Hallo hagendeel,
jetzt ist mir noch was eingefallen... Gibt es an Eurer Grundschule eventuell Integrationsklassen, die "vollgemacht" werden müssen?
An unserer Sprengelschule wurden vor kurzem erst "Kooperationsklassen" eingerichtet... (Ich glaube, so heißt das bei uns.) Und schwupps war unser Nachbarskind wegen schlechter Feinmotorik und undeutlicher Aussprache ein Integrationskind. Auf die Förderschule würde manein Kind deswegen natürlich nicht schicken, aber die soundsovielen Integrationsplätze pro Klasse müssen ja vergeben werden - und je weniger beeinträchtigt die Kinder sind, die die Plätze bekommen, desto angenehmer für die Schule. Die "echten" Förderkinder kann man ja immer noch an die Förderschule weitergeben, jedenfalls hier...
Was ist denn jetzt an Maßnahmen seitens Eurer Schule angedacht, wenn sie dass alles als so förderbedürftig einstufen?
Ich muss ehrlich sagen, ich finde das ist eine ziemliche Unterstellung gegenüber der Schule. Überhaupt finde ich die Anti-Förderungswahn Stimmung hier im Thread ein bisschen bedenklich. Nicht weil ich Förderungswahn so toll finde (finde ich nicht) sondern weil ich finde, dass es die Ausgangssituation verzerrt.
Es geht doch darum, dass das Kind nur vier Farben zuordnen kann, keine Buchstaben kennt und Probleme hat, Mengen zuzuordnen. Ich denke die Idee bei solchen Tests ist, dass es um Sachen geht die ein normal intelligentes Kind, das in einer Gesellschaft aufwächst, in der es viel von Buchstaben und Zahlen umgeben ist, Zugang zu Malsachen und Büchern hat, etc. eigentlich mitbekommt, also nichts was man speziell üben müsste. Wenn das nicht so ist, dann kann es natürlich sein, dass sich das Kind nicht für Farben interessiert. Wenn das nur einen Bereich betrifft würde ich mir da auch keine großen Gedanken machen. Aber wenn es so geballt auftritt, dann finde ich es schon angebracht mal drüber nachzudenken.
ICh finde es klingt toll, was deine Tochter schon alles selbst kann ABER ich finde schon dass ein ziemlicher Unterschied ist zwischen selbst Bus fahren und Mengen einschätzen - das gleicht sich nicht aus weil doch sehr unterschiedliche Fähigkeiten dahinterstehen. Das ist was anderes wenn das Kind zwar keine Farben zuordnen kann aber 20 Laubbäume oder keine Buchstaben erkennt aber Fahnen oder so was. Das sind dann ähnliche Fähigkeiten, die sich unterschiedlich ausdrücken.
Ich würde jetzt nicht unbedingt verstärkt üben, aber mir schon verstärkt Gedanken über die dahinter liegenden Fähigkeiten machen. Kann deine Tochter zum BEispiel mehr und weniger zuverlässig erkennen, entscheiden ob vier teller ausreichen für vier menschen, formen wiedererkennen und zuordnen? Wenn du dir da nicht sicher bist würde ich das auf jeden Fall abklären lassen, schon um ihr im Fall einer Teilleistungsstörung die Misserfolge bei Schulbeginn zu ersparen!