Jeder tut das so gut, wie sie oder er eben kann und muß dafür ggf. auch auf etwas verzichten.
Hier würd ich gerne noch ergänzen: bzw. so gut, wie es innerhalb der gegebenen Umstände eben möglich ist.
Ich war bisher Hauptverdienerin, mein Mann studierte (und war eher Hausmann). Mittelfristig wünschen wir uns, was so viele sich wünschen: Beide von beidem etwas, idealerweise 2x30h-Jobs. Aus den hier schon vielfach genannten verschiedenen Gründen.
Klar war uns aber: Wenn wir jetzt ein Kind wollen (und das wollten wir), würde das für mich bedeuten: Beruflicher Neustart nach der Elternzeit. Für meinen Mann: Arbeiten, arbeiten. Also mindestens ein Jahr eine Umkehr der Rollenverteilung, mit der wir eigentlich sehr zufrieden waren. Und ob unser Traum-halb-halb-Modell jemals klappt, steht in den Sternen.
Fazit: Wir wollten ein Kind und es ist klar, was wir jeweils dafür tun bzw. auf was wir auch verzichten müssen (mein Mann: die Zeit zuhause, die er sich so wünscht, ich: Arbeit und NICHT das totale Hausfrauendasein). Aber hey: Wenn wir nicht bereit wären, das auszuprobieren (und auch für eine gewisse Zeit durchzuhalten), dann müssten wir auf das Baby "verzichten".
Mir gefallen diese Entweder-Oder-Entscheidungen grundsätzlich nicht und ich versuche immer, mich in solchen Fällen zu entziehen - und einfach mit einer guten Portion Optimismus davon auszugehen, dass sich nach einer Zeit des Übergangs schon alles irgendwie findet.
Dass man bei dieser Diskussion auf die Gender-Thematik verzichten kann, finde ich übrigens absolut nicht - aber dazu evtl. im nächsten Beitrag, ich muss erst noch mal Gedanken sortieren. Was hatte dieser Post jetzt gleich wieder mit dem Thema zu tun?!