Also ich halte viele der Rentner, die mir in dem hier besprochenen Zusammenhang begegnet sind, für Herren ihrer Sinne. Ich habe jahrelang in der Pflege, mit demenziell Erkrankten und ähnlichem, gearbeitet und weiß das durchaus zu unterscheiden, setze da auch ganz andere Maßstäbe an.
Ja, der Titel ist salopp formuliert, aber in meinen Augen auch ehrlich, denn es gibt doch wirklich Besseres zu tun als zu pöbeln! Mensch, ich könnte so viel in meinem Umfeld kommentieren oder Leute beschimpfen, die sich nicht so verhalten wie ich das gerne hätte. Ich tue es nicht, weil es oftmals einfach nicht mein Bier ist. Und wenn ich einen Kinderwagen einsteigen sehe, lasse ich mich nicht lange bitten, sondern mache Platz. Ich drängle mich nicht wie selbstverständlich irgendwo vor und ich beschimpfe keine wildfremden Menschen. Und, jetzt werde ich wahrscheinlich getuppert, finde, dass so ein Verhalten einfach überproportional häufig bei Rentnern (meinetwegen auch Menschen ab 50+, das sind ja noch keine Rentner, aber "ältere" Leute eben) zu finden ist. Und anhand der Beiträge hier scheinen das mehrere so zu empfinden. Warum das so ist, darüber kann ich nur spekulieren. Vielleicht bringt das Alter es mit sich? Frust, Schmerzen, enttäuschte Erwartungen, Müdigkeit, Depressionen, vielleicht ist man einfach von jeher ein charakterlicher Stinkstiefel ... Das Ding ist nur - ich kann meine Befindlichkeiten nicht wie es mir gerade beliebt an meinen Mitmenschen auslassen.
Meinung ist eben immer irgendwie subjektiv. Ich kann das Bild der armen Rentner ohne Lobby und von aller Welt geächtet nicht ganz teilen. Für Rentner wird in unserer Gemeinschaft viel getan, nicht zuletzt weil sie eine begehrte Konsumentengruppe darstellen. Dass alt werden auch mit Leid verbunden ist, steht außer Frage. Ich will das aber nicht generalisieren und allen Rentnern deswegen einen Freifahrtschein ausstellen. In meiner Vorstellung einer idealen Gesellschaft achten alle einander - es ist doch so. Die Alten brauchen die Jungen und die Jungen können von den Alten profitieren. Es sollte keine Einbahnstraße sein. Aber ich möchte nicht abschweifen.
Kathi, du hast sicher recht. Ein Thread mit dem Titel Pöbelnde Ausländer ... hätte wohl für Aufschrei gesorgt. Ich frage mich allerdings, warum. Darf ich (man) sich nicht über pöbelnde Ausländer aufregen? Wobei ich dieses Attribut Ausländern gar nicht erst zuschreiben würde, ich erlebe selten bis nie pöbelnde Ausländer (wohl aber pöbelnde Jugendliche mit Migrationshintergrund, aber das wäre wohl auch ein Aufreger?).
/edit: Man möge mir etwaige ins Leere führende Gedanken verzeihen, kleines Display und quengelndes Großmuld sind Schuld.