Wenn der kleine Spezialist gerade neue Fähigkeiten entwickelt, dann stellt er hier zuhause alle Regeln in Frage, hält sich an nichts und macht teils gefährlichen Unfug, wozu er sonst wirklich nicht neigt. In solchen Zeiten bin ich sehr konsequent und halte auch meinen Mann dazu an, der sonst bei uns eher für die Ausnahmen von den Regeln zuständig ist. Auch, wenn es mir nicht gut geht, bestehe ich auf Einhaltung der Regeln, weil ich uns sonst nicht heile durch den Alltag kriege.
Außerhalb dieser Zeiten muss ich nicht konsequent sein, sondern nur wissen, warum ich gerade jetzt was für richtig halte. Das kann ich dann erklären, ohne dass unser Sohn gleich alle Routinen über den Haufen wirft und ohne zu bremsen auf die Strasse rennt.
Papa handhabt einiges anders als ich, das kann unser Zweieinhalbjähriger sehr gut auseinander halten. Mit Papa und im Kindergarten darf er auch mal am großen Herd im heissen Topf umrühren - beides findet ohne Zeitdruck, in entspannter Atmosphäre dann statt, wenn das Kind wach und konzentriert ist. Wenn ich hingegen koche, darf er nie an den Herd: meistens ist er dann nämlich hungrig, müde und maulig, da ist mir das Risiko viel zu hoch. Solche personengebundenen Unterschiede werden fraglos, wenn auch nicht immer gerne, akzeptiert.
Ich bin mit meiner Meinung also sehr nah bei Kokosnuss - aber ich halte regelmäßig befolgte Routinen im Alltag für eine große Arbeitsersparnis, so lange die Kinder so klein sind wie unseres.
Lieben Gruß -
Silbermöwe