Ich finde es schon sinnvoll mit den Eltern zu reden, aber mit beiden. Aber nicht um zu beschuldigen, oder sich gegen das "unerwünschte" Kind stark zu machen, sondern gemeinsam nach sinnvollen Lösungen/ Hilfestellungen zu suchen. Ich glaube auch, dass hinter solchem Verhalten, wie es das Nachbarskind an den Tag legt, Unsicherheit steckt, oder zumindest der Versuch dabei zu sein. Ich finde, da können Eltern durchaus helfen, zu vermitteln. ZB in dem gemeinsame Erlebnisse geschaffen werden - alle 3 werden von einer Familie zu einem Ausflug eingeladen, essen gemeinsam Abendbrot, oder was auch immer. Dann ist man einerseits vermittelnd dabei, auf der anderen Seite schafft man damit aber auch Zusammengehörigkeit und kann helfen, wenn es wieder gegen deine Tochter geht.
Mein Sohn war vor einiger Zeit in einer sehr ähnlichen Situation hier in einem Mehrfamilienhaus. Er hat sich mit einem Mädchen sehr gut verstanden, aber hatte ein ungutes Gefühl mit einem anderen Nachbarkind. Wenn sie zu dritt im Hof waren, ging es immer gegen meinen Sohn und ich behaupte sogar, dass es das Spiel wurde, meinen Sohn schlecht zu machen. Es war eigentlich recht typisches Verhalten für das Alter, nur mit dem Unterschied, dass es eben IMMER gegen meinen Sohn ging und nicht auch mal in andere Richtungen.
Wir hatten wahnsinniges Glück, weil meine Nachbarin sich unglaublich gekümmert hat - alle drei mal zusammen mitgenommen hat auf Ausflüge, gemeinsame Essen veranstaltet hat, moderierend eingegriffen hat. Das habe ich dann auch ab und zu gemacht. Versteht mich nicht falsch, das war jetzt nicht wöchentlich oder so, aber eben immer wieder mal. Es hat deutlich zur Entspannung beigetragen, meinem Sohn viel Sicherheit gegeben, weil er gemerkt hat, wie lustig es auch zu dritt sein kann und hier das Hausklima unter den Kindern sehr verbessert hat. ES war eine furchtbar anstrengende Zeit, die von uns Eltern auch viel gefordert hat, weil es eben nicht besonders leicht ist, da das Maß zwischen Einmischen und Helfen zu finden. Bei uns hat sich das aber gelohnt.
Vielleicht könnt ihr euch ja mal Gedanken machen, ob es die Kapazität bei dir/euch gibt, beide Kinder zu euch einzuladen - zum Pizzaessen oder so. Dann ist klar, dass es sich bei euch abspielt, die Kinder nicht einfach das Haus wechseln können und ihr könnt den Nachmittag/Abend gemeinsam schön gestalten. Dann müsstest du auch gar nicht mit der Familie selbst groß reden.
Irgendwie liest sich das Nachbarskind für mich sehr traurig, bzw. um Aufmerksamkeit bettelnd, so als würde es auf deine Tochter neidisch sein. Das heißt natürlich nicht, dass das Verhalten in Ordnung ist, aber vielleicht kann man es so (auch deine Tochter) leichter nachvollziehen?