kiwi, ich habe das früher genauso gesehen.
heute sehe ich es eher wie katilein, deren letzten beitrag ich voll und ganz unterschreiben möchte.
um mit kind/ern so zu arbeiten, dass das auch wirklich für einen WÜRDIGEN LEBENSUNTERHALT reicht, braucht eine frau (!) ein enormes standing.
es kostet extremst viel energie, gegen die gesellschaftlich zementierte verantwortungszuweisung bzw. trotz dieser oder mit dieser alles zu reißen, was dazu nötig ist, nämlich die hauptverantwortung für die kinder UND die meist sehr harte, undankbar bezahlte, schlecht reputierte lohnarbeit.
ich mache alles, und ich mache alles alleine. ohne "kinderfreies we" oder solche mätzchen. und ich bin trotz sehr gut bezahltem zumindest-offiziell-30-h-job eigentlich mit noch nicht mal 40 jahren am ende meiner kraft. dabei habe ich nur ein einziges kind. selbstverständlich fällt immer etwas hinten runter. meistens bin ich das. ansonsten ist das aber durchaus auch schon mal die qualitäts-freizeitgestaltung mit dem kind, die dem erschöpften vorderglotzeabgammeln weichen muss oder eben dem mutter-macht-haushalt-sieh-zu-wie-du-dich-beschäftigst. das wird übrigens alleinerziehenden immer mehr nachgesehen als müttern, die ja eigentlich "entlastung" haben.
sehr viele frauen, die ich kenne, bestätigen: auch in ihrer eigentlich gebildeten, aufgeklärten, emanzipierten trallalalalaa-beziehung sind SIE es, die beim kind die letzte instanz sind, also mit weitem abstand die hauptverantwortung tragen. entscheidungen wie schulwahl etc. vorbereiten und treffen (oder dann noch mal dem mann alle infos mundgerecht servieren und mit ihm "absprechen", so dass er dann mitentscheiden darf, dabei aber NULL arbeit hatte, das finde ich besonders skandalös und furchtbar).
in der beziehung selbst bedeutet dann das "einknicken" der frau oftmals einen großen zugewinn an lebensqualität, während die lebensqualität für frau und kinder bei selbsttragender (!) lohnarbeit so eingeschränkt ist, dass die frau das einfach nicht mehr tragen kann und will. ich zweifle an, dass die meisten dieser frauen dämlich in der birne sind. sie hätten aber die wahl
- ihre männer zu verlassen/keine kinder mit ihnen zu bekommen
- sich über ihre persönlichen kräfte aufzureiben zwischen der verantwortung für x kinder und dem rest UND einer tragfähigen arbeit oder
- sich auf das in der tat gefährliche modell einzulassen, bei dem sie kurzfristig profitieren und langfristig viel riskieren, während der mann in jeder hinsicht profitiert.
also ja, sie wissen, welches risiko sie eingehen und ich glaube, viele tun das mit starken bauchschmerzen, aber mangels echter entlastung von seiten des mannes besteht eben die vielbeschworene wahlfreiheit nicht.
es gibt natürlich viele frauen, die das standing haben, alles hinzukriegen. aber diese halte ich für besonders widerstandsfähig und mit besonders vielen ressourcen ausgestattet. ich glaube nicht, dass es umgekehrt so ist, dass die frauen, die das nicht hinkriegen, defizitär wären oder zu schwach oder wie auch immer.
ach ja, es gibt frauen, die mit den wenigen männern glücklich sind, welche echt was beitragen zum gemeinsamen leben und auch in sachen beruf zurückstecken, um sich für die entlastung der frau stark zu machen. von denen kommt dann gerne auch mal der tipp, die anderen männer zu verlassen und sich anständige zu suchen oder sich "in der beziehung durchzusetzen" (läuft letztlich aufs selbe raus). folge davon wäre eine exorbitante singlequote bei frauen, minimo 80%, und analog ein extremer bevölkerungseinbruch. vielleicht wäre das auf lange sicht heilsam, für realitätsbezogen halte ich es leider nicht. meines erachtens ist die bindungsbereitschaft bei männern eh extrem viel geringer als bei frauen.
lg, patrick
lg, patrick