Oh, Magorma, du bist meine Heldin des Tages, dass du das so selbstbewusst vertrittst.
Ich habe das auch nicht gemacht (es sei denn, ich habe mal zufällig dran gedacht), hatte aber immer ein schlechtes Gewissen. Das sofort wieder aufploppte beim Lesen hier, weil ich selbst die genannten Basics nicht leisten konnte. Ein Highlight meiner mütterlichen Unfähigkeit war, als in der 3. Klasse die Klassenlehrerin forderte, dass die Kinder die Ranzen fortan nach Stundenplan packen und die Eltern das kontrollieren sollten. Es ging um 1-2 dünne Nebenfachordner, die nur an den entsprechenden Tagen mit durften. Meine Strategie (das Ergebnis vieler Jahre, in denen 1x die Woche ein Logopädie-Hefter mit in die Kita musste): Einfach im Ranzen lassen, stört ja nicht. Mein Kind kam dann mit Tränen nach Hause, weil das nicht erlaubt war.
Vokabelabfragen oder Stoff erklären hätte ich machen können, wenn ein Kind gefragt hätte. Soweit kam es aber gar nicht, weil ich nicht etablieren konnte, dass überhaupt Vokabeln regelmäßig gelernt oder sich auf Arbeiten vorbereitet wird. In Anfällen von Aktionismus und mit tiefschlechtem Gewissen habe ich das ab und zu mal angefangen, aber es ist immer schnell wieder eingeschlafen. Und wenn sich die Kinder mal vornahmen zu lernen, hatten sie das meist vor der Umsetzung wieder vergessen.
Inzwischen sind sie ziemlich groß und ich denke immer noch manchmal, es wäre hilfreich, wenn sie mal das Lernen gelernt hätten, aber dafür machen sie alles absolut selbständig. Und neuerdings werde ich vereinzelt mal um Hilfe gebeten, ganz von alleine, und das freut mich dann sehr.
Nach allem, was ich von dir so lese, Spinosa, bin ich auch überzeugt, dass du keine schlechte Mutter bist.
Edit: Gelöscht weil öffentlich.