Beiträge von Eva-Anna

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
    Zitat

    Das Tolle ist eben diese Darstellung, dass "Halberich" so souverän ist.

    Frau Haller wird übrigens von Boerne nicht "Halberich" (von "halb") genannt, sondern "Alberich":


    Boerne ist Fan von Richard Wagner (in den Münster-Tatorten gibt es darauf immer wieder Anspielungen) und "Alberich" ist bei Wagner der Zwerg im "Ring der Nibelungen".


    (Klugscheißmodus off)

    Heute als Tip in der TV-Zeitschrift:


    Oberst Redl
    Drama um Auf-und Abstieg eines magersüchtigen K.-u.-K.-Offiziers


    Beim zweiten Lesen war es dann aber doch ein machtsüchtiger K.-u.-K.-Offizier...

    Naja, das war halt Mums Art, mir diese Puppen (erfolglos) madig zu machen:


    Bei Barbie hatte sie diese weit verbreitete Mütterangst, dass ich irgendwann aussehen will wie Barbie - und damit hatte sie weniger die dünne Figur (ich war als Kind sogar leicht untergewichtig) im Blick, als die Angst, dass ich mir irgendwann die Brust vergrößern lassen will.
    (Du liebe Zeit!!! Warum zum Henker sollte ich?! Um noch mehr Rückenschmerzen zu kriegen??!)


    Über Barbies blonden Haare hat Mum übrigens auch oft gelästert: "Das ist doch bloß das Stroh, das ihr aus dem Kopf wächst!" (Ich hatte dunkelbraune Haare und Mum hatte aus irgendeinem irrationalen Grund immer befürchtet, ich würde meine Haare irgendwann blondieren lassen.)
    Gefärbt hab ich meine Haare dann aber doch irgendwann - als Teenager. Salesch-Rot (damals gab es diese Fernsehrichterin noch nicht, meine Familie hat allerdings irgendwas von "Pumuckel" gemurmelt...) Die billigste Haartönung aus der Drogerie (Taschengeldpreis) - das Zeug hat bestialisch gestunken und das Bad hat nach dem Färben ausgesehen wie nach einem blutigen Massaker, aber zumindest hab ich damit endlich die Läuse totgekriegt, die ich mir in der Schule eingefangen hatte...


    Teela war Mum aus irgendeinem Grund ein besonderer Dorn im Auge und sie hat wirklich alles dran gesetzt, um mir diese Puppe madig zu machen.
    Leider hatte sie nicht wirklich viel gegen das Püppchen in der Hand - außer ihrer dicken Beine (die dann von mir unter einem selbstgenähten bodenlangen Rock versteckt wurden) und der Tatsache, dass sie zu den unsäglichen "Masters of the Universe" gehörte (die Teela allerdings bei mir verlassen hatte, um als Untermieterin in mein Puppenhaus einzuziehen).
    Zu Mums Ärger hatte ich den Taschengeldparagraphen auf meiner Seite...



    Ob Mum ein gutes Verhältnis zu ihrem Körper hat bzw. hatte, weiß ich gar nicht - darüber hat sie nie gesprochen. Körperliche Dinge waren eben komplette Privatsache, die nicht mit anderen (und schon gar nicht mit den eigenen Kindern) erörtert wurde.
    Das einzige, was sie mir mal in der Hinsicht gesagt hatte war: "Du bist eben moppelig, genau wie ich, das ist Veranlagung, da kannst du nichts machen!"
    Die nötigen Informationen zur Mens und dem Rest habe ich mit etwa zehn Jahren sehr sachlich-biologiebuchmäßig vermittelt bekommen. Es war (zumindest offiziell) nichts Schlimmes oder Schlechtes, aber eben was, was man tunlichst für sich behält und was nicht erwähnt und schon gar nicht erörtert wird.


