Heute konnte ich dieses Thema mit einer Nachbarin bereden, deren Tochter auch in Krümelchens Kindergarten geht. Sie meinte, dass viele Eltern mit dem Kindergarten-Mittagsschlaf ihrer Kinder Probleme haben und die Kinder oft erst nach 22 Uhr einschlafen (und morgens entspechend schwer rauskommen). Sie sagte, dass die Zimmer während des Mittagsschlafs ganz abgedunkelt werden und die Kinder nicht aufstehen dürfen. Die Erzieher würden den Raum dann auch verlassen, um zu essen. Das führt so weit, dass ihre Tochter schonmal während dieser Zeit eingenässt hatte, weil sie sich nicht getraut hatte aufzustehen. Auch wir haben bereits mehrfach nasse Schlafanzüge wieder mit nach Hause bekommen, obwohl er fast trocken ist und gerade der Mittagsschlaf schon sehr lange kein Problem mehr war. Das alles gibt mir zu denken und macht mich traurig und hilflos
In unserem Kindergarten werden also offenbar alle Kinder von ganz Klein bis zum Vorschulkind zu einem zweistündigen Mittagsschlaf oder zumindest zum Liegen im Dunkeln gezwungen. Den Gedanken finde ich gerade sehr grausam ;(
Die Tochter meiner Nachbarin ist Vorschulkind und braucht zu Hause schon lange keinen Mittagsschlaf mehr. Angeblich sei sie im Kindergarten aber die erste die einschläft. Wie bei uns schläft sie dann abends auch erst gegen 22 Uhr ein. Deshalb geht sie früh auch später hin, weil sie sonst übermüdet wäre. Diesen Luxus kann ich mir aufgrund meiner Arbeitszeiten leider nicht leisten. Wahrscheinlich schläft mein Kind dann Mittags im Kindergarten gut ein, weil er ja nachts nicht ausreichens Schlaf hatte ...
Ich habe mein Kind auch selbst schon gefragt, wie das beim Mittagsschlaf abläuft. Offenbar wird ein Schlaflied gesungen. Mehr war aus seinen etwas wirren Erzählungen nicht zu extrahieren. Nur noch irgendwas mit "geht doch" aus dem Mund einer Erzieherin. Keine Ahnung, ob es überhaupt mit dem Schlafen in Verbindung steht.
Aber was kann man denn dagegen tun? Man muss ja heutzutage froh und dankbar sein, überhaupt einen Kindergartenplatz in der Nähe bekommen zu haben. Außerdem habe ich schon Verständnis dafür, dass die Erzieherinnen auch Mittagessen wollen. Aber eine fast zweistündige Pause auf Kosten der Kinder finde ich alles andere als gut.
Ich habe jetzt mal ein wenig recherchiert und auch einige interessante Dinge gefunden:
Biorhythmus: Mittagsschlaf macht Kinder träge
Forschung: Für Kleinkinder ist Mittagsschlaf unverzichtbar (letzter Absatz: bis ca. zum 4. Lebensjahr)
Und wenn ich §22 des Achten Buch Sozialgesetzbuch richtig interpretiere, müsste auch auf das Schlafbedürfnis des Kindes Rücksicht genommen werden. Leider kann ich mich darauf nicht berufen, weil mein Kind ja die ganzen zwei Stunden schläft. Das tut er meiner Meinung nach aber nur, weil es stockfinster ist. Bei der Tagesmutter schlief er in einem nicht extra abgedunkelten Raum und dadurch nicht so lange. Da war er dann abends eher im Bett und am nächsten Morgen ausgeschlafen. In Absatz 1 (3) heißt es "[Tageseinrichtungen sollen] den Eltern dabei helfen, Erwerbstätigkeit und Kindererziehung besser miteinander vereinbaren zu können." Wenn ich jeden Morgen fast eine Stunde brauche, um mein übermüdetes Kind aus dem Bett zu bekommen, ist mir eigentlich nicht wirklich geholfen
Wir sind mit der Situation sehr unzufrieden und offenbar auch andere Eltern. Aber ob es meinem Kind nützt, wenn wir die Ungunst der Erzieherinnen auf uns ziehen?