Ich muss Euch mal eine "Gruselgeschichte" erzählen - wo sonst könnte ich das?
Also gruselig war sie nur in dem Moment für mich, inzwischen empfinde ich sie eher als amüsante Anekdote. Vielleicht könnt Ihr ja auch drüber schmunzeln.
Wir waren im Sommer wieder pilgernd in Deutschland unterwegs. Und natürlich bekomme ich meine Tage mittendrin. Die ersten ein bis zwei Tage ist die Blutung bei mir ziemlich heftig. Da bin ich gleich nochmal so froh über meine leichtgewichtige Tasse und hatte nur diese und ein paar wenige Backup-Damenbinden im Rucksack.
An einem Wochenende mitten im Wald verließ ich mit meiner Wasserflasche den Weg und wollte mir ein ruhiges, geschütztes Plätzchen im Unterholz suchen, wo ich meine Tasse leeren konnte. Plötzlich stand ich vor einem kleinen Tümpel. Die erste Freude über Wasser zum Händewaschen verflog schnell, denn das Wasser war eklig braun und absolut undurchsichtig. Dennoch war der Platz hier nicht so schlecht und so hockte ich mich etwas oberhalb des Tümpels neben einen Baum, fischte mein Tässchen heraus und wollte es eben mit meinem Wasser aus der Flasche abspülen, da rutschte es mir aus den Fingern (das ist mir bisher noch nie passiert), kullerte den kleinen Hang hinunter und plumste ins Wasser Panisch warf ich mich auf die Unterarme und angelte nach der Tasse, die knapp 30 cm unterhalb auf dem Wasser schwamm. Doch als ich sie berührte, tauchte sie in die braunen Tiefen ab Erwähnte ich schon, dass man keinen Zentimeter tief in das Wasser schauen konnte? Panik!
Ich rief nach meinem Mann um Hilfe, der hundert Meter entfernt mit den Kindern zu tun hatte und mich nicht hören konnte, weil der Jüngste weinte. Mir schoß durch den Kopf, dass ich hier im Wald zu Fuß und sowieso am Wochenende nicht weit kommen würde mit den wenigen Binden, die ich noch im Gepäck hatte. Ich zog mich erstmal an (mit heruntergelassener Hose ist man echt unbeweglich, zudem war ich ohne meine Tasse ja auch nicht "dich"), legte mich dann neben dem Tümpel auf den Bauch und durchsuchte das Wasser tastend mit meiner Hand, den Arm bis zum Ellenbogen im Nirgendwo versenkt. In dieser Tiefe stieß ich auf ziemlich weiches Matsch Und nach einer gefühlten Ewigkeit voller Verzweiflung und mit pochendem Herzen erspürte ich meine Tasse und zog sie samt meinen schmutzigen Arm aus der Brühe.
Ich hatte die Tasse dann mit meinem frischen Wasser intensiv ausgespült und wieder eingesetzt. An diesem Abend hatten wir zum Glück eine feste Unterkunft. So konnte ich sie dann nochmal mit heißem Wasser auswaschen, auskochen war leider nicht möglich.
Mein Mann fragte nach meiner Rückkehr nur, wo ich denn so lange war ...
Fazit der Gesichte: Haltet Eure Tassen fest!