Beiträge von Helianthus

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    Ja, das frage ich mich auch immer, wie das funktionieren soll… Ich könnte es mir in meiner Ärztin:Patient:innen-Beziehung nicht vorstellen und bin froh, dass es bei uns anders ist.


    Je nach Klinik trifft man dieses Modell aber immer mal wieder an. In manchen kleineren Abteilungspsychiatrien ist es vielleicht schlichtweg der Ärzt:innenmangel. Wenn ich mehrere Stationen ärztlich versorgen muss und auch noch Dienste machen, wird es schwierig, wirksam psychotherapeutisch tätig zu sein. In anderen Häusern ist es möglicherweise auch finanziell bedingt. Psycholog:innen als Psychotherapeut:innen in Ausbildung waren bislang deutlich billiger als Ärzt:innen, was sich jetzt aber (unter anderem) mit neuen gesetzlichen Vorgaben zur Vergütung, dem Studiengang Psychotherapie und Personalvorgaben-Richtlinien hoffentlich ändern wird. Nur muss das Personal, was per Richtlinie vorgegeben wird, halt auch irgendwoher kommen, und das ist schon deutlich spürbar, dass es schlichtweg zu wenig Ärzt:innen (und vor allem auch Pflegekräfte) gibt, die man einstellen könnte…


    Um auf das Thema des Threads zurückzukommen :): Meine persönliche Meinung dazu ist, dass bei dieser Art des Einsatzes die Psychiater:innen zu sehr auf die medikamentenbasierte Behandlung u.ä. reduziert werden. Und wenn man so ausgebildet wird, lernt man natürlich auch, sehr rasch den Rezeptblock zu zücken. Weil für alles andere sind ja dann andere zuständig (Psycholog:innen, Psychosomatiker:innen).


    Genau um das zu vermeiden, ist der Facharzt ja irgendwann in den 90er Jahren mal bewusst vom „Facharzt für Psychiatrie“ zum „Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie“ erweitert worden.

    Aber davon unabhängig interessiert mich auch einfach, warum das so geregelt ist. In einer anderen Klinik ist das klar getrennt, die Ärzt:innen sind für Gespräche rund um den Körper da und die Psycholog:innen für die Therapiegespräche.

    Das versteht man als Angehörige leichter ;)

    Je nachdem welche Klinik das betrifft, kann diese Regelung auch mit dem psychiatrisch-psychotherapeutischen Selbstverständnis und der Weiterbildungshaltung zu tun haben, die in einer psychiatrischen Klinik herrscht. In der Klinik, in der ich arbeite (relativ großes psychiatrisches Landeskrankenhaus, keine Uniklinik), gibt es eine ganz klare Haltung dazu, dass alle Ärzt:innen (insb. die Weiterbildungsassistent:innen, aber auch die Oberärzt:innen) auch immer psychotherapeutisch arbeiten, weil das die Hälfte des Facharztes Psychiatrie und Psychotherapie ausmacht. Wie Kliniken, in denen die Weiterbildungsassistent:innen nur „körperärztlich“ arbeiten, inhaltlich zielführend zum Psychiater und Psychotherapeuten ausbilden, finde ich immer eine spannende Frage…

    Aber für Angehörige ist das System tatsächlich manchmal schwierig zu durchschauen :)

    Ein kleines Wörtchen gehört noch davor, psychologischer Psychotherapeut. Dazu braucht man o.g. Studium UND eine mehrjährige Weiterbildung in einer der anerkannten Fachrichtungen (Psychoanalyse, Tiefenpsychologie, Verhaltensteherapie und neu die systemische Therapie). Psychologische Psychotherapeuten dürfen als Einzige mit der Kasse abrechnen. Dafür sind die Weiterbildungen aber lang und sehr teuer (20 000€ können da schon einmal zusammen kommen, auch wenn ein Teil durch Therapien refinanziert wird).


    Psychotherapeuten dürfen sich auch die nennen, die zum Beispiel den Heilpraktiker für Psychotherapie gemacht haben oder eine andere Ausbildung (wobei ich glaube, der Begriff ist gar nicht geschützt #gruebel). Dann behandelst Du aber reine Selbstzahler.

    Auch ärztliche Erwachsenen- bzw. Kinder-/Jugendlichentherapeutinnen können mit den gesetzlichen Krankenkassen abrechnen.


    Der Begriff des Psychotherapeuten ist gesetzlich geschützt: DGVT - Berufsbezeichnungen für PsychotherapeutInnen


    Pius, um Deine Frage kurz zu beantworten: Nein, mit einem Studium der Psychotherapie bist Du nachher kein Psychologe.


