also mal zur klarstellung. es geht um einen kigaplatz von 9uhr bis 11.30uhr. früher schaff ist nicht und halb 12 ist das früheste, das ich abholen kann und auch möchte zwecks meines tagesplans. ich lege wert darauf gemeinsam zu frühstücken und gemeinsam mittag zu essen. mir ist klar, dass dann ab schulalter nicht mehr möglich sein wird bzw in höheren klassen eben nicht mehr. aber bis dahin finde ich das wichtig und daran mag ich nicht rütteln. dafür ist mir der kiga einfach nicht wichtig genug. also der kiga ist damit unabhängig vom mittagsschlaf - weil das argument hier viele immer anbringen. ob mittagsschlaf oder nicht, das hat ja mit einem kiga nichts zu tun, denn bis 14.30 würde ich meinen sohn da keinesfalls lassen (das hat gründe, die unmittelbar mit dem kiga zusammenhängen - abgesehen davon, find ichs zu lang, sofern es eben anders geht)
ok, dann mal zu heute:
also ich hab bis 9uhr gerade so geschafft. nur wie.. ich hatte weder frühstück, noch war die wohnung auch nur annähernd aufgeräumt, noch nicht mal den tisch hab ich geschafft abzuräumen. töchterchen war heute morgen auch extrem anstrengend und ich angespannt, weil zeitlich gehetzt. für den weg haben wir ne halbe stunde gebraucht, das muss ich täglich einplanen. auto kommt nicht in frage aus umweltaspekten auf die kurzstrecke auch wenn es bequem wäre.
also 9uhr im kiga. um die uhrzeit beginnt das frühstück. wir frühstücken ja daheim (s.o.). hatte also ein obst eingepackt. sohn hat sich mit den anderen kindern an den tisch gesetzt. dann sollten alle warten bis teller da waren, alle alles ausgepackt hatten und dann wird gebetet (evg. kita). dann gings mit essen los. mein sohn saß da schon gute 15 minuten wartend am tisch. die kinder, die langsam gegessen hatten oder gar nicht, wurden zum essen "angestoßen". [passt mir nicht aber ok, vielleicht war das bei denen der auftrag der eltern - wag ich zu bezweifeln, weil das über die hälfte der kinder waren] dass mein sohn seine trinkflasche dabei hatte, wurde schon böse beäugt und gesagt, ausnahme. die sachen dort trinkt er aber nicht, fand es auch anfangs durchaus ok ihm seine vertrauten getränke mitzugeben. ... egal. jedenfalls hat er sein obst gegessen und war fertig, wollte aufstehen. da wurde er zum sitzenbleiben aufgefordert. insgesamt zog sich das 50 minuten, also das warten aufs essen, das essen an sich. 50 minuten stillsitzen!! die anderen kinder wollten das auch nicht und wurden dann zurecht gewiesen "ich werde gleich nicht mehr lieb sein, sondern ganz böse mit dir".... sohn wurde auch ermahnt, schließlich würden wir ja zu hause auch nicht so essen: "jeder kommt mal an den tisch gerannt und bekommt nen bissen in denmund und darf wieder spielen" [tatsächlich sieht essen bei uns so aus, besonders bei meiner 1,5jährigen tochter. mein sohn sitzt solange er isst am tisch, wenn wir noch sehr viel länger essen - wie in dem fall über ne habe stunde - dann darf er selbstverständlich gehen] er guckt mich fragend an ... ok ich verstehe das alles aus kiga sicht. ...
sohn fand das spielzeug da klasse. es gibt aber komische regeln. man muss fragen, ob man mitspielen darf. sagt jemand nein, dann darf man eben nicht. ok einerseits versteh ich das, andererseits bekam mein sohn von allein ein nein zu hören. will jemand aufs klo, muss er um erlaubnis bitten. gut, verstehe, dass die erzieher wissen wollen wo die kinder sind, weil sie dazu ja ausm gruppenraum gehen. dann muss man fragen, ob man an bestimmten orten (im gruppenraum spielen darf)... naja ok. ich fand einiges seltsam, auch dass bestimmte sachen eben nicht bespielt werden dürfen. mein sohn bekam sofort anranzer, weil er paar kisten inspizieren wollte. jedenfalls fand ich am befremdlichsten, dass man ständig zum aufräumen angehalten wird. kaum hat eines der kinder (zb spielküche) länger als 5 minuten gespielt, wurde es zum aufräumen aufgefordert. ...
also wir haben zu hause auch regeln aber vielleicht sind wir auch voll schlapig? wenn ich mir das mit dem essen anguck? und aufräumen? naja, meine kinder sind der inbegriff der ordnung. ehrlich. nachm essen kommt das geschirr in den spüli, der tisch wird sauber abgeräumt. der spüli angemacht und dann auch ausgeräumt. liegt was aufm boden, wird es weggewischt usw.. aufräumen ist bei uns abends angesagt oder wenns zu chaotisch wird zwischenrein. und es gibt die regel bevor ein neues spiel geholt wird (karten- oder gesellschaftsspiel!!), muss das andere weggeräumt werden, damit die sich nicht mischen. aber sonst...? wo bleibt denn da das kreative spiel, wenn man während dem spiel dauernd aufräumen muss? also mir sind die regeln befremdlich aber ok, da sind so viele kinder, die werden schon ihre gründe dafür haben und wahrscheinlich macht es sinn.
