Kalliope, ich freu mich für euch!!!
Bei uns lief von Weihnachten bis vor ca. drei Wochen alles glatt und problemlos. Dann hat meine Tochter einen Entwicklungsschub hingelegt und hat jetzt merklich daran zu knabbern, sich selbst in der neuen Relation zur Umwelt zu sehen, vor allem zu ihren Freundinnen. Wenn ihr versteht, wie ich das meine. Sie ist vor allem mit ihrer "philosophischen" Denke so unheimlich weit, und nun ist ihr Selbst- und Weltbild irgendwie durcheinander gekommen.
Dadurch bekam sie Verlustängste, dass ihr ihre Freundinnen abhanden kommen könnten, oder dass sogar alles wieder so schlimm wird wie früher im Kindergarten (ein Abschnitt, der gewisse Parallelen zum Leidensweg von Kalliopes Sohn in der Schule aufweist). Aus dem heraus hat sie wohl vor allem ihre Lieblingsfreundin total beklammert, so dass die in der Tat begann auszuweichen, was natürlich die Verlustängste wiederum schürte. Wir haben uns jetzt geeinigt, dass Liebesbekundungen "privat" sind und nicht in die Schule (=öffentlicher Raum) gehören. Außerdem haben wir mal Spielverabredungen mit anderen Kindern ausprobiert und anscheinend Alternativen gefunden, die im Moment besser passen. Die Wogen glätten sich merklich, mein Kind ist wieder viel ausgeglichener.
Dazu hat auch die Klassenlehrerin wieder mal einen nicht unerheblichen Beitrag geleistet. Die hatte mich letzte Woche zum Gespräch gebeten, weil ihr auch aufgefallen war, dass das Kind "nicht rund lief". Die Sache mit der besten Freundin habe ich da erfahren, und im Zusammenhang mit dem, was ich selber beobachtet hatte, war mir relativ flott klar, was da bei meiner Tochter los ist. Das konnte ich ihr erklären, und wir konnten gemeinsam überlegen, wie's weitergeht. Leute, es ist so toll, wenn man da mit jemanden zusammen arbeiten kann! Unsere "Hypotheken" aus dem Kiga, wo wir in dieser Hinsicht massiv auf Beton gestoßen sind, habe ich bei der Gelegenheit auch mal angerissen, und die Lehrerin schaute nur so 8I und fragte, wie denn bitte so viel schief laufen kann, man müsse dem Kind doch nur mal zuhören, da wisse man doch schon bescheid.
Lerntechnisch hatte sich das Ganze auch niedergeschlagen, Lerneifer und Konzentrationsfähigkeit waren im Keller, aber auch das hat sich inzwischen massiv gebessert. Die "Medizin" bestand in dem Fall in mehr Vorgaben, meine Tochter entlastet es sehr, wenn sie genau weiß, was gefordert ist. Die Perfektionistin in ihr stresst sich sonst enorm mit der Sorge, etwas falsch zu machen. Jetzt kriegt sie ihren Wochenplan, weiß genau, das und das und das sollst du können, sie kann, macht, und gut ist es.
Fazit:
Aber Zeit für die Osterferien wird es trotzdem.