Nur den Benzinpreis zu erhöhen wird nichts bringen. Ich meine der wird ganz automatisch steigen und vielleicht kommen dann auch mehr Menschen auf die Idee weniger unnötige Fahrten zu machen. Damit würde der Druck auf ÖPNV und Radinfrastruktur steigen, wodurch es politisch nicht mehr zu rechtfertigen wäre dort nicht zu investieren. Außerdem müssen Autos deutlich weniger Platz bekommen. Es gibt Parkhäuser in großem Stil, die besonders innerstädtisch kaum genutzt werden (vor allem nachts). Der vorhandene öffentliche Platz muss allen Teilnehmern zur Verfügung stehen und damit wird es zu Einschränkungen für kfz kommen. Das ist unattraktiv und teurer.
Ich würde mir auch für 29€ monatlich ein Ticket kaufen, auch ein ich es manchmal nicht „voll“ ausnutzen würde. Aber dann ja vielleicht doch, weil ich es habe.
Die Bilder aus Frankreich und vom Rhein machen mich gerade wahnsinnig und dann das Kontrastprogramm im Death Valley. Ich brauche Strategien damit umzugehen und weiß noch nicht wie.
"druck erhöhen", damit DANN da investiert wird, wird einzelne, die schwächsten, zerquetschen. der öpnv ist jetzt schon einfach keine alternative an sehr vielen stellen. wenn man es verunmöglichen würde, überhaupt auto zu fahren, dann hieße das für viele, dass sie ihr leben so nicht mehr auf die kette bringen können. nicht mehr zur arbeit kommen, nicht mehr die kinder zur betreuung schaffen können und so weiter. wer besser gestellt ist und am arbeitsmarkt begehrt, findet dafür lösungen und lässt etwa die kinderfrau kommen, die dann die kinder vor der längeren arbeitsanfahrt betreut und dann zur kita schafft, wie auch immer. da ist es ja dann egal, wenn sie zu dem zweck, die kinder zur betreuung zu bringen, 2 stunden zu fuß läuft pro tag (ein weg 30 min vorausgesetzt). die anderen halt nicht.
man muss oben anfangen. zum beispiel muss man unternehmen verpflichten, ihre standorte maximal erreichbar zu gestalten. hier gehören die kosten hin, das muss transparent durch abschmelzen von margen finanziert werden, damit die kosten nicht wieder bei den ärmsten landen.
ticket für alle verpflichtend analog der GEZ-gebühr - dann für untere und untere mittlere einkommen kostenlos - fände ich auch super. dann finanzieren nicht immer nur alle den autoverkehr mit.
was die parkhäuser betrifft, die neuen sind meist unterirdisch angelegt, habe ich den eindruck. hier wird jetzt ein altes großes überirdisches abgerissen, da passt ein ganzes einkaufszentrum hin, wenn das weg ist. aber der abriss ist auch mit besonderen herausforderungen verbunden.
Meine Firma zieht um und zwar von einem Standort mit suboptimaler Anbindung an den ÖPNV an einen, der in direkter Nähe des Hauptbahnhofs. Dort sind Parkplätze natürlich seltener und vermutlich auch teurer als am alten Standort. Aber es gibt nach wie vor Kolleg:innen, die der festen Meinung sind, dass es teurer ist mit dem Zug zu pendeln als mit dem Auto (eine der exemplarischen Strecken kosten 11,85 mit dem ICE (Normalpreis) versus knapp 60 Autokilometer plus Parkkosten).
so ist mein arbeitgeber auch gelegen. mitten in der stadt, ohne parkplätze (wirklich OHNE).
ich wohne 2 zughaltestellen mit der regionalbahn davon entfernt bzw. knapp 30 min. mit dem fahrrad.
da ich komplett gleitzeit habe, ist das ok. wenn ich termine habe und nicht fahrrad fahren kann oder will, muss ich selbst bei dieser albernen entfernung für den öpnv einen puffer von mindestens einer stunde einplanen. und ich wohne nicht weit weg. man muss es wirklich so handhaben, dass für anreisende mit öpnv termine nicht gelten bzw. eine empfehlung sind und man mit diesen personen einfach nicht rechnen darf. wenn das geht - ok. ich weiß aber, dass bei manchen arbeitgebern da eine ganz andere kultur herrscht und verspätungen bzw. nichterscheinen ganz und gar nicht goutiert werden. das muss sich erst mal zeigen. wenn man dann noch jobtickets hat (haben wir), werden auch die kolleginnen und kollegen sich möglicherweise anders besinnen.
lg patrick