Beiträge von das Döderlein

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    Wegen des Lästerns noch. Ich habe das Gefühl, dass das eine Art Ausgleichslästern ist. Ein ähnliches Beispiel ist, dass viele Männer, die beruflich sehr erfolgreich sind, daheim nichts zu melden haben. Das scheint hier häufig sehr klar abgesteckt zu sein. Männer sind beruflich und technisch die Helden, zum Ausgleich aber in häuslichen und kinderlichen Dingen himmelschreiend unfähig.


    Mir ist das sehr stark aufgefallen, als wir in die Region gezogen sind. Hier ist noch sehr häufig der männliche Alleinverdiener anzutreffen inklusive der vielen 'Ahs' und 'Ohs' und 'Ich könnte meinem Mann ja im Leben nicht mit den Kindern allein lassen' :wacko: Auch, dass die Männer in Gegenwart ihrer Frauen oft seltsam demütig wirken, aber kaum ist 'Mutti' außer Sichtweite geht's rund. #augen

    Ich habe noch einmal nachgedacht, warum dieses Thema so schnell polarisiert.


    Für mich kann ich sagen, dass ich es sehr wichtig finde, dass meine Kinder ihren Körper annehmen und mögen, mit seinen Gerüchen und Haaren. Ich möchte nicht, dass sie sich z.B. an den Genitalien immer 'schmutzig' fühlen. Ich denke, dass es da einen großen Unterschied zwischen wirklich schmutzig und gefühlt schmutzig gibt, und der kann einem das Leben ziemlich schwer machen.


    Bestimmte Körperteile haben auch dann einen Eigengeruch, wenn sie sauber sind. Spätestens eine Stunde nach dem Waschen 'duften' Füße oder die Körpermitte wieder etwas, das hatte seinerzeit ja auch mal Sinn. Wer Hunde hat, kann diesen Sinn täglich erleben. ^^


    Ich finde diese Tendenz zur 'Optimierung' und 'Plastinisierung' des Körpers bedenklich und ich habe Angst, dass meine Kinder sich diesen Zwängen ausliefern. Es ist so allgegenwärtig, selbst Achselbehaarung wird mittlerweile schon als abstoßend empfunden. :S


    Selbst habe ich für mein 'wohliges' Körpergefühl ziemlich lange gebraucht. Ich wünsche mir, dass es meine Kinder einfacher haben.

    und wenn ich ja hier so lese, wie selten sich gewisse kinder waschen/duschen und mit 3 jahren bereits dazu noch selber den popo abwischen..... tja, dann möchte ich mir die unterhosen nach einem tag nicht vorstellen müssen....


    Getroffen ^^ , Döderlein hat auch so ein 'gewisses' Kind. Aber Döderlein glaubt nun einmal nicht an die 'Schmutzigkeit' der Genitalien. Mein Knabe badet einmal wöchentlich, wischt seinen Popo gewissenhaft ab, schwitzt kaum und riecht immer gut. #love


    Was soll denn das für furchterregend fluchtauslösender Schmutz in seinen Unterhosen sein? Döderlein hat solchen weder je gesehen noch je gerochen. Übrigens würde ich mich nie abfällig über die zahlreichen starkduftenden Weichspüler-Kinder äußern, auch wenn ich das als sehr unangenehm empfinde.


    Fürs Protokoll: Ich wechsle meine Schlüpfer täglich. #hammer

    Döderlein ist kurzsichtig, kleinere Flecken seh ich nicht. #nägel


    Da außerdem mein Mann frühs den Runkel fertig macht (ich etwas später die Erbse), werden die Sachen nur gewechselt, wenn Döderlein abends frische hingelegt hat. Und nur dann. #freu Seine Hose trägt der Runkel manchmal die ganze Woche lang, die Shirts werfe ich abends immer mal in die Schmutzwäsche. Erbse mag keine Lätzchen und ist durch die Stoffis hindurch manchmal etwas feucht, (Sie ist windelfrei mit Windeln), deshalb bekommt sie oft täglich neue Kleidung.


    Wieso müssen Kinder eigentlich täglich die Unterwäsche wechseln? Ich bin derzeit sehr froh darum, dass das bei uns nicht nötig ist.


    Ach ja, wegen der Vorbildwirkung: Döderlein trägt ihre Hose häufig auch eine Woche lang, aber jeden Tag ein anderes Shirt mit wiederum der 'Wochenstrickjacke' darüber. Der Dödermann tut das ebenso. Outfits kann ich leider nicht.