    Am besten Du überlegst Dir, ob Du schon weißt, was Du später mit dem Psychologiestudium machen möchtest. Davon wird nämlich maßgeblich abhängen, ob und wenn ja was man ggf. empfehlen könnte, wenn der NC für Psychologie nicht reicht. Wenn Du kein Psychotherapeut werden möchtest, kann man Psychologie z.B. auch an der Fernuni Hagen ohne NC studieren.

    Pharmazie wäre schon gut.

    Aber was gibt es da für Aufgabenfelder?

    "Nur" in einer Apotheke arbeiten, ist das nicht langweilig und unterfordernd?

    Neben klassischer Offizin (Apotheke), die sehr viel jenseits des Tresens an spannenden Aufgaben bietet, kann man auch als Krankenhausapothekerin arbeiten, da entstehen zunehmend interessante Arbeitsplätze, zB in der Beratung von Ärzten (Medikamentenvisiten u.a.). Pharmafirmen/Arzneimittelhersteller mit diversen Aufgabenbereichen sind auch eine Möglichkeit. Da gibt es noch viel mehr, da kann bestimmt Eiche was zu sagen:)

    Ich bin nicht sicher, ob nicht gerade als Frau mit so Themen wie Mutterschutz, Elternzeit, Kind krank etc. Privatversicherung nicht u.U. auch Fallstricke enthalten kann an die man erst mal nicht denkt.


    (...)


    Kinder müssen wohl immer zu dem Ehepartner, der besser verdient - u.U. ist mit der Entscheidung für PKV da also auch gleich mit die Entscheidung gefallen wie die Kinder versichert sind.

    Ich sehe das ähnlich, mit Familie oder evtl geplanter Familie lohnt es sich, einen sehr guten Überblick haben, was die Unterschiede GKV Pflichtversicherung, GKV freiwillige Versicherung und PKV angeht, bevor man sich (ggf langfristig) bindet.


    Gerade bei Psychotherapie sollte man sich den PKV Vertrag gut ansehen, da können empfindliche Einschränkungen bestehen.


    Auch gibt es ab einem bestimmten Lebensalter (hab gerade nicht im Kopf ab wann, irgendwas jenseits der 50) kein Zurück mehr in die GKV, auch bei Verdienst unterhalb der Versicherungspflichtgrenze. Ich weiß nicht, ob die Beamtenpensionskasse die Arbeitgeberbeiträge in der Pensionszeit mit übernimmt, sonst müssen die in der Pensionszeit auch gestemmt werden.


    Die Kinder müssen nicht unbedingt zu dem, der besser verdient, wenn beide Eltern GKV versichert sind (egal ob Pflicht oder freiwillig, wir hatten schon alle denkbaren Kombinationen in der Familie). Wenn aber der besser verdienende Elternteil PKV versichert ist und der schlechter verdienende GKV, ist keine GKV Familienversicherung für die Kinder möglich. Die Kinder müssen dann PKV versichert werden. Die Auswirkungen hat Jette gut beschrieben, das kann ggf ins Geld gehen.

    Wichtig für eine Elternzeit zu beachten ist auch, dass für die Zeit des Mutterschutzes und der Elternzeit die Beiträge für die PKV weiter bezahlt werden müssen und der Arbeitgeberbeitrag wegfällt, also auch übernommen werden muss. Da kommt ggf. ganz schön was zusammen. Es sei denn, im Versicherungstarif ist etwas anderes vereinbart.


    Bei freiwilliger GKV kann man, wenn man verheiratet ist und für die Elternzeit in die Familienversicherung des Partners/Partnerin wechseln kann, von der Beitragszahlung befreit werden, so wie es bei Pflichtversicherten der Fall ist.

    Lang8 ist so ein gegenseitiges Textkorrektur-Forum.


    Ich kann ebenfalls die Birkenbihl-Methode sehr empfehlen. Was ich früher mit Birkenbihl gelernt habe, ist zum Großteil trotz wenig aktiver Nutzung immer noch in meinem Kopf rasch abrufbar. Ich nutze gerne Assimil-Kurse in Kombination mit Birkenbihl oder auch basierend auf der Assimil-Methode. Gibt es auch oft in Bibliotheken.


    Interessant ist auch das, was Gabriel Wyner für das Vokabelllernen/Sprachenlernen empfiehlt (ist unter dem Namen per Suchmaschine schnell zu finden). Er hat viele Tipps, wie man zB seine Vokabelkarten so gestalten kann, dass der Inhalt gut hängenbleibt.

    jascha Zumal in der Weiterbildung zum Psychiater ein Jahr Neurologie verpflichtend ist.


