Beiträge von janos

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    @Trin, du schreibst: "
    Manche Gefühle kann man vielleicht wirklich erst verstehen, wenn das eigene Kind betroffen war... allerdings wünsche ich keinem, daß er diese Erfahrung machen muss und lebe dann lieber mit dem Unverständnis der Leute für meine Gefühle."


    Damit hat du so recht! In diesem Thread hast du viel dir und deiner Familie geschrieben, was mir so nicht klar war. In diesem Licht wirkt einiges, was du in anderen Threads schreibst, was manchmal auf den ersten Blick vielleicht etwas überbehütend wirkt, ganz anders.


    Und dir @Sonja wünsche ich wirklich nicht, dass du irgendwann mal vor deinem nach einem Sturz bewusstlosen und leicht bläulich verfärbten Kind stehst und nicht weisst, ob und in welchem Zustand es wieder aufwacht.


    Ich würde mir nur von dir wünschen, dass du anderen Eltern, die diese Erfahrung machen mussten (oder noch viel schlimmere...) zugestehst, dass sie ein anderes gefahrenbewusstsein haben. Und dich nicht darüber lustig machst, dass sie so sind, wie sie sind.

    da runterzufallen ist kaum möglich. das ist ein ziemlich breites, sicheres schwein. und wenn man runterfällt, müsste man sehr sehr ungünstig fallen, um sich den kopf so zu hauen, dass man bewusstlos wäre. natürlich ist es nicht unmöglich, aber das risiko ist mE sehr gering. es ging nicht um sicherheit, sondern um ordentliches, richtiges rutschen, und das keiner auf die idee kam, oben auf die röhre zu sitzen (auch gefahrlos, das ist so gedacht, dass man das kann), udn das alles schön brav von statten ging, ein kind nach dem anderen etc.

    bis mein Sohn da runter gefallen ist war mir nicht bewusst, dass man überhaupt da runter fallen kann. Keine Ahnung, welches Spielgerät du da vor Augen hast, kann natürlichgut sein, dass es da wirklich nahezu unmöglich ist, sich ernsthaft zu verletzen.


    Ich weiss nur, was ihm passiertist, lass meine Kinder mittlerweile wieder mehr klettern (weil es ein paar Jahre her ist und die Zeit meine Angst schmälert) und habe vollstes Verständnis dafür, wenn jemand hinterher klettert oder ängstlich drunter steht.

    diese übervorsichtig erscheinenden Eltern an den rutschen finde ich grade kein so gutes Beispiel für übertriebene Ängstlichkeit: ich kenne mehrere Kinder, die im kitaalter oben vom "Wartebereich" runter gefallen sind, meist haben sie ordentliche Blessuren davon getragen (in Anbetrachter Fallhöhe von über 2m nicht verwunderlich), Ursache waren jeweils kleine Rangeleien.
    Leider war einer davon mein Sohn, der nach dem Sturz bewusstlos war. So nen Anblick vergisst man nicht so schnell. Seitdem versuche ich sehr zurückhaltend die Ängste anderer Eltern zu beurteilen und würde nie nie jemanden verspotten und abkanzeln, der seine Kinder beschützen möchte

    ich glaube, daß das "war so üblich" sehr viel bestimmt hat. So viel, dass sich keiner über Gefahren Gedanken gemacht hat.


    Das war auch die Zeit, in der Babys abends um zehn in einem abgedunkelten Zimmer zum Schlafen hingelegt wurden und erst acht Stunden später (pünktlich...wie wichtig sind die Zeiten! Da muss Baby sich dran gewöhnen, je früher umso besser") wieder beachtet wurde, egal, wie es schreit. Auch die Zeit, in der Kinder noch gerne mal geschlagen wurden. Das ist weit weg davon, wie Bedürfnisse heute wahrgenommen werden und hat sicher nichts mit größerem oder kleinerem gefahrenbewusstsein zu tun

    Seerose schrieb: "... besonders, wenn ich meine Kindheit in den 60 und 70ern vergleiche und meine Gefühle wenn ich mir vorstelle meine Tochter hätte die gleichen Freiheiten wie ich.