    Im Nachhinein habe ich oft den Eindruck, dass meine Mum irgendeine fürchterliche Angst hatte, dass ich irgendwann dem "Schönheitswahn" verfallen und ein kleines unemanzipiertes Dummchen werden könnte und dass sie einfach auf ihre Art gegengesteuert hat: einfach möglichst alles madig machen, was irgendwie irgendeinem gängigen Schönheitsideal entspricht - egal ob Barbie, spärlich bekleidete Amazone, Schminke, Röcke, Parfüm, schlank sein, blonde Haare, große Brüste, (kurze) Kleider, hochhackige Schuhe...
    Schließlich ist das alles nur was für dumme Frauen - und ich will doch wohl lieber ein kluges Mädchen sein, oder?

    wenn ich jetzt mal so drüber nachdenke...


    ...Schminke war mir in dem Alter auch wichtig:
    Schminke hatte für mich etwas mit "groß/erwachsen sein" und "Autonomie"/"unabhängig sein" zu tun: wer sich schminken darf ist groß und darf auch sonst wichtige Entscheidungen treffen.
    Und außerdem war Schminke - speziell Lidschatten und Lippenstift - so schön farbenfroh und hat mein Gesicht sehr interessant verändert.


    ...bei Körperfragen fällt mir gerade auf, dass ich genau mit den Stellen Probleme habe, über die meine Mum früher bei meinen Puppen immer gelästert hat:
    Barbies großen Brüste und Teelas ( http://www.he-man.de/assets/galleries/1335/teela1.jpg ) dicken Oberschenkel - die waren immer sehr beliebt bei Mum, wenn es darum ging, mir diese Puppen madig zu machen:
    "Solche Atombusen sind doch potthässlich, so was trägt doch keine normale Frau!" "Und solche dicken Oberschenkel, die Frau ist doch das reinste Muskelweib, ekelhaft, so was hat in deinem Puppenhaus doch nichts verloren!"


    Inzwischen habe ich selbst (dank Diane35) Größe 75E (= "Atombusen") und kräftige Oberschenkel (= "dicke Oberschenkel", "Muskelweib", "ekelhaft") - und finde diese beiden Makel schrecklich an mir...
    Ich trage seit Jahren nur Minimizer weil ich mich so für meine Riesendinger geniere und meine dicken Oberschenkel finde ich scheußlich!

    @Kiwi
    Die Kleidchen, die es heute so für Barbie gibt, sind tatsächlich scheußlich, da stimme ich dir zu: dieser Shishi ist wirklich grausig!


    Wie gut bist du im selber nähen?


    Das hat meine Omi immer den großen Vorteil an Barbie gefunden: für die reichen schon winzige Stoff- und Wollreste um sie ordentlich anzuziehen.
    Soll ich sie mal fragen, ob sie irgendwo noch die Schnittmuster von meinen Barbiepuppen hat?

    Kiwi, du wirst das nicht lesen mögen, aber...



    ...ich habe als Kind lange und exzessiv mit Barbies gespielt - und komme einfach nicht darauf, was für ein schlimmes Frauenbild Barbie denn transportieren soll.



    Hier ein paar Beispiele aus meiner Barbiewelt:


    Eine meiner Lieblingsbarbies war Torey - genannt nach einer taffen Lehrerin aus einem von Mamas Büchern.
    Torey hatte rote Haare und war Journalistin - nicht für Modethemen und solchen Shishi, sondern mehr für Politikskandale, Verbrechen und Co. (War ja auch viel interessanter...)
    Toreys Zeitungen wurden auf Papas mechanischer Schreibmaschine geschrieben - die Print-Ausgaben beschränkten sich deshalb zwangsläufig auf Schlagzeilen wie "Präsident macht finstere Sachen" oder "Blutiger Mord im Mondschein" - den restlichen Text (auf dem Papier nur schwarze Striche) musste man sich halt dazudenken.


    Leonore war blond und hatte einen flotten Kurzhaarschnitt. Ihren Namen hatte sie aus Großmutters Opernführer.
    Von Beruf war sie Bodyguard: sie musste immer Ken retten, wenn der sich mal wieder in Schwierigkeiten gebracht hatte. Deshalb hatte sie auch immer eine ziemlich große Pistole (hatte früher mal Action-Man gehört) bei sich: sicher ist sicher.


