Ich würde abwägen was für das Kind besser ist: Mit offenen Karten spielen oder dann spontan krank melden. Würde euer Kinderarzt es krankschreiben für die Woche?
Unser schon, wenn die psychische Belastung zu hoch wäre.
Also planen würde ich eine "spontane" Krankheit nicht, jedenfalls nicht als vorgeschobenen Grund, denn da würde ich ja mein Kind mit reinziehen. Wie soll es denn reagieren, wenn die Zimmerverteilung losgeht etc. Und wenn ich mein Kind nicht mit ins Vertrauen ziehe, hat es die Bauschschmerzen und Sorgen im Vorfeld ja trotzdem. Also entweder nötige ich es zum Mitlügen (würde ich nicht wollen) oder schicke es bewusst unnötig ins Gedankenkarussell (würde den Zweck etwas verfehlen).
Aber evtl. gibt es vom Arzt ein Attest im Vorfeld, in dem er bescheinigt, dass das Kind aus psychischen Gründen nicht so lange getrennt sein kann? Oder ihr vereinbart von vornherein, dass es nur 3 Tage geplant mitfährt und spontan länger bleiben kann? Aber ich fürchte, da lässt sich auch keinE LehrerIn drauf ein, denn sonst würden das wohl alle/viele wollen.
Und zur Pflichtfrage: Ja, hier sind Klassenfahrten Pflichtveranstaltungen, zu denen aber niemand gezwungen werden kann. Zur heutigen Klassenfahrt meines Lütten sind leider die beiden Muslimen nicht mitgefahren. Das ist an unserer Schule wohl oft der Fall, insofern vermute ich stark, dass bestimmte (z.B. religiöse) Gründe ein zwingender Grund sind, Ausnahmen von der eigentlichen Pflicht zuzulassen.
6 Tage mit einer neuen, evtl. noch nicht ganz sympathischen Klasse finde ich auch viel, aber Klassenfahrten finde ich andersherum auch ganz wichtig für die Klassengemeinschaft. Es ist für ein Kind schon auch schade (oft erst im nachhinein), an so einem Gemeinschaftserlebnis nicht teil zu haben.