Stillen trotz Schlupfwarzen ohne Stillhütchen

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  • Hallo, ich bin in der 17. Woche schwanger. Leider habe ich Schlupfwarzen
    und Angst nicht richtig stillen zu können. Ich möchte gern ohne
    Stillhütchen stillen. Ich hab jetzt von den Brustwarzenformern gehört.
    Sind die zu empfehlen? Kann ich sie jetzt schon anwenden und wenn ja wie
    lange pro Tag? Gibt es noch was anderes was ich jetzt schon tun könnte?

  • Liebe Northern Ligth,


    die Aussage "mit diesen Brustwarzen können Sie sowieso nicht stillen" hat dazu geführt, dass ich zu LLL kam und schließlich Stillberaterin wurde. "Diese Brustwarzen" waren absolute Schlupfwarzen und ich habe drei Kinder gestillt und das ziemlich lange.



    Zunächst einmal gilt, dass es prinzipiell so gut wie keine zum Stillen nicht geeigneten Brustwarzen gibt, denn das Kind trinkt ja nicht alleine an der Brustwarze, sondern an der Brust. Wichtiger als die Form der Brustwarze ist das korrekte Anlegen mit möglichst viel Brustgewebe im Mund des Kindes. Dabei ist übrigens eine weiche Brust von Vorteil, denn eine prall gespannte Brust führt dazu, die Brustwarze abgeflacht und die Brust überhaupt schwerer zu fassen ist. Deshalb ist frühzeitiges und häufiges Anlegen nach der Geburt wichtig.



    In wie weit nun eine Vorbereitung der Brust bei extrem flachen Brustwarzen oder eingezogenen Brustwarzen durch die so genannten Brustrwarzenformer oder die im Handel erhältliche NipletteTM nun bereits in der Schwangerschaft sinnvoll ist, darüber streiten sich die Gelehrten. Die Idee dahinter ist: Die NipletteTM oder ähnliche Saugapparaturen ziehen die Brustwarze durch ein Vakuum heraus. Nach längerer Anwendung sollen die Brustwarzen beständig und selbstständig aufgerichtet bleiben. Viele Frauen empfinden solche Saugapparate jedoch als unangenehm und ihre Wirkung ist nicht belegt.
    Nach der Geburt kann bei es bei manchen Frauen allerdings tatsächlich hilfreich sein, wenn sie einige Zeit vor dem Anlegen Brustwarzenformer tragen, die die Brustwarze dann besser hervortreten lassen.
    Um problemlos zu stillen ist es wichtig, das Kind frühzeitig und häufig anzulegen und dabei auf ein möglichst optimales Anlegen zu achten. Auf diese Weise lernt das Kind die Brust gut zu fassen und korrekt zu saugen, bevor die Brust durch den Milcheinschuss eventuell prall und schwerer fassbar wird. Das ist umso wichtiger, falls eine Frau flache oder eingezogene Brustwarzen hat. Wird das Kind nach der Geburt nicht durch andere Stimuli gestört, kommt es in der Regel auch mit flachen Brustwarzen gut zurecht.


    ALSO: Wichtig ist, dass dein Kind genügend Brust insgesamt in den Mund nimmt und die Brust an der richtigen Stelle gut erfasst. Die Form der Brustwarze ist eher zweitrangig. Lass dir am besten von einer Kollegin vor Ort zeigen, wie das für dich und dein (noch nicht geborenes) Kleines am besten zu bewerkstelligen ist.


    Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter:
    http://www.lalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).


    Liebe Grüße


    Denise