    Das Schnittchen geht immer so vorbildlich früh ins Bett. Morgen fährt das Döderlein weg und kann ein paar Tage nicht mithibbeln, deshalb kommt das Kleinchen am Dienstag Abend, #ja live und in Farbe. #ja Lass am besten deinen Mann den Ticker machen, dann hat er was zu tun und stört nicht bei der Geburt. #angst


    Falls Döderlein irrt, alles Gute und prächtiges Pressen schon mal. ^^

    Mmh, ich muss sagen, ich finde den Kindesunterhalt auch nicht so wenig. Immerhin gibt es einen Selbstbehalt für den Mann und der Rest wird unter den Kindern aufgeteilt. Wenn also der Mann 'auf dem Buckel der Frau' Karriere gemacht hat, dann kommt sein entsprechend hohes Einkommen auch zu großen Teilen den Kindern zu Gute. Außerdem wird in der Zugewinngemeinschaft das gesamte in der Ehe erworbene Eigentum durch zwei geteilt und von seiner Rente muss der Mann auch noch etwas abgeben. Das finde ich alles richtig so.


    Ehefrauen- bzw. Betreuungsunterhalt für die Frau macht in der Form nur in Gegenden Sinn, wo die Frauen wirklich keine berufliche Perspektive mehr haben, weil sie ein Jahrzehnt aus dem Job waren. Ich fände einen solchen Unterhalt für die Frau aber paradox, es ist schließlich der Ex-Mann und nicht Papi. Aber als ehemaliges 'Schlüsselkind' könnte ich mir auch nicht vorstellen, jahrelang daheim zu bleiben. (Was für ein fürchterliches Wort, ich hatte eine wirklich schöne Kindheit trotz Vollzeit arbeitender Eltern.) Überhaupt ist mir das 50er-Jahre-Konzept des 'treusorgenden Familienvaters' sehr fremd. Diese getrennten Lebenswirklichkeiten schaffen meiner Meinung nach eine Ungleichheit zwischen den Partnern, die auf Dauer oft Gift für die Beziehung ist. Erst scheint es eine sinnvolle und logische Arbeitsteilung zu sein und Jahre später endet es sehr schmerzhaft. Bitte fühlt euch von dieser Meinung nicht angegriffen, das ist meine persönliche Beobachtung.

    Ich hab länger überlegt, ob ich auch etwas dazu schreibe. Aber ein Aspekt fehlt mir bisher, auch wenn Elsas Beitrag in die Richtung geht.


    Ich bin tatsächlich überzeugt, dass die wenigen Jahrzehnte in (West-) Deutschland, in denen es möglich war vom Gehalt des 'Ernährers' zu leben, eine große Ausnahme darstellen. Auch die Sozialleistungen bis hin zur immer noch sehr auskömmlichen Rente werden sich in den nächsten Jahrzehnten so nicht aufrecht erhalten lassen. Nennt mich pessimistisch, aber die Deutschen haben ihre besten Jahre hinter sich. Die Welt ist ein Dorf geworden und unsere 'Insel der Seeligen' gründet und gründete sich auf die teils bitterste Armut anderer Nationen. Das wird sich ändern, möglicherweise auch durch Kriege.


    Natürlich bin ich dafür, jeder Familie ihr Modell zu lassen, aber das erreicht man eben nicht durch Betreuungsgeld. Kathi hat das sehr gut beschrieben. Und da ich von Thüringen nach Bayern umgezogen bin, sehe ich auch die großen strukturellen Unterschiede. (Ich fürchte mich schon ein bisschen davor, mich im nächsten Jahr auf einen hochqualifizierten Vollzeitjob zu bewerben.) In Thüringen verdienen oft beide nicht so viel wie Papi in Bayern allein nach Hause bringt. Da gibt es tatsächlich den (wirtschaftlichen) Zwang zur Fremdbetreuung, ebenso wie hier in Bayern Mütter gezwungenermaßen daheim bleiben. Da, selbst wenn ein Platz vorhanden ist, das mögliche Einkommen plötzlich gegen Null geht. Das Vermieterpaar beispielsweise hat den gleichen (Ingenieurs-) Beruf. Er verdient einen Sack voll Kohle, sie arbeitet auf 400 € Basis, die Kinder sind schon 9 und 11 Jahre alt.


    Ach und Fiawin #knuddel ich verstehe deine Verletztheit, aber das Bezahlproblem wohnt der 'selbstgemachten' Erziehungsarbeit schon inne. Jeder Mensch verdient dann Geld, wenn jemand anderes bereit ist, für die erbrachte Leistung etwas zu bezahlen. Das Prinzip Fremdbetreuung funktioniert deshalb, weil eine Betreuungsperson mehrere Kinder betreut. Für jedes Kind erhält die Kindergärtnerin 'ein bisschen' Geld, in der Summe passt das dann. Deshalb sehe ich nicht, wie der Staat ein vollständiges (wenn auch geringes) Gehalt für Erziehungsarbeit bieten könnte. In welcher Höhe? Vielleicht sollte ich mich mal mit dem bedingungslosen Grundeinkommen auseinandersetzen. Aus meiner jetzigen Perspektive kann ich mir nicht vorstellen, dass so etwas funktionieren könnte.