    Kurzum:
    Meine Tochter wird definitiv nicht die Freiheiten erhalten, die ich hatte. Das halte ich entweder nicht aus oder zumindest für schädlich.


    Spannend finde ich herauszubekommen warum wir (inkl. mir) sooo viel ängstlicher geworden sind, am liebsten alles überwachen würden (ich eher weniger) und unsere Kinder auf jeden Fall mehr in Watte packen als in den 60er und 70ern"


    Ich glaube eine wesentliche Rolle spielt, dass man Kindern mittlerweile eine völlig andere Rolle zuordnet. Die sind nicht einfach "da" und wollen satt und sauber sein, sondern wollen als Individuen wahrgenommen werden, mit unterschiedlichen Bedürfnissen. Die Beispiele, die du nennst mit deiner frühen Selbstständigkeit sind ja irgendwie alle nicht so, dass man heute sagen würde, "Klasse, das will ich fur mein Kind auch so haben". Eher klingt es nach "ging nicht anders" oder "war so üblich". Und viele Menschen aus dieser Elterngeneration, also die, die heute Großeltern sind, sagen ja von sich aus, das sie das heute anders machen würden. Und agieren mit ihren Enkeln auch völlig anders: die Enkel gehen natürlich nicht alleine los, auch nicht auf den Spielplatz, fahren auch eher mit Oma und Opa weg als alleine ins Ferienlager usw.

    @Trin, das stimmt schon, dass einen entspannen kann, wenn man von anderen hört, was aus deren Kindern geworden ist. Obwohl oder weil sie es so und nicht anders gemacht haben.
    Ich bezweifle jedoch, dass die Erinnerung daran, wies nun wirklich war vor zehn Jahren oder 15 Jahren so 100%ig richtig ist. Ich merke selbst bei den enger beieinander liegenden Kindern nicht mehr ganz genau zu wissen wann was wie genau gewesen ist. Irgendwie vermischt sich vieles...


    Und wie genau die schlafsituation mit und ohne familienbett war, wie oft gar nichts mehr ging wegen irgendeiner Phase, in der sich Arbeit, vorhandene kinder, Schwangerschaftund Stillzeit ungünstig überschnitten haben - ich denke, man vegisst gerade die hässlichen Zeiten sehr schnell wieder und erinnert sich vornehmlich daran, wie es hätte laufen sollen. Und versucht dann anderen tips zu geben auf der Basis einer in der Erinnerung verzerrten Basis . Es sei denn, man führt über sowas Tagebuch oder so.

    lch finde ja, dass einem die Erfahrungen der "alten" gar nicht helfen.


    Ich habe die Erfahrungen anderer meist angezweifelt und kann jetzt erst sagen, dass bestimmte Mühen, die ich bei den ersten noch auf mich genommen habe fûr Ernährung oder medienkram oder was auch immer anders betrachte als vor 16 Jahren. Das ist schon ein Unterschied, ob man in Dinge Energie gesteckt hat und sieht, dass es im Nachhinein nutzlos war oder ob man es von anderen gesagt bekommt


    Ausserdem halte ich es fur zunehmend unmöglich, überhauptvon sich auf andere zu schließen. Diese Unmengen an Variablen, die da rein spielen sind doch schon von einem Kind zum nächsten unüberschaubar - wie soll es da von einer Familie auf die andere übertragbar sein?

    da hast du sicher Recht @Freda, das verstehe ich auch immer nicht, warum die letzten 100m nicht alleine gehen... Hier steht dann alle paar Wochen ordnungsamt oder Polizei vor der Schule um zu regulieren, das hilft dann ein paar Tage, dann ists wieder vergessen.

    @VivaLaVida, ich weiss es jetzt nicht mehr ganz genau...aber warst du das nicht mit diesem bauernhofpraktikum bei deiner schon recht grossen Tochter ( war sie 12 oder sogar 13?), bei dem du hier geschimpft hast über die Ausnutzung der Tochter und dir Rat geholt hast, wie du sie - nicht sie sich selbst - aus dieser misslichen Lage raus bringst?