    Es ist wie in anderen Fächern der Medizin auch. Die eine weiß mehr interdisziplinär, der andere weniger. Das was es zu wissen gibt an körperlichen Ursachen für psychische Erkrankungen wird in der Facharztausbildung definitiv vermittelt. Allerdings gab es Anfang/Mitte der 90er eine Änderung der Weiterbildungsordnung. Ich weiß nicht was vorher an Wissen vermittelt wurde.


    Das was in dem verlinkten Artikel erläutert wird (der sich laut Autoren auf Frankreich bezieht), ist eigentlich nichts Neues und bei uns in der Klinik schon lange Alltag, ebenso in anderen Kliniken die ich kenne. Auch nach der erwähnten NMDA-Rezeptor-Antikörper-Enzephalitis schauen wir regelmäßig, wenn der Krankheitsverlauf dazu passt (keine Uniklinik, sondern Basisversorgungs-psychiatrisches KH). Die im Artikel geschilderte Art und Weise wie Psychiater (und Psychotherapeuten) zu ihren Diagnosen kommen, finde ich befremdlich und hat mit dem Vorgehen wie ich es kenne nur wenig zu tun.


    Ich weiß aber auch, dass es andere psychiatrische KH oder Praxen gibt, wo weniger untersucht wird. In solchen Fällen hat man die Möglichkeit zu fragen, warum sie von den Leitlinien abweichen und sich das erklären lassen. In den meisten Fällen wird es dafür einen Grund geben. Leitlinien sind Diagnostik- und Behandlungsempfehlungen für viele Erkrankungen von den jeweiligen Fachgesellschaften und sind online frei einsehbar. Ein Arzt ist allerdings nicht zwingend an die Leitlinien gebunden, sollte aber ggf begründen können warum er abweicht.

    ja, Helianthus ich denke auch, dass der durchschnittliche Patient damit überfordert ist.


    Und dann stellt sich die Frage, wer die Verantwortung dafür übernimmt, eine gute Therapie mit den Risiken weiterlaufen zu lassen oder eben eine riskante Umstellung zu wagen. Beides blöd.


    Wenn ich aufkläre, bekomme ich mittlerweile extrem oft die Antwort "Aber das müssen Sie doch wissen, ob es gut ist, das Medikament zu nehmen".

    Genau. Und das ist halt echt nicht so einfach :wacko:


    Valproat ist eigentlich ein gutes Beispiel dafür. Weiternehmen mit den Risiken oder aber das Risiko eingehen, dass man die Grunderkrankung mit Alternativpräparaten nicht vernünftig eingestellt bekommt. Und das kann egal ob Epilepsie oder bipolare Störung wirklich schwerwiegende Folgen haben. Ist ja nicht so, dass Krankheitsepisoden nicht auch akute wie auch potentiell chronische Folgeschäden haben können, nicht nur im körperlichen sondern ggf eben auch im familiären wie sonstigen sozialen Bereich. Alternativmedikamente sind auch nicht nebenwirkungsfrei. Bleibt man bei dem Medikament, ist das Risiko von Nebenwirkungen aber auch gegeben #haare

    Manchmal wünsche ich mir echt eine Glaskugel.


    Rate ich nach ausführlicher Aufklärung und gemeinsamem Gespräch meinem Patienten nun zu Umstellung oder Verbleib beim Alten? Dann hab ich egal in welche Richtung nachher möglicherweise für die Patientin eine folgenschwere Entscheidung getroffen.


    Berate ich ausführlich über Für und Wider, mache gemeinsam eine umfangreiche Risikoabwägung, erörtere die persönliche Situation und lasse die Patientin entscheiden, fühlt sich - nicht immer, aber oft - der Patient trotz Aufklärung mit der Entscheidung alleine gelassen oder überfordert, weil er sie eben treffen muss und sich Risiken so schlecht greifbar machen lassen, auch wenn man sie mittels Zahlen ins Verhältnis setzt und sehr emotional besetzt sind.

    Danke, habe ich gleich abboniert.


    Gerade den Valproatbrief fand ich unterirdisch, weil er einem so viele Verpflichtungen überhilft, die man gar nicht einhalten kann. Eigentlich ist das nicht mehr verschreibungsfähig, wenn man den Brief ernst nimmt. Und dann steht man vor dem Dilemma, dem Patienten das Risiko überzuhelfen mit einer ausführlichen Aufklärung oder jemanden, der gut läuft umzustellen. Oder zu hoffen, dass schon nichts passieren wird und dann mit einer blöden Nebenwirkung auf die Nase zu fallen

    Ja, das ist schon sehr umständlich geworden, den formalen Auflagen gerecht zu werden. Das sehe ich genauso. Und eine Umstellung im Bereich Epilepsie wie auch bei Manie ist ggf eben auch mit erheblichen Risiken verbunden. Man denke auch ohne Rückfall alleine an die Auswirkungen vorerst nicht mehr gegebener Fahrtüchtigkeit in der Umstellungsphase. Das kostet manche(n) den Job. Aber ich schweife ab...


