Stille, vielen Dank für deinen Post. Ich finde es hier gerade anstrengend, zu lesen, dass "besondere" Kinder doch überall genauso willkommen sind wie gesunde. Ich kann das für mich nicht so eindeutig bejahen wie hier im Grundtenor. Natürlich weiß ich, dass die Wahrscheinlichkeit einer erworbenen Behinderung größer ist als die einer Trisomie 21, natürlich finde ich, dass so ein Kind genau die gleiche Lebensberechtigung haben sollte wie alle anderen... Und trotzdem wäre es für mich im Falle einer entsprechenden Diagnose nicht selbstverständlich, mich für dieses Kind zu entscheiden. Ich habe bereits zwei Kinder, die mich fordern. Und ich weiß nicht, ob ich mein Leben für so lange Zeit (vielleicht für immer?) so zurückstellen will. Meine Kinder werden größer, selbstständiger, erobern sich mehr und mehr Freiräume, die ich für mich nutzen kann. Ein Down-Kind macht das zumindest nicht in diesem Ausmaß. Könnt ihr anderen diese Ängste der abtreibenden Mütter wirklich so wenig nachvollziehen? Dann kann ich euch nur meinen Respekt erweisen, dass das für euch so selbstverständlich ist. Ganz ehrlich.
Der neue Bluttest macht mir trotzdem Bauchschmerzen, und zwar genau deshalb, weil er so einfach und risikoarm ist. Meine Zukunftsangst ist, dass er irgendwann in die normale Schwangerschaftsvorsorge aufgenommen wird und Mütter, die diesen Test nicht machen oder die Kinder trotz allem austragen in Rechtfertigungsdruck geraten, statt alle Hilfen zu bekommen, die möglich wären.