Vor der Einschulung der Großen hatte ich den Jackpot: 7 Wochen keine Betreuung.
Kita hatte die ersten drei Wochen zu, also mußte ich wegen der Kleinen Urlaub nehmen. Danach durfte die Große nicht zurück, da Schulkind.
Sie hätte drei Wochen in die OGS gekonnt, die leider die ersten drei Wochen Betreuung bot.
In den letzten dreieinhalb Wochen sollte ich mich an die Stadt wenden. Die Freizeiten da waren aber alle ab sechs Jahren, sie war leider noch fünf.
Ich habe mir echt die Finger wund telefoniert. Schließlich hat ein Verein eine Ausnahme gemacht und sie auch schon mit 5,75 Jahren genommen, dafür durfte ich aber drei Wochen lang jeden Tag zwischen Kita und Arbeit auch noch eine halbe Stunde irgendwohin in den Wald fahren. War etwas stressig. zum Glück war da Kind schon immer recht "cool" und hatte da super viel Spaß.
Jetzt sind beide so groß (8 und 10), daß sie auch eine Woche allein zu Hause bleiben, und wenn sie Lust haben, mit dem Bus zu einem offenen Angebot fahren. Ist zwar fast eine Stunde Fahrt, aber ein tolles Angebot mit Tieren, Bauspielplatz etc. Zusammen werden sie das schon Hinkriegen.
Die ersten beiden Wochen bietet das Jugendzentrum unserer Gemeinde zum Glück ein ganz tolles Programm an. Sehr entspannt, locker, aber mit attraktiven Workshops und Ausflügen. Die Kinder lieben das zum Glück beide. Und Dank Geschwisterbonus ist es auch recht günstig. Zwei Wochen wären für ein kind 130Euro, für zwei oder mehr Kinder 160 Euro.
Andere Angebote kosten hier in der Gegend pro Woche und Kind zwischen 120 und 340 Euro. Das ist schon happig.
Aber ich bin AE und auch allein betreuend, arbeite 35h/Woche. Da muß ich eine Lösung jeweils finden, auch wenn das schon weh tut. Keine Großeltern, auch sonst keine Familie.
Ich finde es auch nicht zu lang. Okay, Betreuungsproblem habe ich als Lehrerin nicht. Aber auch sonst, die Leute, die um mich herum jammern, haben dieses Problem gelöst. Da ist es auch eher die Einstellung.
So nach dem Motto: Oh, Kinder den ganzen Tag zu Hause, Hiiiilfe, was machen wir da bloß?
Ich weiß nicht, ob es an uns liegt, aber uns ist weder langweilig noch streiten wir uns in den Ferien besonders viel (wird auch immer gern als Argument angeführt). Aber ist vielleicht auch Typsache.
Da treffen mich solche Kommentare schon. Es ist eben keine Einstellungsfrage, sondern eine Frage des Angebots. Ich habe nur 30 Tage frei, viele Angebote sind teuer, nicht zwischen der regulären Arbeitszeit zu erreichen oder in den Kapazitäten zu knapp.
In den beiden Sommern meiner 15Monate Elternzeit war uns auch weder langweilig, noch stritten wir besonders viel. Sondern wir haben diese viele gemeinsame Zeit so richtig miteinander genossen. Und ich habe das erste Mal wirklich gespürt, wie toll es ist, so lange so viel Zeit zusammen zu haben.
Ändert aber nichts an der Realität. Ich muß arbeiten, wir müssen von etwas leben.
Ich fühle mich diesen Sommer sehr wehmütig, daß wir nur die drei Wochen Kitaschließzeit zusammen Urlaub haben. Aber was solls. Die wenigstens werde ich genießen.