Ich finde das ja so toll, wie hier wieder so eine fruchtbare und konstruktive Diskussion entsteht. Danke!
Genau das, was Ihr aufschreibt, geht in meinem Kopf hin und her. Vor allem, was Du, Hagendeel, schreibst, sind auch meine Gedanken. Aber das geht jetzt schon seit Wochen so, dass ich denke: Ist egal, ich erlaube mir das jetzt. Aber es wird einfach nicht weniger. Ich esse und esse und esse und ich hasse es, einen so vollen Bauch zu haben. Das fühlt sich im Moment des Essens gut an, aber direkt danach nicht mehr, weil dieses Völlegefühl einfach nicht schön ist. Aber es wäre paradiesisch, einfach intuitiv essen zu können und damit normalgewichtig zu sein.
Interessant finde ich auch immer noch, dass ich, wenn ich bei meinem Freund bin, solche Dinge nicht brauche. Da würde ich wirklich sagen: Ich esse intuitiv. Wir kochen schon auch mal fett mit Käse oder so, aber dann esse ich davon, bis ich satt bin und fertig. Da merke ich, wie sehr Essen für mich einen Trösteeffekt hat.
Und dann: Ich bin ja so eine kleine Perfektionistin, gerade nervt mich, dass ich keine Arbeit in der Stadt des Liebsten finde. Das triggert meinen Glauben daran, dass ich eine Hochstaplerin bin, die nichts kann und nichts weiß. Und nun kommt es halt raus. Rein rational weiß ich natürlich, dass das Quatsch ist, ich wäre glaube ich ein ziemlicher Gewinn für jedes Team, weil ich klug, zuverlässig, kreativ und lustig bin. Aber der innere Zensor sagt: "Tja, mit dem Lebenslauf würde ich Dich auch nicht einstellen."
Jedenfalls will die Perfektionistin in mir alles, alles richtig machen. Die Kinder gut erziehen und sie gut kleiden. Den Hund liebevoll und hundegerecht behandeln, gute Arbeit leisten, kluge Bücher lesen, sinnvolle Freizeitgestaltung schaffen.
Die Perfektionistin ist eine ziemlich anstrengende Person.
Und ich möchte ihr gern ins Gesicht pupsen und einfach nur zu Hause herumgammeln und Nutella essen.
Argh. Und ich hab so viele Jahre therapeutische Begleitung hinter mir, dass ich es kaum noch zählen kann.