Beiträge von Matilda

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    Neulich sprach ich mit einem von mir sehr geschätzten Kollegen, der irgendwann das N-Wort verwendete. Ich wies ihn freundlich darauf hin, dass das heutzutage ein rassistischer Begriff ist, den man nicht mehr verwendet. Daraufhin sprachen wir darüber und er sagte wieder und wieder das N-Wort. Es war, als hätte er noch nie nie nie gehört, dass man das nicht sagt, es war ihm vollkommen neu, einem gebildeten Akademiker. Ich musste mich sehr beherrschen, nicht ausfällig zu werden, und hab da noch keinen richtigen Weg gefunden. Beim nächsten Mal werde ich wohl sagen, dass die Kinder meiner Freundin so nicht genannt werden wollen, ob er das nun rassistisch meint hin oder her. Vielleicht hilft der persönliche Bezug.

    und dieses "frauen müssen klein sein, [sonstkriegensiekeinenmannab]" habe ich schon immer gehasst und für einen ausdruck einer von mir abgelehnten gesinnung gehalten.


    Jep. Genauso blöd dieses "Männer müssen groß sein, damit frau zu ihm aufschauen und sich geborgen fühlen kann." Ich liebe es, dass mein Partner meine Größe hat. Wenn ich zu ihm aufschauen will, muss er halt auf einen Hocker steigen. Dagegen ist es sehr angenehm, im normalen Alltag nicht aufschauen zu müssen. Ich freu mich da jeden Tag wieder drüber.

    1,62 m und finde es prima so. Ich habe einen sehr kleinen Partner in meiner Größe, da wäre es seltsam, wenn ich 10 cm größer wäre als er. Und das Tollste daran ist, dass wir Schränke und Spiegel in unserer Höhe anbringen, nicht wie sonst üblich für die 1,85-m-Männer. So brauche ich viel seltener einen Hocker als mit großem Mann und muss mir niemals anhören, es wäre doch kein Problem, dass der Schrank so hoch hinge, ich könne mir doch einen Stuhl nehmen. :D

    Je mehr ich darüber nachdenke, umso seltsamer finde ich es, dass die Oma das Kind dazu aufforderte, die Sachen schnell wegzufuttern, um den Geschwistern nichts abgeben zu müssen. Was war denn da los? Hatte Oma Erna was gegen den Mann Deiner Mutter? Gegen die anderen Kinder? Würden nicht die meisten Omas eher sagen: "Hier Deine Süßigkeiten, mein Schatz, und gib Deinen Geschwistern etwas davon ab?" Eure Mutter hatte ja nun angesichts dieser Situation nur noch die Möglichkeit, das kleinere Übel zu wählen und konnte so oder so nicht gerecht sein.


    Was die Charakterbildung durch Teilenmüssen angeht, so denke ich, dass Menschen verschieden sind. Die einen sind großzügig, die anderen nicht. Ich weiß angesichts der vielen unterschiedlichen Kinder, die ich kenne, nicht so genau, warum mein eigenes Kind nun so oder so ist. Meine Tochter zum Beispiel teilt Süßigkeiten ohne jede Probleme. Liegt aber wahrscheinlich nicht an meiner tollen Erziehung, sondern daran, dass sie durch väterliches Erbe einfach nicht so gern Süßigkeiten isst. Hier im Haushalt gibt es drei Kinder, die alle keinen Mangel leiden, die alle zum Teilen aufgefordert werden und die alle vollkommen unterschiedlich sind. Das eine Kind möchte am liebsten immer alles für sich haben, dem einen Kind ist es egal und das dritte Kind ist mal so und mal so. Meine Schwester teilt nicht gern, ich teile gern - selbe Eltern, selber Haushalt, selbe Erziehung. Wir beide haben als Kinder durchaus auch mal Mangel erfahren, ganz einfach, weil nicht so viel da war. (Wir hatten zum Beispiel niemals Westsüßigkeiten ;))


    Shevek: Ich finde nicht, dass es fast dasselbe ist, ob ich wildfremden Leuten den Familienschmuck schenke oder den eigenen Geschwistern von meinen Süßigkeiten abgebe.

