Beim 4. Klässler klappt das hervorragend.
Allerdings nach meinen regeln.
Diese Woche erarbeiten sie sich in Mathe das multiziplieren mit mehrstelligen zahlen.
Das habe ich ihm schon vor den Pfingstferien gezeigt.
Also lasse ich ihn nur die Aufgaben von Ende der Woche machen und die tagelange Einführung weg. Das langweilt ihn.
Jetzt verstehe ich auch noch besser, warum er Schule schrecklich langweilig findet.
Wir bekommen auch die Lösungen am Ende der Woche geschickt, ich drucke die nicht aus. Grundschulmathe kann ich auch ohne Lösung korrigieren. Mach ich nur Stichprobenweise. Er kann das, da mach ich mir keine Sorgen.
Deutsch ist langweiliges geschreibe. Seine Schrift ist eine sauklaue, so wie meine eben. Wir haben beide AD(H)S. Die wurde auch nach 40 Jahren viel handschreiben weder schöner noch leserlicher.
Er braucht da ewig dafür. Erinnert mich sehr an meine Grundschulzeit.
Rechtschreibung ist absolut kein Problem, das war bei mir damals allerdings anders
Und die müssen viel mehr schreiben als zu normalen Schulzeiten.
Unsere individuelle Lösung: er schreibt ein Drittel von Hand. Den Rest tippt er am Rechner. Das geht dreimal schneller mit seinem selbst beigebrachtem 10finger system und Texte formatieren übt er so auch noch.
Und ich weiß, dass er ab Herbst in der weiterführenden auch mit der Tastatur schreiben darf, wenn er möchte.
Lehrerin ist nicht begeistert. Ich habe es ihr begründet, aber soll sie ihm halt ne Note schlechter im Zeugnis geben, wenn sie will.
Den Platz in der weiterführenden Schule hat er. Wen interessiert später das Zeugnis der 4. Klasse
Mir ist klar, dass wir da gerade in einer absoluten Luxussituation sind, weil wir uns so viel Freiheiten und individuelle Anpassungen erlauben können.
Bei der 8. Klässlerin ist das alles nicht so easy....vor Ostern hat sie kaum was gemacht. Sie lässt sich nicht helfen und nicht reinschauen. Mann und ich haben da auch keine Energie und keinen Nerv mehr das durchzusetzen. Ihre Grundschulzeit war das Gegenteil vom kurzen. Das war für alle beteiligten so furchtbar, dass sie ab Klasse 5 auf eine Ganztagsschule geht.
Nach den Osterferien fing es dann so richtig mit online-Unterricht an. Da haben wir geholfen einzurichten usw, aber schulisches ist weiter ihr Ding. Und da die Lehrer:innen jetzt auch Ergebnisse sehen wollen, läuft es wohl.
Sie weiß, dass sie mich jederzeit um Hilfe bitten kann. Aber ich frage nicht nach und will auch ohne Anlass nichts anschauen.
Schule ist ihr Ding. Mir hat in dem Alter auch keiner mehr hinterherkontrolliert.
Für mehr reicht auch die Energie und Zeit gar nicht. Ich lasse mich von der schule nicht stressen. Das hatten wir jahrelang, völlig unnötig, wie ich heute finde. Das tue ich mir nicht mehr an.