    Lisa war vom Flohmarkt. Weil sie von ihrer Vorbesitzerin Kugelschreiberflecken im Gesicht hatte, sah sie immer ein bisschen verprügelt aus. Sie war Witwe: sie hatte ihren Mann vergiftet, nachdem der sie gehauen hatte.


    Stella und Mata waren Spioninnen und immer in geheimen Aufträgen unterwegs. Sie hatten auch die ganzen Ballkleider im Koffer: auf Partys und Bällen kann man eben am besten Geheimnisse von wichtigen Leuten ausspionieren.


    Nan, Katie und Andrea waren Piratinnen und ihr Geheimversteck im Nachtschrank war gefüllt mit Kostbarkeiten, die sie überall erbeutet hatten. (Wenn Mama was gesucht hat, hat sie als allererstes bei Nan, Katie und Andrea nachgesehen.)
    Außerdem haben die drei die anderen Barbies vor Kannibalen beschützt, wenn gerade mal welche in der Nähe waren.


    Callie, Sarah, Kathrin und Harry (nach Harry Möller aus dem Großstadtrevier) waren Polizistinnen und haben dafür gesorgt, dass alle anderen Barbies in aller Ruhe ihren Berufen und Hobbys nachgehen konnten.


    Ken gab es auch noch. Er war für den Haushalt und für Skipper und das Baby zuständig - und nebenbei auch dafür, ständig in Gefahr zu geraten, um dann von Leonore oder einer anderen Frau gerettet und zurück in die Küche geschickt zu werden.




    Mit anderen Worten: nach meiner Kindheit mit Barbies halte ich Barbiepuppen für ein unglaublich kreatives Spielzeug und frage mich ernsthaft, wie eine so rollenflexible Puppe irgendein Rollenmodell (welches eigentlich?) zementieren soll.

    Oh du liebe Zeit, da erinnere ich mich gerade an etwas...


    Meine Mutter behauptet immer, ich hätte schon als kleines Kind gelogen wie gedruckt:
    Ich hätte einer Bekannten, die auf mich aufgepasst hatte, erzählt, dass ich früher bei anderen Eltern in Holland gewohnt hätte, die bei einem Unglück, einer Flut, umgekommen wären. Ich hätte mit ihnen in einem Hochhaus gelebt und nach Angaben der Bekannten hätte ich alles glaubwürdig und detailliert schildern können - so glaubwürdig und detailliert, dass die Bekannte mich ernsthaft für ein Adoptivkind gehalten hätte.


    Ich kann mich nicht erinnern, je so eine Geschichte erfunden oder erzählt zu haben (und mein Gedächtnis ist sonst recht gut!) - und ich wüsste auch nicht, wie ich sie mir in dem Alter hätte ausdenken können:
    Ich habe zeitlebens mit meiner Familie nur in kleinen Einfamilienhäusern gelebt und Holland war mir kaum ein Begriff, weil meine Familie zu dem Land überhaupt keine Beziehung hatte...
    Norwegen wäre mit dem Hintergrund einer ausgedachten Geschichte noch plausibel gewesen: dahin waren meine Großeltern oft gereist und hatten Karten geschickt und Geschenke mitgebracht. Aber von Holland oder gar über das Leben in einem Hochhaus wusste ich in dem Alter definitiv nicht genug, um darüber glaubwürdig und detailliert etwas zu erfinden!


    Wenn ich die Geschichten hier so lese, dass Kinder von früheren Leben erzählen, wird mir plötzlich ganz anders - könnte das keine ausgedachte Geschichte/Lüge, sondern eine Erinnerung an ein früheres Leben gewesen sein...?

    Meine Ma kriegt auch nichts: sie würde mich killen, wenn ich ihr was zum Muttertag schenken würde...


    Sie hält Muttertag zum einen für eine Na*i-Erfindung: bei denen wurden die Mütter doch immer so hochstilisiert.
    Zum zweiten findet sie es unemanzipiert und damit unangemessen, sie an einem Tag im Jahr dafür zu belohnen, dass sie für die Familie kocht und den Haushalt macht. (Wobei der Löwenanteil im Haushalt eigentlich immer von Paps und Ursel/Marta/Carolin/Elfride/... gemacht wurde...)
    Und zum dritten hat sie wenig für die Geschenkideen von meinem Bruder und mir übrig:
    Muttertagsgedichte findet sie kitschig, sie hasst Süßkram und/oder Prosecco, Bücher, Blumen und Modeschmuck kauft sie sich lieber selbst und mit Parfüm und Kosmetik in unserer Preislage kann man sie jagen - sie bevorzugt Produkte, die für uns unerschwinglich sind...



