Ich finde auch die Frage der Erinnerung spannend. Natürlich wird sich mein Baby später nicht mehr aktiv an die zeit jetzt erinnern können. Aber das heißt ja nicht, dass er in dem Alter jetzt keine Erinnerungen hat. Er freut sich, wenn ich die Wasserschüssel nehme und ins Bad gehem weil er weiß, dass es eine frische Widnel gibt. Er rudert wie wild vor Freude mit den Armen, wenn ich mit dem Tragetuch komme, weil er das Getragensein sehr mag. Er erinnert sich natürlich an andere Menschen und erkennt sie wieder. Das ist doch auch Erinnung, nur eben nicht langfristig angelegt...
Man kann streiten, ob das Erinnerung ist oder schlicht Konditionierung. Das ginge rein konzeptuell, wenn ich das richtig erinnere, auch ohne Erinnerung, schlicht durch die Verknüpfung Schüssel=Freude. Aber ich glaube eh nicht an Konditionierung...
Das mit dem Schmerzenpfinden ist ein heftiges Thema. Ich gehe davon aus, daass der Prof (der selbst Kinder hat) das nicht bierernst gemeint hat, sondern es eine Diskussion um des diskutieren willens und auch ein Stück weit Provokation war (hoffe ich zumindest). Eine Freundin erzählte mir letztens aber, dass bis in die 7oer Jahre hinein zum Teil Säugline routinemäßig ohne Schmerzmittel operiert wurden, weil man davon ausging, sie hätten kein Schmerzempfinden. Das ist arg gruselig
Ja. Man ging davon aus, dass man ohne Worte nicht erinnert. Dabei ist es eher so:
Die infantile Amnesie ist doch was ganz anderes....
Klar, ist es oftmals so, dass Erinnerungen aus der Zeit vor dem 3. Lebensjahr lückenhafter sind. Das liegt aber nicht daran, dass kleine Kinder nicht erinnern können, sondern daran, dass das Gehirn später anders speichert. Nämlich mithilfe der Sprache, da die Sprache in den ersten Jahren gar nicht oder nur ganz wenig da ist, wird auch mehr mit Bildern gespeichert.
Ist quasi floppydisc versus speicherkarte die Erinnerungen sind zwar da, wir haben aber später nicht mehr das kompatible Laufwerk
Du hast da ein tolles Bild gefunden, finde ich. Vorsprachliche Erinnerungen sind eben anders gespeichert. Aber sie sind nicht nicht gespeichert. Die Idee, dass Babys "nix schnallen" ist aber leider teilweise noch lebendig.
Und: Ob jemand sich als als "Ich" wahrnimmt hat nicht so sehr etwas damit zu tun, ob ein Kind "ich" sagt. So weit ich weiß, gibt es sogar sprachen, die "ich" als Wort nicht kennen. Ich kenne eine, da ist "er, sie und es" mit "du" identisch, also rein als Wort. Ich kann mir vorstellen, dass es auch Sprachen gibt, die andere Pronomen als gemeinsame Kategorien haben. Trotzdem haben die Menschen mit dieser Sprache eine Idee von sich als Mensch.