    Bei uns MUSS keiner Teilen. Wir alle geben gerne ab oder schenken gerne. Dann, wenn wir es wollen. Dann bringt es allen Beteiligten Freude.


    Ich denke, da gibt es sehr unterschiedliche Charaktere. Ich kenne Kinder, die von sich aus nicht teilen würden, aber mit der Zeit gelernt haben, dass es da noch einen anderen Gewinn unabhängig von den Sachen gibt, von denen man dann weniger hat. Das funktioniert bei einigen Kindern fast von allein, bei anderen ist es ein langer Lernprozess. Ich finde es wichtig, diesen Lernprozess zu fördern. Nicht alle Menschen werden immer und gern teilen, oft muss das Teilen von der Gemeinschaft erzwungen werden. Ich halte das für eine gute Sache. Das erzwungene Teilen nimmt einem ja auch eine Last ab. Ich muss nicht jeden Tag entscheiden, wo mein Geld sinnvoll eingesetzt wird, ich zahle einfach die festgesetzten Steuern. Ich mag mir nicht vorstellen, wie es wäre, wenn ich selbst entscheiden müsste, ob und wieviel ich für die Herz-OP eines alkoholkranken Rauchers geben würde. Und das ist irgendwie auch die Aufgabe von Eltern. Ich denke nicht, dass man sich als Erwachsener im Rückblick besser fühlt, wenn man weiß, dass man immer mehr tolle Süßigkeiten hatte als die Geschwister und einem niemand gesagt hat, dass man doch bitte davon etwas abgeben soll.

    Oder gilt das Teilen nur für die Süssigkeiten und hat die Mutter damit, den Westsüssigkeiten nicht noch mehr einen "besonderen" Stellenwert gegeben, als sie eh schon hatten?


    Als DDR-Kind kann ich Dir versichern, dass die Mutter den Stellenwert der Westsüßigkeiten nicht erhöhen konnte. Der Stellenwert war sowieso schon gigantisch hoch und überzogen. Als ich das erste Mal in Westberlin war 1989, waren wir im Aldi und haben dort eine Tafel weiße Milka-Schokolade und für jede einen Bauer-Frucht-Joghurt gekauft und uns wie Königinnen gefühlt.


    Bei Geld fände ich es angemessen oder zumindest sehr nett, den Geschwisterkindern auch jeweils ein oder zwei Mark mitzugeben, wenn das Enkelkind zehn Mark bekommt. WESTMARK wohlgemerkt. Eine Jacke kann man nicht teilen, aber Süßigkeiten durchaus. Als Mutter eines DDR-Teeniekindes hätte es mir trotzdem das Herz gebrochen, wenn das eine Kind z.B. eine Westjeans bekommt und das andere nicht.

    An Stelle der Mutter hätte ich a) mein Kind zum Teilen aufgefordert und b) die Oma gebeten, eine Kleinigkeit für die Geschwister mitzugeben. Ich finde, spätestens als die Oma erfuhr, dass es Probleme mit der Aufteilung der Süßigkeiten gibt, hätte sie für die Geschwister etwas mitgeben müssen. So viel Verstand und Empathie kann man von einem Erwachsenen erwarten. Die Geschwister mögen nicht zu ihrer Familie gehören, aber sie gehören zur Familie des Enkelkindes. Das Enkelkind lebt mit ihnen zusammen, sie sind wichtig für das Enkelkind. Und ehrlich, niemand ist finanziell davon überfordert, für die Geschwister eine Packung Kaugummis und einen Schokoriegel mitzugeben.


