Ich hatte als Kind auch große Schwierigkeiten mit Entscheidungen, sowohl bzgl. solcher "Bäckerentscheidungen" (ohne langfristige Konsequenzen) als auch wegen Dingen, die ich einerseits wollte, mich aber andererseits nicht so recht traute.
Mir hat da - anders als einige andere das beschrieben haben - eher geholfen, dass ich diese Entscheidung nur einmal treffen musste und es dann auch (erst mal) dabei bleibt, das war bei uns so "Familienpolitik".
Also: genau überlegen, abwägen, entscheiden und dann nicht mehr ändern; oder zumindest bis zu einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr hinterfragen.
Das heißt nicht, dass man nicht über einen späteren Ausstieg diskutieren kann, wenn sich herausstellt, dass die Entscheidung Folgen hat, mit denen man nicht klar kommt und total unglücklich damit ist. Aber ich fand es eher extrem belastend, wenn etwas hinterher immer wieder zur Diskussion gestellt wurde und ich die Entscheidung hätte ändern können und daher erneut treffen musste.
Entscheidungen treffen IST tatsächlich anstrengend.
"Ich bin ein freier Mensch und niemand darf mich zwingen" ist bei uns so ein Leitsatz.
Und das finde ich für den Alltag auch schwierig.
Also: ich finde es sehr wichtig, das immer zu wissen und in wichtigen Extremsituationen auch entsprechend zu handeln.
Aber letztlich bin ich im Alltag so vielen Zwängen unterworfen, denen ich mich zwar widersetzen kann, aber oft zu sehr hohen Kosten. Sei es die Straßenverkehrsordnung, die Schulpflicht, die Weisung meines Lehrers/Vorgesetzten...