Die erste Geburt war zum lernen... ambulante Krankenhausgeburt mit Beleghebamme, die auch einen Teil der Vorsorge übernommen hatte und die Nachsorge machte. Alles wie aus dem Bilderbuch. Vor- und Nachsorge zuhause. Nur passte es menschlich zwischen uns irgendwie nicht, so dass das Verhältnis sehr sachlich blieb. Fachlich war sie gut, und sie erkannte, als die Geburt kritisch wurde, und holte Hilfe. Die Oberärztin hat mir die Geburt gerettet, aber den Steißbeinbruch erkannte meine FÄ acht Wochen später, den haben weder Hebamme noch Kreissaalteam erkannt.
Danach war mir wichtig, dass eine Hebamme meines Vertrauens auch Fehlgeburten begleitet. Ich habe sofort nach dem positiven Test nach einer anderen Hebamme gesucht, welche die Vorsorgen abwechselnd mit meiner FÄ zu machen bereit war und für Nachsorge nach Hause kam, aber den Beleghebammendienst brauchte ich nicht, ich wollte wieder in das selbe Krankenhaus. Eine Fehlgeburt begleitete sie telefonisch, weil sie selbst gerade krank war und nicht kommen konnte - das hat sie mir erst im Nachhinein erzählt. Ohne ihren Rat hätte ich eine Ausschabung machen lassen müssen, dank ihrer Hilfe ging es ohne Eingriff.
Sie hatte eine Teilzeitstelle im Krankenhaus meines Vertrauens und per Zufall Dienst, als Zappelchen sich auf den Weg machte, aber so viele Geburten gleichzeitig, dass sie mich nicht betreuen konnte. Sie sagte aber bei der Dienstbesprechung, dass ich genau wisse, was in meinem Körper passiert - deswegen ließ man mich wie von mir gewünscht in Ruhe bis ich klingelte. Eine Ärztin leistete mir Hebammendienste, die Geburt ging schnell und leicht.
Mir ist wichtig, dass meine Körpergefühl ernst genommen wird (ich konnte dieser Hebamme bei den Vorsorgeterminen vor dem Blutabnehmen sagen, wie hoch mein hb-Wert war. Sie wusste, dass ich meinen Körper gut kenne.) Mir ist wichtig, dass Hebammen nicht so tun, als wäre alles immer schön und gut, sondern auch mit Trauer, Angst und Tod umgehen können, ohne sie zu verdrängen, denn gerade nach schwierigen Geburten und Fehlgeburten belastet dies die nächste Schwangerschaft. Und ich ginge jederzeit wieder in das Krankenhaus, in welchem ich nicht nur als Fall, sondern als Mensch behandelt wurde, und wo im Moment der Geburt nicht zählte, wer welchen Berufsabschluß hat, sondern was Kind und Mutter gerade jetzt brauchen.