    Ich lebe ja in einer WG mit "fremden" Kindern. Da ist vollkommen klar, dass ich nicht für mein Kind Süßigkeiten mitbringen kann und für die anderen nicht. Ich verstehe nicht, wie man überhaupt auf so einen rücksichtslosen Gedanken kommen kann.

    Klar kann man mit Kindern auf Demos gehen. Ich würde Bollerwagen/ Buggy und Verpflegung mitnehmen und darauf achten, nicht in extreme Menschenmassen zu geraten, dann kann das sehr lustig sein. Ich war letztes Jahr auch mit der Tochter Nazis gucken am 13. Februar, waren aber fast keine da. :D

    Kind malt meistens etwas und verschenkt das dann. Dieses Jahr hat sie mit ihren Freundinnen in der Schule Weihnachtskarten gemacht und die dann verschickt. Manchmal backen und verzieren wir zu Weihnachten Plätzchen und verschenken die, haben wir dieses Jahr nicht geschafft. Manchmal hat sie in der Schule oder früher im Kindergarten etwas gebastelt, das sie verschenken kann. Manchmal kaufe ich ein Geschenk und das ist dann von uns beiden. Bei Omas 60. oder anderen wichtigen Jubiläen achte ich darauf, dass sie irgendwas zu schenken hat, ansonsten nicht. Mittlerweile denkt sie meist von selbst an Geschenke. Ich hab dieses Jahr einen selbstgemalten Bilder-Adventskalender bekommen. #herzen Etwas kaufen und das Kind schenken lassen, fände ich seltsam.

    Ich bin mit Tochterkind eine Zeit lang fast jede Woche ins Schwimmbad gegangen, da war sie etwa fünf Jahre alt. Dabei hat sie die Angst vor dem Wasser verloren und gelernt, sich über Wasser zu halten und etwa 25 m weit schwimmen konnte sie. Hat etwa ein Jahr mit wirklich regelmäßigem Schwimmbadbesuch gedauert. Richtig schwimmen hat sie mit 7 in der Schule gelernt.

    Bei uns gehen/ fahren alle direkt von der Arbeit zur Weihnachtsfeier, da tragen alle das, was sie sowieso anhaben, also Jeans und Oberteil oder Jeans und Hemd. Bloß die Büro-Hausschuhe ziehen wir aus und die normalen Draußen-Schuhe an. :D Wir hatten aber dieses Jahr Firmenjubiläum, da bin ich fast verzweifelt, weil ich nicht wusste, was ich anziehen soll.

    Für mich ist das Familiengefühl mit dem Alter des Kindes gewachsen. Je älter das Kind wurde, desto mehr empfinde ich uns als Familie. Vielleicht vermittelt auch dieser Effekt einigen Mehrkind-Familien das Gefühl, erst mit dem zweiten Kind zur Familie geworden zu sein, weil Familie werden Zeit braucht und man beim zweiten Kind ja in der Regel schon ein paar Jahre Zeit hatte, zur Familie zu werden. Übrigens kann man sogar ohne Kind Familie sein. Mit meinem Partner bin ich auch eine Familie, obwohl wir keine gemeinsamen Kinder haben.

    Heute war Einweihung einer großen Anlage, die ich geplant habe (bin Ingenieurin). Mit Brötchen und Rede und geladenen Gästen und pipapo. Etwa fünfzig Herren und fünf Damen. Mir ist dann immer völlig klar, dass alle, die mich nicht kennen, mich für die Assistentin unseres Geschäftsführers halten. Und prompt guckt mann mich beim Smalltalk mit großen Augen, sehr überrascht und ein kleines bisschen missbilligend an und antwortet: "Sie als Frau?" auf meine Aussage, ich wäre die Planerin der Anlage. Der Mann hatte dann ein Einsehen, dass "DAS Rohr" ja ein Neutrum ist. Beim nächsten Mal werde ich erklären, dass es ja schließlich um "DIE Rohrleitung" geht. :D