Hervorragend - ganz genau diese Frage will ich seit heute morgen auch stellen.
Bei uns funktioniert das nämlich gar nicht so locker-flockig, wie ihr das beschreibt. Der Große rafft alles an sich, was er finden kann, wenn es um seins oder gemeinsames Spielzeug geht; die Kleine ist gerade erst zwei und hat natürlich eigene Sachen, aber nicht alle davon interessieren ihn und daher ist das mit dem Teilen eher mau als Argument.
Bei manchen Sachen hat er gar kein Problem, dass sie die Dinge mitbenutzt. Die Spielküche etwa, die bekam er zu Weihnachten, bevor sie da war, und jetzt spielen beide meist friedlich daran. Aber bei anderen wird er zur Furie, selbst bei banalem Babyspielzeug, das ihn gar nicht mehr interessiert. Es ist seins, er hat es zum Geburtstag gekriegt, und das geht alles gar nicht. Mit Gesprächen und Abmachungen und Verständnis (hab ich ja durchaus) kommen wir nicht weiter.
BobbyCar beispielsweise. Das bekam er, ja, das Schaukelpferd auch, aber wir haben keinen Platz, beides doppelt zu kaufen. Und auch nicht wirklich Lust dazu. Bei den Schleichtieren tendiere ich noch am ehesten dazu, einfach Arche Noah zu spielen und doppelte zu haben, da ist das weniger tragisch, aber bei größeren Spielsachen? Es geht ja so weiter - die Holzeisenbahn, das Baufix, Bücher, alles ursprünglich seins. Er hat ja auch recht. Das ist der Haken. Es war alles seins.
Daneben geht es hier zur Zeit um Lego Duplo. Da haben wir zwei große Kisten von Bekannten geerbt. Grandiose Sache, und es gehört nicht mal einem Kind alleine, nicht mal in der Theorie; trotzdem haben wir damit dauernd Stress. Er baut beispielsweise tolle große Projekte, was ich an sich gut finde, und dann darf die keiner mehr auseinander bauen, so dass die Bausteine fehlen. Was tut man da?
Warten, bis es nicht mehr wichtig ist - klappt nicht. Allein das Interesse der Kleinen sorgt für sofortige Wichtigkeit.
Am gleichen Tag immer alles aufräumen - findet er doof und ich auch. Ich finde es schön, wenn Zeit ist, auch große Welten zu bauen oder damit länger zu spielen.
Vorgegebene Zeit warten, z.B. nach 3 Tagen rumstehen - wurde dann entweder am letzten Tag schnell noch was "weitergebaut" oder er ist wirklich stundenlang aufgelöst, weil wir seine Bauten zerstören. Geht auch nicht so toll.
Es gibt auch nur ein Kinderzimmer, also wenig Platz und wenig geschützter Raum.
Was mach ich da? Bei zwei Kisten Duplo sollte doch genug für zwei Kinder da sein? Im Kindergarten kann er das ganz wunderbar, da ist weniger Duplo auf mehr Kinder verteilt, und es ist völlig ok, das wieder abzubauen.
Manchmal kommt es mir so vor, als ginge es nicht um die Sachen an sich, sondern seine ständige Angst, zu kurz zu kommen, seit sie auf der Welt ist. Aber bei aller Exklusivzeit, Aufmerksamkeit, etc haben wir noch keine dauerhafte Lösung gefunden.