Für mich ist es psychische Gewalt. Und meiner Meinung kann "zum Essen zwingen" eigentlich auch nur dann funktionieren, wenn das Kind bei "Nichtgehorsam" eine Konsequenz zu befürchten hat.
Meine Kinder würden mir jedenfalls einen Vogel zeigen und aufestehen, wenn ich plötzlich ankäme und ihnen sagen würde, sie müssten ihren Teller leer essen.
In meiner Kita (lange, lange her) saß man als Kind dann eben ganz allein am Tisch vor seinem Teller während alle anderen Kinder weiter spielen durften, da "funktionierte" das eben durch Ausgeschlossenwerden.
Was zu Hause ablief, möchte ich hier gar nicht schildern, das geht in die Richtung von Fredas Erfahrungen. Das Resultat war eine jahrelange handfeste Essstörung, weshalb ich das bei meinen eigenen Kindern heute völlig anders handhabe.
Grundsätzlich bestimmen die Kinder von dem, was gerade angeboten wird, was und wieviel sie essen. Wir weisen darauf hin, dass sie sich nicht zu viel auftun, weil sie ja nachnehmen können, und dass es schade ist, wenn wir Essen wegwerfen müssen. Wenn sie sich dann doch verschätzen oder plötzlich satt sind, dann ist es eben so.
Auch probieren müssen unsere Kinder nicht, wenn sie nicht möchten. Bei warmem Essen gibt es als Alternative dann eben Brot, es sei denn wir wissen im Vorfeld, dass eines der Kinder eine bestimmte Speise nicht mag. Dann gibt es auch eine Alternative (Die mittlere mag z. B. keine Pizza, also kochen wir ein paar Nudeln mit Tomatensauce).