    Ha, mein Thema. Das Döderlein hatte da nämlich auch so seine Bedenken. Wir sind ein Jahr vor Runkels Einschulung nach Bayern gezogen, der beste Ehemann von allen unterrichtet am Gymnasium und hat somit den Insider-Blick.


    Fazit bisher ist, dass vorerst alle Bedenken meinerseits vom Tisch sind. Wir haben eine tolle Lehrerin erwischt, Runkel tut sich leicht und die Hausaufgaben erledigt er in kurzer Zeit während der Mittagsbetreuung. Aber ich habe schon einiges 'beobachten' dürfen.


    1) Wir wohnen wie Rübe im Speckgürtel, die typische Konstellation ist: Papa arbeitet bei Siemens, Mama hat zwar auch studiert, arbeitet aber maximal halbtags. Also viele Leute mit hoher Motivation, die ihre Kinder toll unterstützen, alles bieten können, es aber möglicherweise auch übertreiben.


    2) Durch Punkt 1 sind die Kinder leistungsmäßig recht homogen, es gibt sehr viele fleißige, vielseitig geförderte und schlaue Kinder.


    3) Punkt 2 kann dann Probleme machen, wenn es dann ans Noten-Vergeben geht. Gleichzeitig werden nämlich gute Noten sehr sparsam vergeben, auch wenn man weiß, dass die Schülermischung andernorts völlig anders aussieht.


    4) Bei uns gibt es einen Lehrerwechsel mit Übergang zur Dritten. Gerne faucht dann die neue Lehrerin Schüler und Eltern zusammen, dass die Klasse ja soooo wenig kann, das hätte sie noch niiieeee erlebt und jetzt müüüüssssen sie sich aber ranhalten. Sollte das bei uns so vorkommen, wird sich das Döderlein nicht scheuen Klartext zu reden.


    Insgesamt sehe ich also eine Mischung, in der das Schulsystem selbst schon eine große Rolle spielt. Laut dem besten Ehemann von allen sind Noten hier viel wichtiger als in der alten Heimat. Die Schüler sind angepasster und lernwilliger, für ihn tolle Voraussetzungen. ;) Was ihn aber sehr stört, ist, dass es hier die Tendenz gibt die Kinder einseitig zu trimmen (Schulaufgaben, Schulaufgaben, Schulaufgaben) und dass gute Noten viel zu wenig vergeben werden. Er setzt die Noten nämlich gerne zum Motivations-Anschieben ein und fängt am immer mit leichten Tests an, sodass wirklich jedes Kind auch mal eine 1 bekommen kann. Das zahlt sich aus, in Selbstvertrauen und Lernleistung. Schließlich ist ja wichtig, was die Kinder am Ende des Tages können und nicht das perfekte Matching mit der Düsseldorfer Tabelle. Leider wird es hier standardmäßig andersherum gehandhabt. Die Noten sind der Prügel, mit dem alle erst einmal kleingemacht werden. Die 1 ist für die meisten der Sechser im Lotto. Soll sich ja keiner einbilden, dass wir hier Kindergarten haben. :stupid:


    Insofern ist es aus Elternsicht wirklich sehr wichtig, dass man innerlich und überzeugt zu seinem Kind sagen kann, dass die 3 eine gute Note ist. #ja


    Letztes Edit sagt: das muss das Döderlein noch üben, hab ja noch etwas Zeit. Ich weiß, wie clever mein Runkel ist und mich dann über eine (evtl. auch noch ungerechtfertige) 3 zu freuen. Puhu ...


    Und allerletztes Edit sagt: Die kochen hier auch bloß mit Wasser, sagt mein Mann. Bloß der ganze Bohei, der hier um die Noten gemacht gemacht wird, kann für sensible Schüler in großen Druck ausarten. Denn selbst wenn die Eltern und sogar die Lehrer ziemlich entspannt sind, die Kinder untereinander sind sehr leistungsorientiert. Das kenne ich von früher gar nicht.

    Ich habe tatsächlich auch oft sehr positive Rückmeldungen bekommen, häufig auch von sehr alten Leuten. Die anderen habe ich vielleicht nicht gehört #pfeif .


    Das schönste war eigentlich bei der Hochzeit einer Freundin. Deren Mutter war ganz außer sich vor Freude und meinte: 'Hach, ist das schön. Die Kleine denkt ja, sie ist noch in der Fruchtblase'.



    #herzen