Freda Kostet ja Geld und man muss ehrlich sein, ein Hortsystem so aufzubauen wie bei Euch dauert 10-25. Aber JETZT stehen die Eltern auf der Matte und verlangen eine Betreuung. Insofern geht man auf die OGS-Lösung. Wobei der Unterschied zwischen eine guten OGS mit flexiblen Abholzeiten und einem Hort recht klein ist. Das versucht man in meiner Umgebung schon hinzubekommen - in dem Rahmen, den das Land vor gibt. Der Wille der Stadt ist auch da, aber es gibt räumliche Probleme. Schulneubauten oder Anbauten für OGS-Räume dauern halt und das Personal wächst auch nicht auf Bäumen und das Geld auch nicht. Auf der anderen Seite hat der Bürgermeister der Nachbarstadt Eltern, die keinen OGS-Platz bekommen haben erklärt wäre ihr Problem sie hätten keinen Rechtsanspruch. Hängt also alles sehr vom Willen und den finanziellen Mitteln der Stadt ab.
Wenn ich das so vergleiche, ist die OGS der "billige Abklatsch" (Investition und Qualität betreffend) vom Hort: weniger und äußerst schlecht bezahlte Fachkräfte, viel 450 € Jobs, nur begrenzte Plätze, keine Elternarbeit, keine Elternvertreter. Ob es ein festgeschriebenes pädagogisches Konzept gibt, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Die Hausaufgabenbetreuung ist wirklich unterirdisch, wenig Absprache zwischen Lehrern und Hausaufgabenbetreuung.
Die HausaufgabenbetreuerInnen sind alles Mögliche, z.T. pensionierte Lehrer, auch Berufsschule oder so. Aber auch irgendwer ohne irgendeinen pädagogischen Hintergrund. Da werden von der Hausaufgabenbetreung schonmal völlig falsche Methoden gelehrt (z.B. Abzählen an den Fingern) oder es kommen Sprüche: "Frag zuhause mal die Mama, ich kann das auch nicht." Einmal in der Woche wird die Hausaufgabenbetreuung von einer Lehrerin gemacht, dann stimmt die Qualität.
Die Gruppenleiterinnen bei uns sind Erzieherinnen. Und sie geben sich wirklich Mühe, es den Kindern nett zu machen, aber mit diesen schlechten Voraussetzungen gibt es einfach Defizite. Der Ton der HausaufgabenbetreuerInnen ist manchmal unterirdisch. AGs werden angeboten, es wurden aber im Lauf der Jahre immer weniger, ich vermute auch aus finanziellen Gründen, sind aber nicht verpflichtend.
Ferienbetreuung ist in allen Ferien und an allen unterrichtsfreien Tagen, ausgenommen 3 Wochen in den Sommerferien und zwischen Weihnachten und Neujahr. Ausflüge kosten nichts extra. Anmelden muss man eigentlich nicht, seit ca. drei jahren wird aber vorher (verbindlich) abgefragt, wer kommt, weil meistens relativ wenig Kinder da sind.
Zur Flexibilität: Bei uns ist bis 16.00 Uhr geöffnet, ab 15.00 Uhr kann man jederzeit abholen. Die Lockerungen wurden nicht thematisiert, aber man konnte die Kinder mit der richtigen Begründung (Therapie, Arzt, Kommunionunterricht, Sportverein) schon immer früher holen. Ich hab das auch manchmal ohne Grund gemacht. Hätte man mir das verwehrt und mir gekündigt, wäre ich notfalls vor Gericht gegangen, Gottseidank war das nicht nötig.
Ich kann nicht verstehen, was gegen ein "gehen, wann es der Familie passt," spricht.
Ich auch nicht. Ein beliebtes Argument ist immer: "Wenn wir Ihnen das erlauben, wollen das die anderen auch." Hier wurde anfangs immer von der leitung rumerzählt, im Gesetz/Vertrag stünde bis 15.00 uhr, daher wäre das Kind dann nicht versichert, wenn man es vorher holt und es passiert dann was. Das ist natürlich Humbug, mir gegenüber sagt sie es auch nicht mehr, wie sie das jetzt anderen Eltern gegenüber begründet, weiß ich nicht.