Wenn ich das nun richtig gelesen habe gibt es nur zwei Optionen für ihn: Nackig und dann aufs Klo oder mit Windel? Zuhause in Hose/Unterhose und aufs Klo ist also nicht möglich? Falls das so richtig ist, hast du eine Idee warum das so ist? Hat er Angst die Hosen nicht rechtzeitig ausziehen zu können, wenn er muss und es schnell gehen soll? Oder vor dem Gefühl einer nassen Hose, wenn es doch mal schief geht? Ich finde die Kombination interessant, dass er beim nackig sein die ganze Zeit den Penis in der Hand hat. Irritiert ihn das Gefühl ohne Windel zu sehr, mag er evtl. einfach das Gefühl einer Unterhose nicht?
An sich kenne ich es auch so, dass kleine Kinder sehr viel die Hand an Penis/Scheide/Po haben, wenn sie untenrum nackig sind oder generell noch nicht soo lange ohne Windel, aber meist ist das ja nicht IMMER so, deshalb meine Überlegungen. Vielleicht unterschiedliche Unterhosenmodelle ausprobieren? Oder so richtig coole gemeinsam aussuchen? Mag er Badehosen an haben, wenn ihr zusammen schwimmen seid?
An sich gebe ich meinen Vorschreiberinnen aber recht: Er merkt, wenn er muss, organisch scheint es also ok zu sein. Fragt sich nur, was ihn dann letztendlich daran hindert. Mit 5 Jahren ist er ja auch nicht mehr so klein, kann er das selbst in Worte fassen? An "Belohnung vergrößern" hätte ich jetzt auch gedacht. Also nicht nur ein Stempel für einmal aufs Klo gemacht, sondern etwas greifbares und größeres. Kleines Tütchen Gummibärchen, ein kleiner Schokoriegel, ein kleines Auto oder so. Wo er direkt und unmittelbar etwas von hat.
Mein Sohn war 4 als wir Eltern letztendlich entschieden haben, dass es vorbei ist mit der Windel. Wir hatten auch schon länger den Verdacht, dass er es prinzipiell merkt, aber einfach nicht gehen mag (eher Bequemlichkeit in seinem Fall). Sich mal so aufs Klo setzen hat er zwar gemacht, aber da kam nie was. Am Ende haben wir dann beschlossen die Osterferien zu nutzen. Kein Kindergarten, keine Ausflüge, nur zuhause sein und das Kind ohne Windel (aber mit Hose
), so dass wir Unfälle ohne großes Drama beseitigen können und jederzeit das Klo in Reichweite ist. Die erste Woche ging ALLES in die Hose, ausnahmslos. Und dann hat sich irgendwie ein Schalter umgelegt und das Kind war von jetzt auf gleich trocken. Unfallfrei und sogar nachts, das Thema war komplett durch.
Der Verdacht war definitiv richtig, dass er es an sich gemerkt hat, er hat wohl wirklich den Anstoß von außen gebraucht um den letzten Schritt zu schaffen.
Wie pädagogisch wertvoll das war, kann man sicherlich diskutieren. Aber ich schätze ohne Anstoß hätte er noch sehr sehr lange eine Windel getragen und er war so schon eines der wenigen Kinder im Kindergarten, die dort überhaupt je eine getragen haben.