Artikel in der Emma zum Thema Kaiserschnitt oder natürliche Geburt

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  • Was aber nicht heißt, dass eine Frau ohne vaginale Geburt und ohne Stillen (das ist ja der nächste Aufreger) keine tiefe Bindung zu ihrem Kind aufbaut und eine fabelhafte, liebevolle Mama wird. :)


    Das möchte ich anmerken, denn aus eigener Erfahrung weiß ich, WIE weh solche Beiträge zu tun können. ;)


    Ja, aber wieso regt ihr euch denn da so drüber auf? Warum genau tut das euch weh?
    Ich sage an keiner Stelle, dass ihr Frauen zweiter Klasse seid. Nirgendwo.
    Ich verstehe das nicht.
    Manchmal habe ich das Gefühl, dass ihr das einfach nur immer wieder so heraushören wollt, dabei sind tausend Nebensätze in meinen Postings, die erklären, dass ich es eben nicht so meine, sondern durchaus differenziert betrachten kann.


    Ich kann nur aus Erfahrung sprechen, weil ich Dinge beobachte. Und sehr nah dran bin am Geschehen und leider wenig mit Bücherwissen und Studien dienen kann.
    Ich habe Frauen gesehen, die sind miserabel mit ihren Kindern umgegangen, die konnten deren Bedürfnisse nicht einschätzen und haben nicht adäquat darauf reagiert, die deutlichsten Fälle sind mir in Erinnerung geblieben, das waren eine hochtraumatische Zangenentbindung mit anschließender Psychose und ein Wunsch-KS mit primärem Abstillen.
    Das war wie Lehrbuch.


    Und ich erlebe auch, dass die Frauen nach GH/HG-Geburt beim ersten Kind anders stillen.
    Natürlich wieder nicht alle, ganz klar, aber dadurch das die Bondingphase anders gestaltet ist, ist das Stillen im Frühwochenbett unaufgeregter & routinierter.
    Und oft zeigt sich das auch in der Sicht auf sich selbst als Mutter.

  • @ Millefolium: Das ist ja auch genau mit Glück gemeint: Erwische ich gute Geburtshelfer? Gibt es überhaupt die Möglichkeit, ins Geburtshaus oder zu Hause zu bleiben? (Hier sortiert das Geburtshaus sehr genau aus, welche Frauen sie nehmen, steht sogar auf der Homepage. Ich fiel nicht mehr darunter). Wird BEL überhaupt noch spontan angeboten (im KH oftmals nicht)!



    "Vorbereitung, Motivation, partnerschaftliche Gefüge", das ist mir schon wieder zuviel "Willen der Eltern, ob es klappt oder nicht".


    Ansonsten stimme ich dir zu: motiviertes Personal mit genügend Zeit und Kapazitäten! ist schon mal eine wichtige Grundvoraussetzung.


    Die Verbindung zwischen Geburtsart- und Weise und Umgang mit den Kindern würde ich aber auch nicht ziehen, eher zwischen unerkannter Wochenbettdepression, Nährstoffmangel (Vitamin B 12-Mangel kann ganz schön fies machen, selbst so erlebt, die Nerven liegen dann blank), Überforderung wegen unfähigem oder fehlendem sozialen Umfeld, etc. Und ja, auch Hormonmangel, weil diese Glückshormone/Bindungshormone bei KS nicht ausgeschüttet werden.

    2 Mal editiert, zuletzt von LemonySnicket ()

  • du meinst sicherlich und hoffentlich Epigenetik und nicht Eugenik, oder? 8I

    We must accept finite disappointment, but never lose infinite hope.

    Martin Luther King, Jr.

    ———-

    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

  • "Vorbereitung, Motivation, partnerschaftliche Gefüge", das ist mir schon wieder zuviel "Willen der Eltern, ob es klappt oder nicht".


    Und schwupps ist wieder eine Aussage aus dem Zusammenhang gerissen.
    Da steht konkret, dass es ein Faktor von vielen sein kann!


    Was ist genau falsch an dieser Aussage?
    Ich möchte mal sehen, wie eine Frau gebärt, die a) keine Motivation hat, Wehen durchzustehen (das kann sie ja haben, ist ihr gutes Recht), b) sich in keinster Weise irgendwie vorinformiert, was in etwa auf sie zukommt (habe ich auch erlebt, klappt manchmal sogar ganz gut) und c) in keiner stabilen Beziehung (das muss nicht der Partner oder die Eltern sein) aufgefangen ist bzw. sich dort geliebt fühlt.