    Dafür hab ich heute in der Drogerie einen kleinen Jungen beraten dürfen:


    Junge: Entschuldigen Sie: was ist das hier?
    (Steht vor dem Regal mit Kosmetik in Teenager-Taschengeld-Preisklasse und zeigt mir ein Fläschchen mit knallpinkem Nagellack)


    Eva-Anna:
    Nagellack.


    J.:
    Ich such nämlich ein Muttertagsgeschenk für meine Mutter... Nagellack ist toll!


    E.-A. (denkt an die arme Frau, die damit beglückt werden soll):
    "Was für ein Typ ist denn deine Mutter? Wie sieht sie denn aus? Was für eine Haarfarbe hat sie denn?


    J.:
    Naja, so grau-blond... - ich glaub, rosa mag sie nicht so... (stellt den knallpinken Nagellack zurück und nimmt einen feuerwehrroten Lack aus dem Regal)


    E.-A.:
    Was hat sie denn so an? So wie ich? Oder anders? (ich hatte Jeggins, T-Shirt und Jeansbluse an)


    J.:
    Nee - die trägt Röcke... und sie putzt. Bei alten Leuten...


    E.-A. (denkt daran, was ihre Gromu wohl zu feuerwehrrotem Lack auf den Fingernägeln ihrer Perle sagen würde und sieht sich im Regal nach dezenten Farben um):
    Dann würde ich lieber was Gedecktes nehmen (zeigt einen gedeckten Rotton) - oder so was hier (zeigt auf einen perlmuttschimmernden, hautfarbenen Lack) - so einen hat meine Mutter... (ist auch ihr einziger - der so langsam in der untersten Schublade ihrem verstaubten Beautycase vor sich hintrocknet...)


    J. (schnappt sich beide Lacke):
    Ich kann ja beide nehmen - und noch ein Duschgel dazu...


    Der Junge geht mit den Lackfläschchen weiter zum Regal mit den Duschgelen. Eva-Anna macht sich innerlich leicht amüsiert und etwas gerührt auf den Weg zur Kasse und überlegt sich, ob sie dem Kleinen nicht statt Duschgel lieber eine rote Rose empfohlen hätte...

    Ich hab mal meinen Pa gefragt - wir sind einmal umgezogen, als ich etwa im gleichen Alter (oder vielleicht etwas älter) war - bei mir hatten die Großeltern zwar nicht im gleichen Haus, aber in fast unmittelbar erreichbarer Nähe gewohnt...


    ... er meinte, dass er zum einen oft das Buch "Jan und Julia ziehen um" mit mir gelesen bzw. angesehen hatte.
    Dann hatten er und meine Mutter viele Räume im neuen Haus auch ähnlich eingerichtet, wie im alten Haus.


    Und ich erinnere mich ganz dunkel daran, dass ich das neue Haus von Anfang an gern gemocht hatte. Ich war schon beim Besichtigungstermin dabei gewesen und hatte mich in diesem Haus irgendwie sofort wohl gefühlt.


    Obwohl ich als Kind sonst nie gern Veränderungen hatte (laut meinem Vater), hab ich diesen Umzug problemlos überstanden und mich im neuen Haus sofort zu Hause und wohl gefühlt.

    Ich muss gestehen - nein, wohl eher beichten...


    ...ich war heute im Hollister-Shop in Hamburg und - bin mit einem neonrosa Strickpulli wieder rausgekommen... #schäm #schäm #schäm


    Allerdings hatte ich auch ein paar (zumindest für mich) gute Gründe, um mir diesen Shop näher anzusehen:


    - in Hamburg ist es gerade schweinekalt und es hat seit Tagen immer wieder geschneit - ein Shop, der auch nur ansatzweise einen Eindruck von Strand- und Urlaubsfeeling in einem warmen, sonnigen Land erweckt, war genau das, was ich gebraucht hab!