    Ich glaube, einige wollen sich gar nicht in andere rein denken... Klar ists mit 18 völlig egal ob Mutti die Tasche getragen hat oder nicht. Aber vielleicht wars mit sechs oder auch noch acht wirklich ein bisschen schwierig? Geschwister geboren, Eltern im Streit, Umzug steht an, mit bester Freundin entzweit oder einfach eine sehr innige Bindung von Mama oder Papauns Kind? Ihr müsst doch nicht eure Vorstellungen von Fürsorgeund Näheauf alle anderen übertragen, nur weil ihr das anders gehandhabt habt. Vielleicht wird Kind zur Schule gebracht, ist dafür aber am Nachmittag viel selbstständiger als all eure Kinder zusammen? Ich finde das hier schon echt überheblich - va wenn ich lese, wie der Tenor zB bei kigakindern ist. Ab einem bestimmten Alter hat es also vorbei zu sein mit der bedürfnisorientiertheit?


    Nur fürs Protokoll: ich habe meine Kinder immer mit dem Auto zur Grundschule gebracht, weil die Schule im gleichen Haus wie der Kita für die jeweils kleinen Geschwister untergebracht ist. Aktuell 10km vom Wohnhaus entfernt. Hätte ich statt dessen die Schulkinder in den Zug setzen sollen um ihre Selbstständigkeit zu fördern?


    Da ich nie vor 17:00 Uhr daheim bin, wenn ich arbeite, lege ich auch keinen Wert darauf, dass die Schulkinder selbst nach unterrichtsschluss nach Hause fahren. Sie gehen in den Hort. Und da das kitakind ohnehin abgeholt werden muss, werden die Schulkinder auch mit abgeholt.


    Ab der 5. Klasse ist alles anders und sie fahren völlig problemlos alleine in die weiterführende Schule, die auch 10km weg ist. Und auch nach Hause. Und zwischendrin zum Sport, gehen ihre Klamotten und Schulsachen selbst einkaufen und kochen sich selbst Mittag. Bei Krankheit alleine zu Hause bleiben ist leider auch schon notwendig ab etwa acht Jahren, weil ich keine kindkranktage bekommen....


    Also versucht doch mal, die Alltäglichkeiten der anderen zu sehen, bevor ihr über sie herzieht. V.a. diejenigen von euch, die eben nicht berufstätig sind...

    @Nachtkerze, das fand ich irgendwie passend, als ich neulich in den "Einschulung 2016"-thread geklickt habe: da gab es sowohl von den bis-zur-schule-bringern als auch den allein-gehern nachvollziehbare Beiträge. Da gibts die fürchterlich schüchternen Kinder, die, die unterwegs Ärgermit grossen haben, die, deren ranzen sehr schwer sind....
    Da gibts Eltern, die einfach gerne am Schulleben teilhaben und deswegen gerne sich auf nen Plausch mit anderen auf dem Schulhof treffen, Eltern, fur die die Schule ohnehin auf dem Weg zur Arbeit liegt und und und.
    Ein recht triviales Beispiel, ich weiß, aber es passt recht gut

    @claraluna, das hast du schön geschrieben.


    Und ich finde in diesem Strang einige userinnen, die verteufeln, dass Eltern sich ihrer Kinder scheinbar manchmal ein wenig zu intensiv annehmen, aber in anderen Threads ganz heftig Dinge verteidigen, die mindestens genauso helikopterig wirken. Es kommt halt immer auf die Geschichte drumrum an


    Und grade hier bei den Raben sind nach meinem Eindruck sehr viele Kinder "Projekte", um deren Gelingensich viele Gedanken gemacht werden. Was ich sehr schön finde. und worum ich mich auch bei meinen Kindern bemühe. Ob man die Gedanken jetzt mit Helikoptern assoziiert oder mit bedürfnisorientiertheit ist auslegungssache