    Das Szenario ist natürlich auch wieder nicht 100% vorauszusehen, aber es verdeutlicht, wie ich das gemeint habe.


  • Ich habe Frauen gesehen, die sind miserabel mit ihren Kindern umgegangen, die konnten deren Bedürfnisse nicht einschätzen und haben nicht adäquat darauf reagiert, die deutlichsten Fälle sind mir in Erinnerung geblieben, das waren eine hochtraumatische Zangenentbindung mit anschließender Psychose und ein Wunsch-KS mit primärem Abstillen.
    Das war wie Lehrbuch.


    Andere Frage, steht das so im Lehrbuch? Dann wundert mich, dass im KH so wenig darauf eingegangen wird, wenn so klar ist, was mit den Frauen nach solchen Erfahrungen "passiert".


    Ich kenne leider wie gesagt eine Frau, die keine Motivation für eine Geburt hatte, die zudem noch gerade ihren Mann verloren hatte, und trotzdem hatte sie eine leichte Geburt! Und auch eine, die wollte eigentlich einen KS, aber Kind kam vorher und schwupps draußen, tja, die hatte sich gar nicht vorbereitet!

    Einmal editiert, zuletzt von LemonySnicket ()

  • du meinst sicherlich und hoffentlich Epigenetik und nicht Eugenik, oder? 8I



    Ich bin doof, ja, vllt könnte das mal einer der Mods ändern.


    Hier ist der Blog-Eintrag dazu.

    Einmal editiert, zuletzt von Millefolium ()

  • Ich kenne leider wie gesagt eine Frau, die keine Motivation für eine Geburt hatte, die zudem noch gerade ihren Mann verloren hatte, und trotzdem hatte sie eine leichte Geburt! Und auch eine, die wollte eigentlich einen KS, aber Kind kam vorher und schwupps draußen, tja, die hatte sich gar nicht vorbereitet!


    Solche Geschichten hat jeder parat.
    Da könnte man nun auch nachforschen, was genau da reingespielt hat, dass es so "geflutscht" ist. Würde mich auch mal interessieren.

  • Und zum Rest: ich empfinde es zunehmend so, dass die Geburt so hochstilisiert wird, dass allein das einen enormen Druck aufbaut. Dabei ist die Geburt nur ein kleiner Baustein im Leben des neugeborenen Kindes.
    Damit spreche ich nicht ab, dass es traumatische Geburtserlebnisse gibt (egal ob nach KS oder vaginaler Spontangeburt), absolut nicht. Aber manchmal glaube ich, dass sie diese Schwere oft erst dadurch bekommen, dass dieses Thema so hochgehalten wird.


    Ich nehme ich da nicht aus und kann rückblickend sagen, dass mich das auch sehr gestresst hat.
    Aber wenn ich aus meinem heutigen Ich zurückblicke, frage ich mich, warum. Ich hatte eine Geburt im KH mit Interventionen und eine im GH sehr spontan. Ja, ich fand die zweite Geburt rundum etwas schöner, aber das Gefühl hinterher war beide Male gleich. Mein Baby zu halten, glücklich zu sein. Da war mir dann auch die PDA und der Tropf egal. Und ich habe auch an diese Geburt teilweise schöne Erinnerungen, obwohl nach hiesigem Standard sicherlich nicht egal.


    Und je älter meine Kinder werden, desto weniger fällt es für mich ins Gewicht, wie sie nun zur Welt kamen. Würde ich jetzt noch ein Kind bekommen, würde ich vielleicht sogar einfach ins nächstgelegene KH gehen und mich nicht stressen unbedingt das supertollste Geburtserlebnis haben zu müssen, weil mein "Ziel" ist, mein Kind in die Arme schließen zu können und nicht, mir zu beweisen, was ich doch tolles kann.

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    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

  • Ja, mich auch. Da fühlt man sich dann sogar zu wenig traumatisiert, wenn es doch mit Trauma oder ohne große Gedankenspiele besser klappt... #augen Dazu passt ja auch der Spruch, dass, je weniger intelligent die Frau, angeblich je leichter die Geburten. Fand ich auch schon immer sehr krass... Oder in geschichtlichen Quellen, dass die Frauen unter Alkohol gesetzt wurden und dadurch leichter gebären konnten (weil sie nicht mehr denken konnten oder weil es die Schmerzen gelindert hat?). Die Mütter- und Kindersterblichkeit war jedenfalls krass hoch, also die Vorfahren "konnten es auch nicht unbedingt besser", was ja auch gerne behauptet wird.