    - ich hab vom letzten Jahr noch die ganzen Trauersachen in Schwarz und muss sie irgendwie auftragen - und ein neonpinker Lochmusterpulli ist einfach ein toller Kontrast zu schwarzer Hose/schwarzem Rock und schwarzem Longshirt


    - irgendwie ist der Shop einfach cool - Markenwahn hin oder her



    Zu meiner Entlastung muss ich allerdings dazusagen: der neonrosa Pulli war stark runtergesetzt und hat nicht mal 20 Euro gekostet. Allerdings hab ich jetzt schon das unbestimmte Gefühl, dass das nicht mein letzter Einkauf in diesem Laden gewesen ist...

    Zitat

    Er lädt alle Anwesenden zu Kaffee und Kuchen ein und ratet mal, wer den
    hochfröhlich serviert? Ja, die Kassenfrau... aaahhhh!!! #sauer


    Klar, Männder sind ja auch zu blöd, eine Kaffeemaschine zu bedienen und
    einen Kuchen in mehrere gleiche Stücke zu schneiden, geschweige denn,
    diesen unfallfrei auf einen Tisch zu bekommen.

    In Punkto Kaffeekochen hab ich meine drei Chefs ziemlich schnell von ihrem üblichen Gender-Kaffeekochen-ist-Frauensache weggebracht - ich kann nämlich nicht Kaffee kochen (ich trinke selbst nie Kaffee) und denke auch gar nicht dran, das irgendwann mal zu lernen!


    Jeder "meiner" Chefs hat mich höchstens zweimal, allerhöchstens dreimal gebeten, Kaffee zu kochen. Ich hab mich wirklich redlich bemüht ;) #ja ^^ aber spätestens nach dem dritten Gesöff des Grauens, das ich freundlich lächelnd serviert habe, hat es jeder Chef vorgezogen, sich seinen Kaffee in Zukunft selbst zu kochen. :diablo:

    Gibt's das Shirt auch in meiner Größe??!


    Ich hatte als Schülerin eine Lehrerin, die davon überzeugt war, dass ich eine hervorragende Mathematikerin bin - und dass ich mir nur von meinem unemanzipierten Umfeld einreden lassen würde, dass ich das nicht könnte.
    Trotz Nachhilfe hab ich im Zeugnis immer eine 6 bekommen - wegen "Leistungsverweigerung".


    Meine Dyskalkulie wurde erst festgestellt, als ich 18 war...

    Meine Mutter hatte mir gestern noch ein paar Schoten von mir erzählt:


    Als wir in die Kleinstadt gezogen sind, hatten wir die evangelische Kirche fast direkt nebenan und wenn ich wollte, durfte ich sonntags auch zu "Tante Wegener" (der Pastorin) oder dem "Donnerpastor" (der Pastor, der eine ziemlich kräftige Stimme hatte - wir hatten damals zwei Pfarrstellen am Ort, weil wir Kreisstadt waren) in den Kindergottesdienst gehen: meistens wurde ein Lied gesungen, eine Geschichte erzählt und eine kleine Zeitung mit erbaulichen Geschichten verteilt.
    Hinterher hatte meine Mutter mich dann oft gefragt, was "Tante Wegener" oder der "Donnerpastor" denn erzählt hätte.


    "Tante Wegener" (die ich lieber mochte) hatte meistens von Jesus erzählt.
    Zum Beispiel, dass Jesus' Eltern mit ihm in den Tempel gegangen waren und Gott ein kleines Tier geopfert hatten was sie vorher gekauft hatten: aus Dank weil sie den kleinen Jesus bekommen hatten. Reiche Leute opferten damals große Tiere wie z.B. Schafe, das war damals so üblich, aber arme Leute wie Maria und Josef durften aber auch kleinere Tiere opfern.
    Meine Nacherzählung der Geschichte:
    "Der Herr Jesus ist in den Tempel gegangen und hat Flöhe gekauft, weil ihm die Schafe zu teuer waren!"
    (Aus meiner Sicht logisch: wer so arm ist, dass er in einem Stall wohnt, opfert bestimmt nur Mini-Tiere - z.B. Flöhe...)


