Es tut mir leid, dass du deinen Hund gehen lassen musstest.
Ich war vor zwei Wochen in einer ähnlichen Situation. Ich habe meine Fine so gut es ging hergerichtet und den Kindern gesagt, dass sie sie sehen und streicheln dürfen, wenn sie möchten aber nicht müssen.
Für meine Kleine (fast 6) stand es außer Frage, dass sie Fine sehen muss. So hat sie Totenwache gehalten inklusive weinen, streicheln und lachen über schöne Erinnerungen. All das ging von meiner Tochter aus.
Die Große (8) wollte eigentlich nicht, war dann aber neugierig und hat kurz mitgemacht.
Für beide war es gut, es so zu „begreifen“.
Zur Kaffeezeit gab es dann Erdbeerkuchen. Das ist der Freud-und Leidkuchen meiner Familie. Ich behaupte, ein Stück Erdbeerkuchen hilft ein bisschen der Seele zu heilen.
Nun ist dein Kind noch kleiner. Aber meine Kleine hat mit 3 von sich aus die Sarglegung meiner Oma und 3 Beerdigungen mitgemacht. Für sie war es sehr wichtig und sie ist mit der Situation super umgegangen und war eine echte Stütze für uns Erwachsene. Sie hat vor dem Sarg meiner Oma ein Segenslied gesungen. In dem Moment war die Hoffnung auf die Auferstehung der Toten in dem Raum fast greifbar.
Meine Große wollte das nie und musste auch nicht.
Vielleicht kannst du deinem Sohn fragen, ob er gucken will? Du könntest ihm anbieten, dass er mit dir mitkommen kann und jederzeit wieder rausgehen kann.
Wahrscheinlich hat sich der Hund inzwischen schon etwas verändert und sieht jetzt „toter“ aus als vor ein paar Stunden. Das ist auch für Kleine schon gut begreifbar.
Ich würde sagen, dass du dich von deinem Kind leiten lassen kannst. Du kannst ihn damit nicht kaputt machen oder verkorksen.
Ich wünsche dir alles Liebe.