hausaufgaben mit meinem 2.klässler

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  • Hallo Tina,


    das muss frustrierend für dich sein, dass die Hausaufgaben deinen Sohn und dich so lange beschäftigen und sogar quälen, wo es doch bei den anderen beiden so gut klappt.


    Dennoch glaube ich nicht, dass es an deinem Sohn liegt. Dein Sohn ist schon ganz richtig. Das, was er tun soll, passt nicht. Kennst du es denn nicht auch von dir, dass du, wenn du etwas tun musst, das dich absolut nicht interessiert, leicht ablenkbar bist? Mir geht es jedenfalls genau so.


    Nun schreibst du, dass du die HA aber für eine gute und notwendige Übung hältst. Und mit hinein spielt vielleicht auch der Gedanke, dass Kinder doch nun mal lernen müssen, auch Dinge zu erledigen, die sie nicht so gerne tun.


    Das glaube ich auch. Jeder von uns muss mal Dinge tun, die getan werden müssen, obwohl es keinen Spaß macht. Aber lernt ein Kind das wirklich, indem es gezwungen wird, etwas zu tun, das eben ganz objektiv gesehen nicht unbedingt getan werden muss? Die Welt wird sich weiter drehen, selbst wenn alle Hausaufgaben ab sofort ersatzlos gestrichen würden. Und der Sinn und Nutzen von Hausaufgaben ist im übrigen alles andere als unumstritten.


    Es ist nicht völlig erforscht, wie Lernen eigentlich funktioniert, aber soviel ist schon bekannt:


    Unter Druck und Zwang lässt es sich nicht gut lernen. Dinge, die einen nicht interessieren, lassen sich nur schwer lernen und noch schwerer behalten. Diese Art zu lernen ist einfach nicht effektiv. Viel besser funktioniert intrinsisch motiviertes Lernen - das siehst du ja selbst an deinem Sohn, wenn du schreibst, dass er sich sehr gut mit den Dingen auskennt, die ihn wirklich interessieren.


    Dass es mit den Hausaufgaben nicht klappt (und für die Schule gilt das Gleiche), ist also kein böser Wille von Seiten deines Sohnes, es ist vielmehr so, dass menschliche Gehirne einfach nicht dafür ausgelegt sind. Und wie du an vielen Antworten und an diversen anderen verwandten Threads hier im Forum siehst, seid ihr mit dem Problem bei weitem nicht allein.


    Ich kann mir nicht vorstellen, dass dein Sohn bei dem von dir beschriebenen täglichen Gezerre um jeden einzelnen Buchstaben viel anderes lernt als: Schule ist furchtbar, Lernen ist doof, langwierig und quälend. Damit ist niemandem geholfen.


    Was kannst du tun? Die Aussicht, dass die Lehrerinnen sich darauf einlassen, dass er keine HA zu machen braucht, ist wohl quasi nicht vorhanden. Ich würde an deiner Stelle wohl die Hausaufgaben für ihn erledigen oder noch besser, wenn möglich, eine alternative Schule für ihn suchen, wo er mehr Freiräume hat, wie und was zu lernen ist und es womöglich keine HA gibt.


    Alles Gute für euch!
    Babane