    Sie war es vermutlich gewohnt, Kindern das Häkeln entweder gespiegelt oder rechtshändig demonstriert beizubringen. das Thema wird ihr ja nicht das erste Mal begegnet sein.
    Ohne diese Erfahrung oder wenigstens eine kurze Überlegung stelle ich es mir schon schwer für ein Kind vor, ohne jede Hinweise eine rein rechthändige Demonstration alleine auf "linkshändig" umzudenken, zumal es ja nicht nur um die Hand sondern auch die Arbeitsrichtung geht. in den Erklärungen meiner Oma zum stricken kamen jedenfalls rechts und links oft vor. Hätte sie einem LH-Kind gesagt, daß es von rechts nach links einstechen, die Maschen von der linken auf die rechte Nadel heben soll usw., würde ich es bei einem Vor- oder Grundschulkind schon für eine große Leistung halten, das ohne weiteren Hinweis gespiegelt umzusetzen.


    Übrigens hat damals selbst der afrikanische Tommellehrer meiner Kinder immer anfangs gefragt, wer RH und wer LH ist und die Hände auch anders benannt (ich weiß nicht mehr wie, aber jedenfalls nicht rechts und links sondern irgendwie nach dominant und nicht dominant) und bei mehreren Trommeln drauf geachtet, daß sich die Spieler nicht behinderten bzw.. bei 2 Trommeln für einen Spieler drauf geachtet, daß sie händigkeitsgerecht standen. Das schien für ihn völlige Normalität zu sein.

    und was ist mit den rechtshändigen kindern aus linkshänder-elternhaus? ich bin noch nie auf die idee gekommen, irgrndwas gespieget vorzumachen. und kann mich noch gut an mejnen handarbeitsunterricht erinnern, in dem ichs halt "wie im spiegel" gesehen habe, meine mitschülerinnen habe das gesehene even im kopf umgedreht. die Perspektive kriegt man doch schnell raus.

    @Susan Sto Helit, natürlich darfst du die Scheren kaufen die die am besten passen, das wollte ich damit nicht sagen. Aber ich sehe einfach einen großen Markt auf die threaderöffnerin wirken, die Sorge hat, was "falsch" zu machen. Und ich glaube halt, dass man nicht so viel falsch machen kann und sich nicht von teuren Beratungsangeboten und Produkten beirren lassen sollte


    Bezüglich der Arbeitsplatzgestaltung: in meinen Augen macht es keinen Unterschied, ob man jetzt die eine Hälfte der Bevölkerung benachteiligt oder die andere. Warum sollen jetzt die Rechtshänder leiden? Als Wiedergutmachung fur 100 Jahre linksfeindliche Industrialisierung?

    wäre es nicht wünschenswert, dass sich genau diese bevorzugung einer händigkeit ändert? dazu muss es aber mehr menschen geben, die sich ihre passende arbeitsumgebung wünschen anstatt sich einer vorgegebenen anzupassen.

    @licht, das hab ich vorhin versucht, in der Antwort an Trin zu verdeutlichen: es ist doch völlig unmöglich, die Berufswelt fur einen großen Teil der Bevölkerung so zu gestalten, dass jeder vornehmlich die bevorzugte Hand nutzen kann. Wie willst du das für Piloten, Lokführer, Feinmechaniker mit hochtenisiertem großgerät usw realisieren? Flugzeuge fur Linkshänder bauen? Produktionsstrassen fur Linkshänder? Geht doch gar nicht...


    Klar, im kleinen kann man sicher es realisieren, zB Linkshändermäuse zu kaufen oder Schreibtische linksgerecht herrichten. Das funktioniert aber nur, wenn der Platz nur von Linkshändern benutzt wird. Und natürlich auch nur, wenn du nur einen Arbeitsplatz hast.

    @Susan Sto Helit, wie gesagt, ich mache wirklich alles mit Links und habe bei diesen scheren noch nie einen gravierenden Unterschied bemerkt zwischen links und rechts schwer. Vielleicht hatte ich nie die richtige, aber ich bin überzeugt davon, dass vieles Gewohnheit ist und grade die Dinge, die man eher selten macht, genauso gut mit rechtswerkzeug gehen.