Wie prüfst Du die Qualität einer Kita?
Wahrscheinlich genauso wie Du es tust?
Ich habe mir die "Kita" damals inklusive Betreuungsschlüssel und pädagogischem Konzept sowie Erziehern genau angeschaut, viel mit der Leitung und Erziehern gesprochen (wenn man ein bisschen Menschenkenntnis hat, kann man aus den Gesprächen viel heraushören, vor allem das, was nicht gesagt wird....), habe in der Kita hospitiert (in manchen Kitas ist dies möglich), habe eine längere Eingewöhnung mit dem Kind gemacht, habe auf mein Bauchgefühl gehört, mein Kind beobachtet etc...
Ungutes und eine marode Betreuung kann sowohl tagsüber als auch abends passieren, in einer kleinen Kita, die nur 10 Kinder hat und nur 3 STd. geöffnet hat und in einer grossen, 24h Kita mit zig Erziehern.... davor ist man letztlich nie 100%ig gefeit. Wenn man eine Garantie braucht, darf man sein Kind schlichtweg niemals fremdbetreuen lassen. Ansonsten verlasse ich mich ein Stück weit auf meinen Instinkt und hoffe auf den lieben Gott.
Hier in Berlin gibt es solche Einrichtungen schon, sie werden überwiegend von so genannten Kreativen genutzt, die beispielsweise erst mittags anfangen (in den ganzen Internetagenturen zum Beispiel) und bis abends arbeiten. Eine Bekannte arbeitet bei der Zeitung, sie fängt erst 14 Uhr an zu arbeiten, holt die Kinder zwischen 20 und 21 Uhr ab. Die Kinder kennen das nicht anders, alle zusammen schlafen am nächsten Tag etwas länger und haben bis nach dem Mittag quality time. Ich verstehe die Aufregung gar nicht, das bedeutet doch nicht, dass die Kinder 24 Stunden am Tag in außerhäusiger Betreuung sind. Man kann mit diesem Angebot flexibler sein, für viele Familien ist das eine gute Möglichkeit, ihr Leben trotzdem gut zu organisieren.
Und es wird ja niemand dazu gezwungen, nicht wahr?
Eben. Seh ich auch absolut so.
Wo ist nur die Rabentoleranz geblieben? Das Leben bleibt nicht stehen, Dinge ändern sich, manchmal auch radikal, aber heisst das immer, dass ein Wandel automatisch schlecht ist? Unsere Mütter haben teils noch ganz anders gelebt als wir heute. Und vieles an ihrem Leben war besser, vieles aber auch nicht. Es ist letztlich müßig, den Wandel der Zeit in Frage zu stellen, denn er passiert auch ohne uns.