Alles anzeigenAlles anzeigenMeine 6-jährige möchte sich mit einem bestimmten Mädchen verabreden, weiß aber den Namen nicht.
Ich: „beschreib sie mir doch mal, vielleicht weiß ich, wen du meinst!“
Sie: „naja, sie mag auch gerne Dinos... und sie hat schwarze Haare!“
Ich *grübel
Sie: „so schwarze Locken, mit Loopings drin!“
Ich: „ach die Dings, mit dunkler Haut?!“
Sie: „ja stimmt, dunkle Haut hat sie auch!“
Da hab ich mich ziemlich geschämt! Mir ist als erstes Merkmal die Hautfarbe eingefallen, meiner Tochter die Dinos. Gleichzeitig fand ich das Erlebnis wertvoll, weil es mich darauf aufmerksam gemacht hat.
unser Gehirn ist so gestrickt, dass es überall versucht, effizient zu arbeiten. Und somit das auffälligste Alleinstellungsmerkmal sucht. Das ist per se nicht rassistisch. ich sage in solchen Momenten meinem Hirn, dass es auch andere Alleinstellungsmerkmale suchen soll.
Meine FReundin arbeitet an einer bilingualen Schule und dunkle Hautfarbe ist da kein Alleinstellungsmerkmal - meine Freundin berichtet, wie sehr dadurch die Hautfarbe in den Hintergrund rückt, wenn Menschen beschrieben werden
Wie sehr ich auf Haare und Frisuren achte, ist mir erst klar geworden, als ich nach Berlin gezogen bin und dort an der Schule mehrere Mädchen mit Kopftuch unterrichtet habe. Da musste ich ganz anders auf die Gesichter achten, um sie zu unterscheiden. Sonst ist es eine Mischung aus Frisur und Gesicht.