kind hat angst vor dem sterben - "grundlos" Wie antworten?

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  • Bei zwei meiner Kinder begann das auch mit 3 und mit 4 Jahren.
    Das ist eine ganz normale Entwicklungsphase bei Kindern.


    Es ist wichtig, dass du mit ihm darüber sprichst, wenn er es möchte/braucht. Er lernt dabei, dass es zum Leben dazu gehört, dass wir sterben werden. Und er lernt, dass es gut tut, in Momenten mit starker Angst oder Traurigkeit, Trost, Umarmungen und Nähe zu erfahren.


    Ich habe meinen Kindern gesagt, dass alle irgendwann sterben werden. Aber ich habe auch nicht gesagt, dass es quasi morgen passieren kann, sondern das Alter und schlimme Krankheit dazu führen. So gab es Abende, wo ich an dem einen oder anderen bett saß und eins meiner Kinder geweint hat, weil sie selbst irgendwann sterben müssen und auch wir als Eltern.
    In dieser Phase waren auch Ängste da, dass sie dann ganz allein sind. Ich kann mich noch daran erinnern, dass es mir als Kind auch so ging. Ich dachte, dass beim Tod meiner Eltern ich mich und meine kleine Schwester allein "durchbringen" muss. So haben wir auch mit den Kindern darüber gesprochen, wer sie alles lieb hat und das sie niemals allein sein müssen.


    Das sie irgendwann von allein ausziehen wollen und vielleicht eine eigene Familie gründen werden glauben sie mir noch nicht so recht. ;) Wobei mein Sechsjähriger mittlerweile nicht mehr mich, sondern ein Mädchen aus seiner Kiga-Gruppe heiraten möchte. :D


    Diese Fragen zu bewegen, ist ganz normal und hilft den Kindern, den Verlauf des Lebens und den dazugehörigen Tod einzuordnen. Sie kommen mittlerweile gut mit dem Thema klar, reden auch manchmal über den Tod, aber es ist keine Verzweiflung mehr da und keine tiefe Trauer darüber, dass es das Sterben gibt.


    Wenn das Thema aufkommt, rede ich nach wie vor mit ihnen darüber und fange sie auf. Nun meinte letztens der Vierjährige, dass sogar Babies sterben können, wenn sie schwer krank werden oder einen Unfall haben. Ich habe das bejaht und es war ok für meinen Sohn. Sie puzzeln sich langsam ihr Weltbild zusammen und begreifen immer mehr.


    Es ist ein trauriges Thema, aber sie lernen nach und nach, besser damit umzugehen und es bekommt eine gewisse "Normalität".


    Wir hatten letztes Jahr einen Todesfall in der Familie. Meine Kinder haben für ihren Onkel (der gestorben ist), seine Frau und seine Kinder wunderschöne Schmetterlinge gebastelt und am Tag der Beerdigung verschenkt, weil sie sich wünschen, dass er als Schmetterling über die Sommerwiesen fliegt. Manchmal malen sie auch etwas oder steckern mit Bügelperlen einen Schmetterling oder einen Delfin für sein Grab.


    Sie können also nun ganz gut damit umgehen. Haben aber mit solchen Phasen angefangen, wo sie so verzweifelt und traurig waren wie dein Sohn. Diese Erkenntnis zu erlangen ist einfach auch schmerzhaft.


    Ich wünsche euch viel Kraft für diese Phase! Es ist auch traurig, zu sehen, wie sehr die Kinder unter diesen Gedanken leiden. #herz

    »Schön ist eigentlich alles, was man mit Liebe betrachtet.«


    Christian Morgenstern