    Einmal editiert, zuletzt von LemonySnicket ()

  • Dazu passt ja auch der Spruch, dass, je weniger intelligent die Frau, angeblich je leichter die Geburten. Fand ich auch schon immer sehr krass... Oder in geschichtlichen Quellen, dass die Frauen unter Alkohol gesetzt wurden und dadurch leichter gebären konnten (weil sie nicht mehr denken konnten oder weil es die Schmerzen gelindert hat?). Die Mütter- und Kindersterblichkeit war jedenfalls krass hoch, also die Vorfahren "konnten es auch nicht unbedingt besser", was ja auch gerne behauptet wird.



    Naja, ich finde das nicht sehr abwegig, dass einen ein zu-viel-Gedanken-machen schon von einem normalen Verlauf abhalten kann - gerade bei soetwas wie Gebären, wo ja schon viele Mechanismen einfach intuitiv veranlagt sind (sonst wären wir schon längst ausgestorben)...

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    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

  • Ebura, Deine Aussage macht mich traurig, dass spielt allen Befürwortern der zentralisierten Geburstkliniken und dem Abbau der 1:1 Betreuung in die Hände.


    Vllt hast Du die Gelassenheit beim 3. Kind aber erst nach diesen beiden Erfahrungen?


    Andererseits frage ich mich, warum Geburt nicht hochstilisiert werden darf. So eine Banalität ist es nun nicht gerade.
    Da finde ich den Bohei ums Vollstillen manchmal schlimmer. :)
    Es ist ein Geschehen im Leben einer Frau, dass in solcher Intensität/Körperlichkeit bzw. Übergang zwischen 2 Lebensstadien nicht wieder vorkommt. Oder?

  • Naja, ich finde das nicht sehr abwegig, dass einen ein zu-viel-Gedanken-machen schon von einem normalen Verlauf abhalten kann - gerade bei soetwas wie Gebären, wo ja schon viele Mechanismen einfach intuitiv veranlagt sind (sonst wären wir schon längst ausgestorben)...


    Die Tendenz beim Menschen ging immer schon in Richtung aussterben, sonst hätten wir ja keine technischen Errungenschaften und andere Tricks gebraucht. Schuld ist wohl der aufrechte Gang, wodurch das Becken irgendwie doof steht für Geburten.


    Wobei in einer Doku ein Schafzüchter meinte, er müsse bei seinen Schafen auch mithelfen beim Gebären, weil er sonst eine zu hohe Verlustrate hätte. Also bei Haustieren klappt es auch nicht mehr. Wildtiere selektieren sich da wohl wirklich mehr aus und wenn dann die Geier da waren, bemerkt es noch nicht mal jemand (daher gibt es in Tierdokus wohl auch so selten Aufnahmen von schweren Geburten. Da flutscht es auch nur so...).

  • Dazu passt ja auch der Spruch, dass, je weniger intelligent die Frau, angeblich je leichter die Geburten.


    Nuja, also es gibt ja wirklich in jedem Beruf bestimmtes Insider-Wissen.
    Dieses Phänomen ist uns Hebammen auch bekannt, kommt aber oft aufgrund der Kinderanzahl zustande.
    Aber genauso gut hast Du auch eine hohe Rate an Wunsch-KS bei eben jenem Klientel.

  • Du, ich finde Hebammen wichtig und prinzipiell auch die freie Wahl des Geburtsortes.


    Ich kann nur sagen, dass für mich persönlich jetzt retrospektiv klar ist, dass mein Glück nicht an einem bestimmten Ort des Gebärens liegt. Natürlich ist es toll, wenn alles so schön und harmonisch wie nur irgend möglich abläuft. Ich habe allerdings manchmal das Gefühl, dass Geburtserlebnis scheint das allerwichtigste bei der Geburt zu sein. Und ich finde, das baut Druck auf. Druck, der nicht sein muss. Inzwischen bin ich einfach soweit, dass ich sage, ich kann das Glück, ein Kind zu bekommen, letztendlich überall haben. Hier zu Hause, im Kreissaal, aber auch im OP.
    (das heißt im Umkehrschluss nicht, dass man dann bitte jede Geburt per KS durchführen sollte).


    Mich macht es traurig, wenn ich manchmal lese, ich hatte "trotz Krankenhaus" eine schöne Geburt. Oder ich bin "trotz KS glücklich".

