ich lese aus Zeitmangel nur noch mit, aber jetzt muß ich doch auch mal wieder was loswerden...auch um mich selbst zu sortiere, aber ich bin auch für jeden Input dankbar!
mini1 ist als Nichtförderkind in einer Sprachförderklasse (ist Brennpunktschule). Klasse 1 und 2 war alles in Ordnung, wie von uns eingeschätzt waren auch die Noten im 2. Halbjahr nur 1 und 2 und so auch im Zeugnis.
Nun hat die Klasse eine neue Lehrkraft (neu an der Schule aber kein Anfänger) und alles versinkt im Chaos. Sie schreibt regelmäßig bitterböse Briefe (Rundbrief an alle Eltern) und hat sich am Elternprechtag über das miese Niveau der Klasse beklagt. Mit gestrigen Brief hat sie nun bekanntgegeben, daß sie schon einige Proben geschrieben habe und diese nun über die nächsten Tage verteilt herausgibt, die Ergebnisse seien schlecht (finde nur ich das so fies, die Proben zurückzuhalten uns sie dann direkt vor den Weihnachtsferien rauszugeben?).
Ansage an die Eltern: die meisten Kinder können keinen Stoff wiederholen und sich nicht länger auf eine Aufgabe konzentrieren. Das sollen ihnen die Eltern jetzt beibringen.
Außerdem würden die Aufgabenhefte nicht ordentlich geführt. Dazu: Sie hat angesagt, sie würde die Hausaufgaben immer an die Seitentafel schreiben. Das stimmt aber leider nicht. Mal stehen sie ganz da, mal zum teil, mal gar nicht.
Dann gibt sie Daueraufgaben: Jeden Tag 5 Min. laut vorlesen (o.k.), 20 min. selbst lesen (klappt bei uns nicht immer), Radio Micro (BR) hören = 1/2 h und dann Zusammenfassung schreiben. Das dauert bei uns mit Unterstützung inkl. hören mind. 1 1/4 h. Erst wurde das als zwingend aufgegeben per Elternbrief, dann (laut mini1) soll er es nicht mehr machen, er habe es schon oft genug gemacht (4 mal), nun wieder per Elternbrief als Daueraufgabe. Laut letztem Elternbrief gebe sie jeden Tag eine Mathe- und Deutsch-Hausaufgabe, nun mit gestrigen Elternbrif: wenn sie nicht aufgibt sollen wir das Einmaleins üben. Korrigierte Hausaufgaben seine "selbstverständlich" (das war mindestens jeder 2. Satzanfang #sauer) nochmals ins Reine zu schreiben (das höre ich zum ersten mal), wie genau, also alles noch einmal, das falsche Wort, der Satz mit dem falschen Wort
Sie legt einen leeren Wochenarbeitsplan in die Mappe, mini1 meint er solle sich vielleicht seine Aufgaben selbst überlegen #augen, nun ist der Zettel wieder raus aus der Mappe.
Sie hat den Kindern gesagt, daß es bei Hausaufgaben vergessen Zusatzaufgaben geben, zuhause liegen gelassen würde sie ihnen nicht glauben. Nun gammeln aber die fertigen Aufgaben oft bis zu einer Woche in der Mappe, ich habe mini1 mehrfach gezwungen sie ihr direkt abzugeben, sie nimmt sie aber nicht an. Über eine ander Mutter weiß ich nun, daß sie die Aufgaben einsammeln läßt nach Nummer (das System blicken wir beide nicht. (In Klasse 1 und 2 gab es ein Fach, in das die Schüler unaufgefordert die Hausaufgaben zu legen hatten).
Am Elternsprechtag habe ich sie direkt gefragt, wie das mit der Vorbereitung auf die Proben läuft, weil wir außer den Hausaufgaben nichts zu sehen bekommen, keine Hefteinträge. Da meinte sie, sie könne mit der Klasse keine Hefteinträge machen, weil das ein Großteil nicht hinbekommt. Ob es als Ersatz dann Arbeitsblätter gibt: keine Ahnung, ich war so baff, daß mir darauf nichts eingefallen ist.
