Eine gute Schwangerschaftsberatung halte ich ebenfalls für eine gute Idee. Solche Leute haben viel Ahnung und können wir sicher weiterhelfen.
Eine sehr gute Freundin von mir hatte ein ähnliches "Problem" wie ihr. Der Große war grade 12 Monate alt, als der Test positiv war und ebenfalls ein sehr anstrengendes Kind. Ist er im Prinzip immer noch... die Geburt war schwierig und lang (auch mit Einleitung), danach musste er tagelang auf die Intensivstation wegen einer Infektion. Danach hat er im Prinzip nur geschrien, wenn er nicht geschlafen hat. Stillen lief nicht, er wollte zwar getragen werden aber sonst wenig Körperkontakt und eigentlich immer die volle Aufmerksamkeit. Zu dem Zeitpunkt war er von durchschlafen weit entfernt, tut er jetzt immer noch eher in Ausnahmefällen. Einen Diabates gab es in der 2. Schwangerschaft bei ihr übrigens auch, allerdings ohne Spritzen. Dafür hatte sie an etwa 3 von 5 Tagen richtig schlimme Migräne, für die sie aber wegen Schwangerschaft keine von ihren Tabletten nehmen durfte um das Baby nicht zu gefährden.
Unterstützung gab es ebenfalls quasi keine, wir haben erst später ein engeres Verhältnis entwickelt zum Ende der Schwangerschaft hin. Dann bin ich oft eingesprungen.
Naja, anstrengend war und ist es noch (der Kleine ist knapp 1,5 Jahre alt jetzt), aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Der Kleine war eine absolute Überraschung, nachdem beim Großen so lange gewartet und auch nachgeholfen würde und sie haben sich trotz allem gefreut nochmal ein Kind erwarten zu dürfen. Ich will das nicht klein reden, ich frage mich ehrlich gesagt wirklich, wie sie immer die Kraft gefunden hat das alles zu schaffen (gab noch etliche private und finanzielle Probleme in der Zeit), aber es ging und ich bewundere sie sehr dafür.
Dir würde ich dringend raten wenn es irgendwie geht deinen "Großen" irgendwie betreuen zu lassen. Evtl. 2-3 Tage die Woche für wenige Stunden zur Tagesmutter, in die Krippe, beim Babysitter, bei der Leihoma. Sollte das finanziell nicht drin sein, könntest du versuchen über ein Attest vom FA einen Anspruch auf einen Platz zu bekommen und somit evtl. auch auf finanzielle Unterstützung. Vorausgesetzt natürlich, das würde für dich und auch für deinen Sohn überhaupt in Frage kommen. Es geht dabei nicht drum, ihn los zu werden, sondern dich zu entlasten in der Schwangerschaft und auch nach der Geburt. Dadurch, dass ihr so früh anfangen würdet, würde er sich sicher nicht abgeschoben fühlen. Umegekehrt hätte er in der ersten Babyzeit, wo Mama ja auch sehr eingespannt ist, noch eine weitere Bezugsperson, die ihm Aufmerksamkeit schenkt und ihm weiterhin Sicherheit und Struktur gibt.
Der Diabetes wird mit hoher Wahrscheinlichkeit widerkommen, aber das weißt du vermutlich. Hattest du damals einen guten Diabetologen? Ich habe auch Schwangerschaftsdiabetes, bisher ohne Spritzen, und habe leider die Erfahrung gemacht, dass man auch ne Menge Mist erzählt bekommt und nicht unbedingt alles so schlimm und dramatisch ist, wie es einem Ärzte gern glauben machen wollen. Hier wären Infos auf jeden Fall wichtig und Kontrolle von Anfang an.
Was deinen Mann betrifft kann ich dir wenig sagen oder raten, ich kenne die Umstände nicht. Eine Belastung wäre ein weiteres Kind sicher, aber vielleicht auch ein Stück Lebensfreue, die ihm zugute kommt? Sprich auf jeden Fall mit ihm darüber und auch über den was-wäre-wenn Fall. Ich wünsche ihm jedenfalls alles Gute!
Ob eine Abtreibung für dich persönlich in Frage kommt, kannst du nur selbst entscheiden und hier ist sicher eine professionelle Anlaufstelle die beste Adresse. Du hörst dich für mich eher grade eher überfordert und geschockt an als wirklich Willens das Kind nicht zu bekommen.
Ich wünsche dir erstmal Ruhe und Zeit zum nachdenken! Ihr schafft das, egal für welchen Weg ihr euch auch entscheidet.