    Inhaltlich hat sich an der Aufklärung ja nicht viel geändert, ist ja auch richtig und wichtig aufzuklären, keine Frage und gehe ich mal von aus uns allen hier denke ich ein wichtiges Anliegen auch über gesetzliche Vorgaben hinaus. Nur muss jetzt bei Valproat z.B. so viel Papierkram ausgefüllt und ausgehändigt werden, dass es sehr umständlich geworden ist, darüber das Gespräch beeinträchtigt wird und das m.E. einige PatientInnen auch überfordert. Und das nicht nur im psychiatrischen Bereich, wo Valproat ja auch oft verschrieben wird. Nicht wie gefordert mit allem Formularium aufzuklären ist mir persönlich wegen der Beweislastumkehr zu heikel, sollte dann doch mal was passieren.


    Mich ärgert halt echt der Punkt, dass da m.M. nach über‘s Ziel hinausgeschossen wird. Für das Gespräch zur Aufklärung bleibt im Fall von Valproat (und das wird nicht das Einzige bleiben...) vor lauter Schriftkram wirklich kaum noch Zeit, und das ist doch eigentlich der wichtigste Teil.


    So hat eine eigentlich zum Patientenwohl entworfene Regelung eben auch Schattenseiten, die sich manchmal erst in der Praxis zeigen.

    Alles gut.

    Was ich damit sagen wollte: Die Fachkreise sind informiert.

    ...besser: hatten die Chance, sich darüber zu informieren. Wenn ihnen die Information zwischen all den anderen flatterzetteln aufgefallen ist....

    Schnell reinschlüpf :): Da finde ich die Drug Safety Mail der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft extrem hilfreich.


    Alle Rote Hand Briefe, Chargenrückrufe, Risikobekanntgaben etc. per Email direkt ins Postfach. Das hilft mir im Wust der Flatterzettel enorm, da den Überblick zu behalten. Zu finden hier: AKDÄ Drug Safety Mail


    Es kommen häufiger auch Informationen zu speziellen Aufklärungspflichten, Indikationseinschränkungen u.ä., zuletzt sehr interessant z.B. zu Valproat.


    Sorry für das off topic am Rande, bin schon wieder raus ;)

    Den Zafira haben wir ja schon angeschaut und finden den auch gut. Jetzt fängt mein Mann natürlich an von wegen Opel wäre nicht so hochwertig verarbeitet wie ein VW#rolleyes#haare#weissnicht

    Achtung subjektiv gefärbte Einzelmeinung meinerseits ;): Wir sind lange Jahre diverse Opelmodelle gefahren und nur deswegen umgestiegen, weil wir nun Elektroauto fahren und es zu dem Zeitpunkt den Opel Ampera für normale Kunden kaum verfügbar gab. Wir waren mit allen Opelz kaum in der Werkstatt, und wenn dann weil einer von uns irgendwo gegen gefahren ist oder so :wacko:#pfeif


    Unser letzter Opel war ein Zafira C (Tourer), und ich hab das Auto geliebt. Mit drei Kindern für unsere Bedürfnisse sehr gut flexibel, Rückbanksitze einzeln verschiebbar (war praktisch für den Reboarder), mit Hundebox hinten brauchts für den Urlaub evtl eine Dachbox. Wir hatten einen Diesel, der war gut durchzugsstark (169 PS) und Marke genügsames aber sehr williges Arbeitspferd, angenehmes Fahren auf Langstrecke. Zum Benziner kann ich leider nix sagen. Die AGR Sitze für Fahrer und Beifahrer (Aktion Gesunder Rücken) kann ich sehr empfehlen.

    Oft, aber durchaus nicht immer ein bis mehrere Tassen Kaffee/Espresso/Cappuccino/etc. täglich aus der Siebträgermaschine, mit verschiedenenen Pflanzenmilchen oder auch schwarz, immer ohne Zucker. Keine Entzugserscheinungen an Tagen ohne Kaffee.


    Von Filterkaffee aus „normalen“ Kaffeemaschinen werde ich nervös und kribbelig. Kochend heiß im Porzellanfilter von Hand gefiltert geht dagegen gut.


