So. Und jetzt kommt mal mein kurzer Erfahrungsbericht von der Wanderung auf den Kampenwandgipfel heute:
Großartig ?
Aber fürchterlich anstrengend.
Vorausschicken sollte ich noch, ich hab zwar einen Haufen Kondition und bin sehr sportlich unterwegs, allerdings absoluter Flachlandindianer. Und als solcher bin ich von Aschau (?) im Chiemgau gestartet und nach oben gelaufen. Fand ich durchaus herausfordernd, da die gewählte Strecke (Start direkt neben der Gondelbahn) durch den Wald sehr steil anstieg.
Irgendwann war ich dann doch oberhalb der Baumgrenze und ehrlich hab ich mich gewundert, dass mir nur Leute entgegen gekommen sind. Warum erzähl ich später ?
Jedenfalls bis zur Steinlinger Alm ist es ein anstrengender, wenngleich bequemer Fußmarsch (ca 2,5 Stunden). Dann stand ich allerdings erst am Fuße der Wand ? Die ging dann noch mal hoch und hier kommt meine erste Info für andere Flachlandindianer: mit Kindern, Höhenangst und ewig langen Fingernägeln ? würde ich nicht empfehlen, den Gipfel zu besteigen. Es geht da teilweise senkrecht nach oben an Stein geklammert und man muss echt kraxeln. Und es ziiiiiiieht sich! Alter!!! Du siehst das Kreuz und musst da noch klettern und dort noch um die Ecke und... hach! Ich hab ne echt gute Kondition, aber das hat mich tatsächlich an meine Grenzen gebracht.
Jedenfalls, endlich oben ist der Ausblick genial. Ich seh auf den Bildern zwar total zerrupft aus, aber es war toll!
Runter bin ich dann teilweise im Krebsgang, anders wäre ich zu sehr gerutscht und davor hatte ich tatsächlich richtig Angst. Auf der alm gab es dann ein Radler, Leute, ich hab noch nie in meinem Leben ein so leckeres Radler getrunken ?
Ich hab dann beschlossen, mit der Gondelbahn nach unten zu fahren (fast leer, 17,50 Euro pro Erwachsener) mit grandiosem Blick auf den Chiemsee. Und mit der Nutzung der Gondelbahn erklärte sich mir auch die Anzahl von Menschen in Flipflops, mit winzigen Kindern, Hunden und hohem Alter: die meisten sind mit der Bahn nach oben gefahren und dann runter gelaufen (unbedingt Wanderstöcke mitnehmen).
Die Leute waren allesamt gut gelaunt, nicht so viele wie befürchtet und die Almen alleine sind den Aufstieg in welcher Form auch immer definitiv wert.
Und bevor die Alpenkenner meckern:
Dieser Bericht ist aus Sicht einer Urlauberin geschrieben, die zwar durchaus in der sächsischen Schweiz wandert, aber die sächsische Schweiz sind eben nicht die Alpen(Vorläufer wahrscheinlich sogar noch ?).
Also, Fazit: es lohnt sich total, den Gipfel zu besuchen, wichtig sind gute Schuhe, Wanderstöcke, viel zu trinken und Kondition. Und kurze Fingernägel. ? sind aber alle noch dran, sonst wäre der Bericht anders ausgefallen ?