    Der "Donnerpastor" hatte es eher mit der Moral.
    Zum Beispiel hatte er eines Tages erklärt, dass der Teufel nicht - wie damals sonst noch gern erzählt wurde - rot ist und Hörner hat, sondern manchmal auch unerkannt kommt und zum Beispiel jemanden anstiftet, im Supermarkt Erdbeeren zu klauen.
    Meine Nacherzählung:
    "Also, der Teufel ist rot und hat Hörner und klaut im Supermarkt Erdbeeren..."


    Und meine Mutter hab ich abends beim Baden mal gefragt:
    "Mama, was hat Maria eigentlich gemacht, wenn das Jesuskind mal im Matsch gespielt hat? Hatten die einen Stall mit Badezimmer?"
    Mama (überlegt und hat eigentlich noch nie drüber nachgedacht):
    "Hmmmhnee... ein Badezimmer hatten damals nur ganz reiche Leute: zum Beispiel der König Herodes."
    Eva (sieht sich im Badezimmer um und überlegt eine Weile):
    "Duuu - Mamaaa... - Sind wir reich...?"



    Und ein Spruch von meinem Cousin - als er im Planschbecken im Garten den "kleinen Unterschied" zwischen sich und seinen beiden älteren Schwestern entdeckt hatte:
    "Hmmmh... Irgendein Arzt Mist macht..."

    Bei uns hätte die Zahnfee früher keine Chance gehabt: der Deal mit Großmutter war einfach besser!
    Großmutter hat nämlich für jeden ausgefallenen Zahn fünf Mark - DM 5 (!!!) - bezahlt. Ein unermesslicher Reichtum für uns!
    (Wenn man sich wahnsinnig eine bestimmte Barbiepuppe wünscht und dafür unbedingt Geld braucht, lässt man sich sogar tapfer von der besten Freundin Wackelzähne ziehen - meine Freundin Janka hatte wenig Hemmungen, da ab und zu mal ein bisschen nachzuhelfen: den Zahn greifen und einmal kräftig dran drehen hat meistens schon genügt.)


    Und Groffa hat öfter mal im Scherz behauptet, dass Gromu unsere Zähne sammelt und sich ein neues Gebiss davon machen lässt, wenn sie genug Zähne zusammen hat...

    Oh, das kenn ich, wir hatten das auch!


    Ich hab gerade mit meiner Ma telefoniert, sie weiß zwar nicht, wo das Buch geblieben ist, aber konnte sich an den Verlag erinnern. Und die Tante Google hat dann den Rest erledigt:


    Das Buch heißt "Das kleine Lamm", die Autorin heißt Judy Dunn und erschienen ist das Buch im Carlsen-Verlag.


    Grüßle, Eva-Anna

    Zitat

    Weihnachtskrippe. Gibt es da unkitschige, von Kindern bespielbare, die
    nicht ein Vermoegen kosten? Und wie macht man das? Jedes Jahr was
    dazukaufen, oder gleich ein ganzes Ensemble?

    OH schwierig... - wir hatten das Problem nie, weil mein Großvater (begeisterter Hobbyschnitzer) uns vor langer Zeit eine wundervolle Krippe aus schönen massiven Holzfiguren geschnitzt hat:
    Die einzelnen Personen sind jeweils aus einem Holzblock geschnitzt und etwa 10-12 cm groß, die Gesichter und Kleider sind nur leicht angedeutet und alles ist naturbelassen (nichts angemalt, nur teilweise leicht geölt), ein bisschen wie Waldorf...
    Die Figuren sind sozusagen "aus einem Guss" gearbeitet und damit etwa so stabil wie Bauklötzchen - die Arme z.B. entweder am Körper anliegend oder nur so weit ausgestreckt, dass nichts abbrechen kann.
    Schafe und Ziegen und ein Kamel sind dann später als Geschenk von meinem Onkel dazugekommen (anlässlich seiner Verlobung), die sind deutlich empfindlicher, weil sie bei einem Profi-Schnitzer in Auftrag gegeben wurden.