    Ich gehöre zu den Leuten, die von Kaffee müde werden :P

    Ich glaube ja mittlerweile, dass es so ist, weil Frauen einfach vernünftiger sind und sich weder ihr gesamtes Berufsleben verstrahlen lassen wollen noch mit ende 50 noch nachts um drei stundenlangen irgendwelchen Ops rumpfriemeln wollen.


    Nephrologen verdienen auch sehr gut, da gibt es viele frauen

    Als Psychiaterin ist frau nicht davor gefeit, noch mit Ende 50 nachts um drei einen Suizidkandidaten von der offenen Station auf die Geschlossene zu verlegen, oder einen paranoiden Randalierer aufzunehmen, der in Handschellen von zwei Polizisten zur Zwangseinweisung gebracht wird. Es hat schon seine Gründe, weshalb der Fachbereich eher unbeliebt ist. Und trotzdem ist Psychiatrie im Vergleich zu Chirurgie auch noch schlechter bezahlt. Ähnliches gilt für die Kinderheilkunde, auch da geht es nicht ohne Nachtarbeit.

    Ich unterschreibe mal bei janos . Die Psychiatrie ist meiner Erfahrung nach bei denjenigen Studierenden und fertig Approbierten unbeliebt, die damit nie Kontakt hatten.


    Es halten sich halt leider viele Vorurteile in Bezug auf das Fach hartnäckig. Die meisten derjenigen, die bei uns hospitiert, famuliert, wasauchimmer haben, waren sehr positiv überrascht, welche Möglichkeiten das Fach bietet und ließen sich auch durch nächtliche Randalierer nicht abschrecken :). Das gilt vor allem auch für die familienfreundlichen Arbeitszeiten, die vor allem (aber nicht nur) auf den Psychotherapiestationen besser gewährleistet werden können, als in der Chirurgie. Zumal man als Fachärztin psychiatrisch und psychotherapeutisch arbeiten kann, also auch hier wieder recht flexibel ist. In vielen psychiatrischen Kliniken ist der kollegiale Umgang auch noch wertschätzender (kenne auch Ausnahmen, aber die suchen dann meist händeringend Nachwuchs und wundern sich, warum keiner da arbeiten will).


    Ich denke, dass es bei der Entscheidung für die Psychiatrie eher um solche Aspekte und eine bewusste Entscheidung "dafür" geht, als dass die Frauen sich dahin notgedrungen abdrängen lassen. Im stationären Bereich ist die Bezahlung auf Assistenz- und Oberärztinnenebene ohnehin in den allermeisten Kliniken nach Tarif geregelt, unabhängig vom Fach. Da bekommen die Chirurgen das gleiche wie die Psychiater. Bei den Niedergelassenen gibt es dann deutliche Unterschiede, aber auch abhängig vom Praxisstandort. PsychiaterInnen haben halt nur wenig Apparatives, was sie abrechnen können. Mit einer Psychotherapiepraxis an gutem Standort lässt sich hingegen schon Einiges erlösen...

    Ob Hort oder nicht, das hängt von vielen Faktoren ab, da schließe ich mich meinen Vorschreiberinnen an. Meine Mittlere ist nun auch eingeschult und geht an allen Tagen in der Woche in den Hort. Sie geht genauso gerne wie ihre große Schwester. Obwohl es recht wuselig ist, gibt es klare Regeln und Absprachen. Die Erzieherinnen sind sehr zugewandt. Das Essen ist wohl auch echt okay. Es gibt eine Hausaufgabenbetreuung, in der zum Teil auch LehrerInnen der Grundschule eingebunden sind, so dass in den allermeisten Fällen die Hausaufgaben dort schon komplett erledigt sind, was den Rest des Nachmittags zu Hause dann deutlich entzerrt. Einen Teil der Aktivitäten am Nachmittag können wir auch über die OGS bereits einbinden. Es gibt dort ein Angebot erweiterte musikalische Früherziehung und Instrumentenunterricht (Gruppe) über die örtliche Musikschule sowie Sportangebote und ein (kostenloses) Schwimmangebot für Erstklässler. Damit fällt dann zumindest teilweise der Druck für uns weg, nach dem Hort auch noch Musikschule o.ä. zu besuchen. Ich könnte mir trotz allem aber vorstellen, dass sehr sensible, zurückhaltende Kinder in der Hortumgebung, wie sie bei uns aussieht, zumindest zu Anfang etwas überfordert wären.


    Was ich damit sagen will: Es hängt wirklich sehr vom Kind und von der Hortumgebung/Angebot ab. Wenn es eine reine "Aufbewahrung" ist, wäre ich glaube ich sehr viel kritischer in der Abwägung als wenn ich wüsste, dass eine zugewandte Atmosphäre mit passendem Angebot herrscht.