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    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

  • Die Tendenz beim Menschen ging immer schon in Richtung aussterben, sonst hätten wir ja keine technischen Errungenschaften und andere Tricks gebraucht. Schuld ist wohl der aufrechte Gang, wodurch das Becken irgendwie doof steht für Geburten.



    Ach, das glaube ich nicht.
    Wenn man sich hinhockt zum Gebären bzw. hinkniet, steht es ja wieder optimal.


    Und da gibts auch wieder ganz verschiedene Aussagen.


    Ich empfehle das Buch "Die Optimierung der Kindslage", da ist ja schön beschrieben, dass seitdem die Frauen nicht mehr auf allen Vieren ihre Küche putzen, die Kinder sich falsch ins Becken drehen und es daher soviele komplizierte Geburtsverläufe gibt. #super


    Andere behaupten,
    ... seitdem der Mensch zuviel Weißmehl/Weißzucker zu sich nimmt, werden die Kinder zu groß...
    ... seitdem der Mensch zuviel sitzt, blockieren sich die knöchernen Geburtswege...
    ... seitdem die Männer in der Geburtshilfe mitmischen, läuft sowieso alles scheiße...
    usw usw usw

  • Bei mir war kein handelnder Mann anwesend. Das haben ganz alleine die Frauen "verbockt". gg


    Also selbst meine Uroma hatte schon einen Wischmopp und trotzdem flutschige Hausgeburten. Mit 4-Kilo-Kindern mit großen Köpfen (von der stammt ja die genetische Misere, in der ich stecke). ;)

  • weil mein "Ziel" ist, mein Kind in die Arme schließen zu können und nicht, mir zu beweisen, was ich doch tolles kann.


    uff, bei meiner zweiten geburt zu hasue war mein ziel sicher nicht, mir zu beweisen,w as ich tolles kann, sondern dafür zu sorgen, dass ich nicht jahre danach noch in tränen asubreche, wenn ich an die geburt denke. Das ziel, ihre Kinder in die arme zu schließen, haben vermutlich alle eltern. das bedeutet nicht, dass eine KH-Geburt automatisch zu traumatisierung führt, es bdeuetet, dass eine KH-Entbindung für mich mit einem hohen Risiko der traumatisierung verbunden ist. Z.B., weil cih während der Geburt nicht in der Lage bin, mich gegen vorschläge der Intervention zu verteidigen. also suche ich mir ein geburtsumfeld, in dem ich mich mit sicherheit nciht verteidigen muss. das ist mMn in einem KH mit hoher wahrscheinlichkeit nicht gegeben. Ich brauche außerdem geburtshelferinnen, denen ich fachlich und menschlich vertraue. also die mir sagen, was ich tun soll und ich mache es dann einfach, weil ich weiß, dass sie meine wünsche respektieren und berücksichtigen. das kann für mich z.B. auch mit einer beleghebamme funktionieren.

  • Inzwischen bin ich einfach soweit, dass ich sage, ich kann das Glück, ein Kind zu bekommen, letztendlich überall haben. Hier zu Hause, im Kreissaal, aber auch im OP.


    Dem stimme ich zu, aber das ist ja vom Personal abhängig, oder?
    Ich hatte auch eine wunderbare KH-Geburt und komischerweise würde es mich trotzdem arg wurmen, wenn ich bei diesem Kind wieder hinmüsste.
    Warum? Weil ich Zweifel habe, ob ich diese hervorragende Personal-Komponente wieder hinkriege.

  • Also selbst meine Uroma hatte schon einen Wischmopp und trotzdem flutschige Hausgeburten. Mit 4-Kilo-Kindern mit großen Köpfen (von der stammt ja die genetische Misere, in der ich stecke). ;)


    Was lernen wir daraus, liebe Lemony? Du solltest mehr putzen. #wisch

  • Was lernen wir daraus, liebe Lemony? Du solltest mehr putzen. #wisch


    *lach* Nee, ich hätte einfach nur früher anfangen sollen mit Kinderkriegen. So mit 20 und nicht mit 29 und weniger fressen. Und weniger studieren und am Schreibtisch sitzen. Und die Schilddrüsenunterfunktion vorher in den Griff zu kriegen, hätte vielleicht auch geholfen, aber das hat ja keinen Arzt interessiert... Ist ja auch egal, ich bin dann halt so eine, die von ihrer Umgebung als feige und faul verschrien werden wird (ich werde berichten!), wenn ich vom geplanten KS erzähle... *grusel*

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