Mich umtreibt es schon lang und ich möchte gern mal in die Runde fragen, ob ich mit meinen Sehnsüchten allein dastehe, oder ob es ähnlich-fühlende hier gibt.
Folgendes beschäftigt mich schon seit Jahren, auch schon bevor ich Kinder bekam:
Ich hasse dieses Hamsterrad: arbeiten (mein Mann, oder ich bevor die Kinder kamen), Geld bekommen und es durch die Finger rinnen sehen, von Woche zu Woche das gleiche öde Spiel und nie das Gefühl haben "jetzt isses gut so, wie es ist"
Immer kommt das Gefühl hoch, dass das was wir täglich machen irgendwie nicht richtig ist. Es fühlt sich so falsch an für mich! So unecht und gespielt. Als ob das wahre Leben erst irgendwann später beginnt und ich nur in der Warteschleife festhänge.
Ich möchte so gern in einer Gemeinschaft leben mit anderen Familien, älteren und jüngeren Menschen. Handwerklich tätig sein und für mein täglich Brot "richtige" Arbeit verrichten.
Es wär so schön, früh aufzustehen und mich um Feld und Vieh zu kümmern.
Es wär so schön, dies mit anderen in Gemeinschaft zu tun. Gemeinsam zu arbeiten, zu essen, zu feiern, zu lernen...
Es wär so schön, wenn meine Kinder nicht der sozialen Kontakte wegen in den Kiga gehen müssten, weil bei uns genug Kinder jeden Alters leben.
Es wär so schön, zu wissen es stehen noch zwei Säcke selbstangebaute Kartoffeln im Keller und mich nicht darüber ärgern zu müssen, dass die gekauften so teuer sind und so olle graue Flecke haben und man am Ende soviel davon wegwirft...
Es wär so schön, nicht Unmengen von Plastikmüll zu produzieren...
Es wär so schön, meinen weitestgehend das freie Lernen zu ermöglichen, weil viele verschiedene Menschen aus unterschiedlichen Berufsfeldern mit uns und um uns leben.
Diese Liste könnte ich im Alltag noch um einiges erweitern. Mir fällt da so vieles ein, was ich gern anders leben würde.
Doch da werde ich immer so ausgebremst. Vor allem von meinem Mann. Er sagt immer, da brauch man ne Menge Geld, um soetwas erstmal zu ermöglichen. Das ist utopisch und bei den anderen 95% der Gesellschaft ist das Leben doch auch so und ich solle mich mal der Realität stellen etc. etc. ...
Doch nun lebe ich ja schon viele Jahre wie der Rest der Gesellschaft und es ist immer noch kein Gewöhnungseffekt eingetreten. Im Gegenteil, der Wunsch nach Veränderung wird größer.
Ja, wieso schreib ich das? Vielleicht, weil ich in meinem direkten Umfeld bei diesem Thema nur auf taube Ohren stoße bzw. mir gesagt wird ich soll mich nicht so anstellen und aufhören zu träumen.
Und irgendwie wollt ich es mal loswerden...
Mit besten Grüßen