Eine Lehrer-Freundin hat mir geraten, vor jedem Wochenende alles aus der Schule mitzunehmen (dazu muß ich mini1 aber dann abholen, eigentlich geht er alleine und Montag muß ich ihn dann ja auch wieder bringen mit dem Geschleppe), ich werde das vor den Ferien jedenfalls machen und dann im 2-3 Woche Rhytmus, dazu habe ich Bücher bestellt mit Stoff und Proben, dann können wir das zuhause so bearbeiten.
Ein Pate von mini1 ist GS-rektor, der war nur noch entsetzt aber er sagt selbst, daß man kaum an Lehrkräfte kommt (das ist so zum kotzen, bei uns sind so viele in der Warteschleife und bekommen keine Stelle) und daß selbst wenn sie wieder weg wollte von der Schule (sie hat offenbar kaum Kontakt zum Kollegium und hat ziemlich offen gesagt, daß sie das was die Schule da fabriziert unterirdisch findet) erst in 3-4 Jahren einen Versetzungsantrag stellen könne.
Ich könnte echt heulen. Mini1 hat wirklich null Probleme, er ist total bereitwillig und nun kotzt ihn das nur noch an und wir müssen zuhause "Schule spielen", weil sie nicht bereit ist, mit den Kindern zu arbeiten. Freiarbeit wurde gestrichen, von Monte-Material nichts mehr zu sehen, die Kinder wurde ohne persönlichen Anlaß strafversetzt (jeder Junge neben ein Mädchen, dann doch wieder in Einzelfällen anders, warum auch immer). Es lief wirklich gut in Klasse 1 und 2 trotz dem schwierigen Umfeld, Schule war Angelegenheit von Kind und Lehrer und wir haben lediglich etwas motiviert und uns interessiert, das wars. Und nun muß ich dem Kind volle Breitseite die ganze Wahrheit über das System Schle in Bayern einschenken. Es geht nicht mehr um Lernen ist schön, das mache ich aus Eigenmotivation, sondern nur noch um runtermachen, Angst machen, Leistungsdruck aufbauen, Schüler gegeneinader ausspielen (z.B. besonders gut gelungene Hausaufgaben kopieren und allen Schülern mitgeben mit dem Hinweis: so geht das)
Der Masterplan mit mini1 ist mir klar, ich habe ihm inzwischen gesagt, daß ich die Probleme bei der Lehrerin sehe und wir aber mit ihr klarkommen müssen. Er soll egal was kommt einfach nach Hause bringen und wir werden das zusammen hinbekommen. Ihre Kommentare kann er sich an den Hut stecken (das ist gerade nur meine Wut, ich habs ihm gegenüber anders rüber gebracht).
Für die Woche nach Weihnachten hatte ich mit einer anderen Mutter vereinbart, daß wir uns zum Informationsaustausch treffen und da noch weitere dazu holen. Es ist aber nur eine Handvoll Eltern, mit denen ein sinnvoller Austausch möglich ist (wie gesagt: Brennpunktschule), das werde ich jetzt mal abwarten.
Ich muß mich allerdings sehr beherrschen, denn mein Bauch will jetzt sofort einen Brief schreiben an diese, diese ..... rundmachen und sie in ihrer Arroganz und Unfähigkeit zerlegen und das ganze CC an Rektorin und Konrektor (der als Klassleiter 1/2 diese unterirdische Klasse ja wohl mitverbockt hat, oder wie?)
Mir tun die Kinder so leid, die da jeden Tag hin müssen, es gibt Tränen in der Klasse, die angekündigten schlechten Noten lassen die Nerven blank liegen, viele Kinder sagen, sie bekommen Ärger zuhause, wenn die Noten schlecht sind und jeden Tag von Neuem: ihr könnt nichts bzw. die meisten von Euch können nichts (ist auch nicht toll für die paar hanseln, die sie als ihre Leistungsträger sieht.
Jetzt habt ihr meinen Frust abbekommen, aber so schaffe ich es wenigstens diesen Brief nicht zu schreiben und mit kühlem Kopf vorzugehen, wenn überhaupt. Wir bekommen sie sicher nicht weg. Schritt 1 wird sein mit den Elternvertretern zu sprechen, wie die das sehen und ob sie etwas unternhemen. wenn nein, werde ich ihr einen Brief schreiben um möglichst klar rüberzubringen, wo da bei ihr noch Handlungsbedarf besteht, vielleicht fällt mir eine elegante Lösung ein, diesen Brief auch dem Konrektor zukommen zu lassen, da sehe ich noch nicht klar.
Ach Mann....