mein sohn hatte nie ne führung in dem kiga. er schaute vorhin aus dem fenster und wollte mir das außengelände zeigen (vom fenster aus). schon bekam er nen anraunzer, er soll vom fenster weggehen, es ginge jetzt nicht raus. wir waren den ganzen vormittag, wenn gehen die nach dem frühstück raus. heute nicht. ist es normal, dass im kiga nicht immer/täglich rausgegangen wird? in dem habe ich noch niemals kinder draußen gesehen, auch nicht im hochsommer!! die haben aber einen großen garten und ein schönes außengelände. als ich schon mal gefragt hatten, meinte die, nee, immer nicht. wenn garten oder maximal auf den weg (fußweg) vorm kiga. also irgendwie mal drei schritte in die natur gehts nicht. aber selbst das mit dem garten habe ich in den letzten monaten nicht einmal gesehen. seit märz (datum der anmeldung und 1. besuch) gucke ich drauf und komme wirklich sehr oft zur genannten "rausgehzeit" dort vorbei. wie ist das bei anderen kigas? ich kenne solche und solche. aber was ist normal? denke ich falsch, wenn ich erwarte täglich wenigstens 30 mins rauszugehen?
ihr merkt, ich bin nicht überzeugt. im gegenteil. basteln und aktive bespielung findet max. 1x die woche statt. sonst nur freies spiel. ehrlich - was bitte lernt mein kind dort?
von einigen kamen ja die hinweise, dass mein sohn meine ablehnung spürt. ihr wundert euch sicher aber trotzdem hat er seine eigene meinung. in vielen dingen ist er so - er sagt dann, dass er weiß, dass ich das nicht gern esse und es mir nciht schmeckt aber dennoch schmeckt es ihm. und so ist das mit dem kiga. ihm hat es gefallen. ich habe angefangen auszuklamüsern was er mochte. es beläuft sich darauf, dass er das spielzeug toll fande. klar, ist was anderes als daheim. doof fande er, dass er da still sitzen musste, dass er nicht spielen kann, womit er will, obwohl es da steht, dass die anderen kinder nicht mit rausgehen (hab ihm erklärt, dass es nur rausgeht, wenn alle mitkommen, daraufhin wollte er jedes einzelne kind fragen, ob es jetzt mitgeht), dass er oft "nein" gehört hat auf die frage, ob er mitspielen darf und einiges anderes. er wollte dennoch nicht nach hause und war traurig als wir gingen. aber ok, von der zeit die wir da waren, musste er die meiste ruhig sitzend verbringen.
ich war mit töchterchen paar mal aufm klo, er blieb in der gruppe. als es ihm zu lange dauerte, kam er uns hinterher. als er dann gleich wieder gemahnt wurde, dass er das nicht darf, wollte er dann erst recht nur noch zu mir. insgesamt hatte er aber gar keine scheu dort. ich denke er würde sich gut eingewöhnen.
nach wie vor bleibt bei mir die frage nach dem sinn des ganzen? ich sehe immernoch keinen vorteil oder keinen gewinn für uns alle.
ich sehe nur die nachteile, die hauptsächlich mir und meiner tochter daraus entstehen. (noch nicht mal meinen sohn, um den es theoretisch geht aber ja auch nicht nur oder?)
ich glaub mein kernproblem ist, dass es momentan super läuft, so wie es ist und ich schwierigkeiten haben werde alles umzustrukturieren, damit es halbwegs klappt. deshalb sträubt sich alles in mir. was ist der gewinn, der anreiz, um das zu tun? nur, weil andere sagen, dass eben das üblich ist? es ist auch üblich seine kinder im kinderwagen laut plärrend über die straße zu schubbern. es ist üblich seinen kindern mit nem nucki den mund zu stopfen. es ist üblich seine kinder mit 6 monaten allerspätestens abzustillen. es ist üblich mit kindern "kinderessen" wie pommes und co zu bestellen. es ist üblich kinder mit brei zu füttern und nach möglichkeit mit 4 monaten. wieviele von euch tun nichts dergleichen?
interesse hab ich an aktivitäten wie lampionumzug oder kindergartenfest. aber sowas gibts ja auch von der kirche aus und setzt nicht unbedingt nen kigabesuch voraus.
mir schwirrt der kopf. mein impuls, als wir da raus waren: ich könnte mich ohrfeigen, dass ich mich hab von argumenten wie "er muss, es ist üblich" und "zur besseren integration hier" habe breitschlagen lassen. nun ists ja auch unangenehm sowas wieder abzusagen, vor allem nach so ner kurzen zeit. es ist ja nicht, dass ich die erzieher unfähig finde. ich sage ja, ich verstehe deren regeln schon aus deren sicht. es ist auch nicht so, dass ich denke, dass mein sohn da nicht hinpasst, er würde sich sicher eingewöhnen. mein bauch sagt nur eben nein, weil es eben für unseren tag keinen sinn macht.
zugleich fühle ich mich wahnsinnig egoistisch, weil es natürlich in erster linie personenzentrierte aspekte sind. aber andererseits bin ich ja auch diejenige, die hier den kompletten tag managed. also betreffen änderungen in erster linie mich, zumidnest weil ich die negativen auswirkungen abpuffern muss. ich hab so viele dinge an der backe, so schon. kiga ist für mich eine zusätzlich. ich liefere schon so 100% und frage mich wo da eben noch platz ist. klar ließen sich wege finden, nur warum. nach wie vor bleibt in mir die drängende frage nach dem vorteil des kiga für unsere spezielle situation.