Beiträge von Mitzl

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    Manche sehen mit grauen Haaren sicher super aus. Bei mir ist das grau so ungleichmäßig, und ich habe auch ein eher grobes Gesicht, so dass ich mit grauen Strähnen richtig ungepflegt ausschaue. Deswegen färbe ich. Ich will halt hübsch ausschauen, und dazu stehe ich.

    Wir haben eine feste Zubettgehzeit wegen Schule, und weil der Schlaf sonst einfach nicht reicht. Die Kinder spielen aber oft noch friedlich im Kinderzimmer, oder machen noch fünf Mal Bettenwechsel mit ein bisschen Gezeter und Gekicher, und das lassen wir sie auch. Wenn es in überdrehte Toberei ausartet, schicken wir sie schon mal ins Bett, aber das ist die Ausnahme. Sie gehen dann selber ins Bett, wenn sie müde sind. In irgendein Bett.

    Da es irgendwo eine Fast-Namensvetterin von mir gibt, habe ich schon öfters offensichtlich private Mails erhalten, ich habe jedes Mal Bescheid gesagt. Aber angesichts der Spam-Gefahr halte ich das nicht für selbstverständlich und kann verstehen, wenn das jemand nicht macht.

    Oh, ich fürchte, ich bin bei Tagespresse sehr liberal. Bei uns liegt immer die Tageszeitung auf dem Tisch und die Kinder schauen auch "Heute" mit. Bei Fragen versuche ich immer, das kindgerecht zu erklären. Meine Große erkennt schon die Bundeskanzlerin und Obama und weiß auch schon, was Krieg für die Menschen bedeutet. Das Literatur-Thema hatten wir noch nicht, weil sie noch nicht so gut liest. Ich habe aber die typische Kinderliteratur von damals oft als verstörender in Erinnerung als die Erwachsenenliteratur, auf die ich freien Zugang hatte. Ich denke, ich werde einfach gar nichts machen und dann eingreifen, wenn ich merke, wenn meine Große auf bestimmte Lektüre emotional reagiert. Sie kann sich aber da sehr gut schützen und wählt schon bei den Vorlesebüchern sehr umsichtig aus.

    Wenn die Große um 16.00 Uhr kommt, machen wir "Kerzenstunde". Ich zünde in der Küche eine Kerze an und wir setzen uns auf Hühnerkaffee, Schokokekse und Obst einen Moment zusammen. Dann zeigt mir die Große ihre Hausaufgabe und arbeitet daran noch was nach oder die Kinder malen ein bisschen. Meistens haben sie dann schon wieder genug von mir und wollen frei spielen. Um fünf herum setzen wir uns zusammen aufs Sofa und schauen eine Runde Kinderfernsehen. Manchmal wollen sie noch was vorgelesen haben oder spielen. Danach koche ich, für die Kinder ist freies Spiel. Das Abendessen verbringen wir gemeinsam, danach macht einer die Küche und der andere macht die Kinder bettfertig. Also alles recht ruhig.

    Ich möchte hier auch die Vereinbarkeit von Elternschaft und Beruf und das innere Selbstverständnis ganz klar trennen.


    Ich fühle mich als berufstätig. Als ich in Babypause war, habe ich mich berufstätig in temporärer Babypause gefühlt.


    Wie es den Eltern erschwert wird, ihren Berufen nachzugehen, und ihren Familien gerecht zu werden, steht auf einem ganz anderen Blatt. Was Trin beschreibt, erschüttert mich auch, und es ist in meinem Bekanntenkreis keine Seltenheit. Und es kann nicht sein, es darf nicht sein, dass die Mitte einer ganzen Generation ausgebrannt und bis zur Erschöpfung heruntergearbeitet wird. Ich denke, das sind sich viele von uns einig, auch darüber, dass in diesem Land vieles schief läuft.


    Ich wünsche mir, dass Kinder und Familie viel selbstverständlicher ins Berufsleben integriert werden können. Wäre es z.B. nicht schön, wenn der Betreuungsschlüssel in den KiTas so gut wäre, dass es Reserven gäbe, dass es kein Problem wäre, wenn Trin und ihre Kolleginnen ihre Arbeitszeit flexibler gestalten und für die Auftritte ihrer Kinder auch mal früher gehen könnten? Wenn sie für ihre Arbeit leistungsgerecht entlohnt würden und sich so auch mal Komfortanschaffungen und Babysitter leisten könnten, oder in stressigen Zeiten die Stunden verkürzen? Wenn es nicht so viele Kinder auf so wenig Köpfe wären, dass die Erzieherinnen völlig fertig aus der Arbeit kämen?


    Wenn das der Status quo wäre, dann müssten wir über solche Begrifflichkeiten nicht mehr diskutieren.

    Liebe Manna, ich glaube wir haben aneinander vorbeigeschrieben.


    Ich meinte nicht, dass jeder dem Arbeitsmarkt uneingeschränkt zur Verfügung stehen muss und zusehen muss, wie er die Kinderbetreuung gewuppt kriegt, ohne dass der Arbeitgeber davon belästigt wird.


