Hui, das geht ja hoch her. Shevek, ich finde Deine Formulierungen auch oft hart. Ich fühle mich auch übergangen, wenn etwas, was in der Diskuission nun schon zig mal hin und her diskutiert wurde, nun als Fakt einseitig dargestellt wird. Obwohl es keiner ist:
Ach so meinst du das.
Wenn ich tot bin, bin ich tot. Das merke ich nichts mehr davon, das was aus mir rausgeschnitten wird. Da brauch ich mir also keinerlei Gedanken drüber zu machen.
Der Spendeausweiß nimmt mir auch nicht die Möglichkeit im Kreis meiner Lieben zu sterben oder über die Umstände meines Sterbens zu entscheiden. Niemand wird sagen: "Ne, du hast nen Organspendeausweiß, dich verfrachten wir jetzt mal ganz schnell in den OP."
Der Ausweiß wird wichtig, wenn das vorbei ist.
zwei behauptungen, eine Unwahrheit und eine, wo wir es nicht wissen:
- Merke ich was oder nicht? Das kann doch niemand mehr sagen, sind ja alle tot.
- Kann man im Kreis der Angehörigen sterben? Nur, wenn man Sterben als Hirntod ansieht. Wenn man das Sterben als den Moment definiert, zu dem alle Organfunktionen erlöschen, äußerlich sichtbar daran, dass der Sterbende aufhört zu atmen, dann nein. Ist es für Dich wirklich nicht denkbar, dass es Menschen gibt, denen es wichtig ist, dass sie und die Angehörigen diesen Moment erleben dürfen?
Und das nun gegeneinander abzuwägen - ich finde, da darf sich niemand von außen hinstellen und werten. Jede wertet für sich und trifft danach ihre Entscheidung.