    Ich würde mich also am ehesten Mal umhören, ob es irgendwo in Verwandten- oder Bekanntenkreis einen Hobbyschnitzer gibt, der eine stabile Weihnachtskrippe schnitzen kann.


    Meine zweite Wahl wäre Ostheimer, die kommt "unserer" Krippe von Stabilität und Qualität am nächsten. Leider hat die auch ihren Preis.


    Dritte Wahl:
    Auf einigen Weihnachtsmärkten (z.B. in Hamburg) gibt es auch Olivenholzschnitzer, die teilweise sehr schöne Sachen im Angebot haben - aber bei denen kann man auf nette Weise ein kleines Vermögen loswerden...


    Von daher würde ich also eher zu "nach und nach dazukaufen" tendieren:
    Eine Weihnachtskrippe begleitet einen über Jahre (Jahrzehnte) hinweg und ist irgendwann durchaus auch sehr emotional besetzt.
    Deshalb würde ich lieber was richtig Gutes kaufen und das lieber nach und nach anschaffen!
    Anfangen würde ich auf jeden Fall mit Jesuskind, Maria und Josef - dann 2-4 Hirten und Getier und der Engel, später können dann noch die drei Könige mit Lasttieren dazukommen.
    (Großvater hatte als Anspielung an das Lied "Ihr Kinderlein kommet" auch noch zwei Kinderfiguren für die Krippe geschnitzt)

    Einige werden vielleicht schockiert sein - aber ich hab tatsächlich mal eine Zahnbürste(!) vom Nikolaus gekriegt...
    Und ich hab mich tatsächlich irrsinnig drüber gefreut: es war nämlich eine transparente Zahnbürste in Rot, die hat ausgesehen wie aus Rubin (fand ich damals zumindest).


    Zu Nikolaus gab es für uns Kinder immer eine zusammengebundene Serviette mit Süßem - also Marzipankartoffeln, etwas Schokolade und so - eine Mandarine und noch irgendeine Kleinigkeit wie z.B. eine Zahnbürste oder eine Papierlaterne (mit Mondgesicht!), einmal gab es auch Kugelschreiber mit einer Feder am Ende.
    Und als ich in der 3. Klasse war, gab es vom Nikolaus einen neuen, superchicen Füller (von Scout, brombeer-rosa mit goldgelb - das war damals was Besonderes), nachdem ich mich kurz vorher in der Schule versehentlich und mit etwas zuviel Schwung auf meinen alten (0-8-15-Pelikano in einem scheußlichen rot) gesetzt hatte...


    Eine Tierklinik wäre bei uns höchstens ein Weihnachtsgeschenk geworden.

    Unser "Familienadventslied" ist "Macht hoch die Tür, die Tor macht weit" - das ist zwar ziemlich christlich (gleich das erste Lied im evangelischen Gesangbuch), aber dafür auch ganz besonders schön.
    Und in meiner Familie ein absolutes Must-have zum Advent - wenn das nicht gesungen wird, ist bei uns kein richtiger Advent.

    In den Krippenspielen bei uns in der Kirche (und in der Schule - da gabs auch manchmal eins) hatte Maria eigentlich immer ein bodenlanges Kleid in einem leuchtenden Rot (eher in Richtung Purpur als Orangerot) und dazu einen bodenlangen, eher dunkelblauen Umhang - das hat immer wieder toll ausgesehen, dieses leuchtende Rot, eingerahmt von dem Blau!
    Das Kleid war ganz einfach genäht: eine relativ weite knöchellange Tunika aus sehr weichem, fließenden Stoff, gerade runter mit langen Ärmeln und am Halsausschnitt ein durchgezogenes Band, das im Nacken gebunden wurde.
    Der Umhang wurde dann über den Kopf gelegt und mit einem etwa 2-3 Finger breiten goldenen Stirnreifen gehalten (in hartnäckigen Fällen wurde mit Haarklammern nachgeholfen) - der Reifen war aus Pappe, mit Goldpapier beklebt und hatte hinten zwei Gummibänder, damit er flexibel genug für verschiedene Kopfgrößen war.