    Ganz im Gegenteil. Meine Vision wäre, dass Kinder ein so selbstverständlicher Teil der Gesellschaft sind, dass das überhaupt kein Thema mehr sein muss, dass die Arbeitgeber flexible Arbeitszeiten anbieten und die Kinderbetreuung so ausgebaut ist, dass man nicht so verdammt viel Anstrengung und Krampf und Hetze hineinstecken muss, um das hinzukriegen. Und dass es überhaupt kein Thema ist, wenn man um 13.00 Uhr geht. Ich bin eher für mehr Familienfreundlichkeit der Arbeitswelt als weniger, so dass der Focus auch endlich von dem Thema weggehen kann. Dass keiner mehr eine Frau fragen muss, wie sie das nur alles hinkriegt, auch noch mit den Kindern. Weil ihr die echte Wahlfreiheit gegeben wird, das hinzukriegen, allein oder mit ihrem Partner. Und dass sie die echte Wahlfreiheit hat, sich darauf zu konzentrieren, was ihr wichtig ist, ohne sich mit Organisationsmist, Anträgen, Schließzeiten, Übermittagsbetreuung und Wartelisten zu zerreißen.


    Wenn das alles entspannter wäre, dann wäre es auch kein Problem mehr, mental mit vollem Einsatz berufstätig zu sein und trotzdem genug für seine Familie da zu sein.

    Ich finde mich in keiner der Optionen wieder. Denn erst mal bin ich ich, die Person. Ich habe einen Beruf, der auch zu meinem Selbstverständnis gehört, der meine Berufung ist und mich auch definiert.


    In meinem Privatleben habe ich auch Kinder. Aber das ist davon getrennt. Meine Auftraggeber z.B. braucht es nicht zu interessieren, wie ich die Kinderbetreuung hinkriege, das ist meine Sache, genauso wie ich meine Ehe führe oder wie oft ich meine Eltern besuche. Wichtig ist, dass das Projekt bei Deadline im Briefkasten ist. Bei "Berufstätig mit Kind" hängen beide Komplexe so zusammen, das passt für mich nicht, das sind für mich zwei völlig unterschiedliche Bereiche. Und diese Vermengung kann dazu führen, dass Mütter automatisch als weniger leistungsfähig angesehen werden, weil sie ja die Kinderbetreuung organisieren müssen.


    Und das ist unabhängig davon, wie viele Stunden jemand arbeitet. Eine Frau kann auch in einem 20-Stunden-Job 20 Stunden tolle Arbeit leisten. Und da ist es egal, ob sie in den restlichen Stunden ihr Kind von der KiTa holt, ihre alte Mutter pflegt oder ihre Hortensien pflegt.


    Versteht mich jemand? Ich habe gerade einen Gedankenknoten. Um auf die Ausgangsfrage zurückzukommen, mein Selbstverständnis definiert sich über den Beruf, auch wenn die Kinder oft einen Großteil der Gedanken einnehmen. Aber mein Mutter-Sein ist was ganz Privates.

    Wenn sie sich das wünscht, dann probier das doch mal aus. Es scheint sie schließlich gerade zu interessieren und ihr Spaß zu machen. Warum nicht? Solche Dinge braucht man nicht so ideologisieren, da kannst Du getrost nach dem Kind gehen.


    Bei meiner Großen hat Belohnungssystem übrigens beim Sauberwerden geholfen, und gar nicht mit großem Punktesystem sondern nur mit dem Versprechen von 3 Tic Tac. Meine Kleine ist dagegen absolut unbestechlich. Ich denke, jedes Kind ist anders und es lohnt sich, mit dem Wesen und den Wünschen des Kindes mitzuschwingen, wenn es schon so kooperativ ist.

    Ich hatte auch mal ein gruseliges Erlebnis. Ich träumte, dass eine entfernte Bekannte mit ein paar Jungs in einem roten Cabrio in der Ingolstädter Innenstadt vor den Kneipen herumfuhr. Als ich nach Wochen mal wieder in Ingolstadt war, hockte diese Bekannte bei meiner Tante herum und erzählte ganz stolz, dass sie zu eben dieser Zeit zum ersten Mal im Leben in einem roten Cabrio fahren durfte, mit ein paar Jungs durch die Ingolstädter Innenstadt ...
    Ich war aber zu der Zeit nicht in der Stadt, schwör! Und ich kannte die Frau kaum! Warum habe ich solche telepathischen Erlebnisse eigentlich nicht für Ereignisse, die mir was nützen? Lottozahlen, Prüfungsfragen?

    Titelüberschrift in der neuen NIDO:


    Papa darf alles - Vor den Kindern Bier trinken? Fluchen? Mit dem Handy spielen? Wie viel Vorbild muss man sein?


    Ja nee, schon klar, sind ja nur die Väter, die ein Leben haben. Da musste ich gleich bei Facebook ein bisschen rumpöbeln.