Merkwürdige Schmerzen beim Stillen

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  • Liebe Denise,


    meine Tochter ist vier Wochen alt. Ich habe meinen Großen 1,5 Jahre lang gestillt und daher Stillerfahrung. Bei beiden Kindern habe ich ab dem Milcheinschuss mit einem starken Milchspendereflex zu kämpfen - es schießt nur so aus der Brust und die Kinder verschlucken sich und husten, schreien dann und machen sich los von der Brust, sodass sie sich überall einsauen. :)
    Da ich das Szenario von meinem Sohn schon kenne, schockiert es mich jetzt nicht, dass es bei meiner Tochter wieder so ist.
    Was mich nervt, ist, dass ich erstmal einen völlig unkontrollierten Milchspendereflex habe (ich laufe wesentlich öfter aus als sie sich meldet) und dieser auch sehr schmerzhaft ist. Dass ich ihn spüre, kenne ich vom ersten Kind (ich drücke dann immer auf die Brust, damit ich nicht ständig im Nassen sitze, sonst müsste ich alle 20 Minuten die Stilleinlagen wechseln).
    Neu ist jetzt allerdings ein massiver Schmerz in Zusammenhang mit dem "Loslaufen" der Milch. Es fühlt sich an, als ob mir ein Messer in beide Brustwarzen gestochen würde und auch das Draufdrücken, um den Fluss zu stoppen, halte ich kaum aus, weil sich der Bereich hinter der Brustwarze anfühlt wie ein dicker Bluterguss.
    Könnte es sein, dass ich mir aufgrund der ständig feutchten Stilleinlagen (obwohl ich dauernd wechsele) einen Soor eingefangen habe?
    Geht das auch ohne Symptome beim Kind? Sie schnalzt zwar auch mit der Zunge und verweigert manchmal die linke, stärker laufende Seite, aber ich dachte, das liegt an dem starken Fluss?!
    Kann ich irgendwas tun, damit der Milchspendereflex sich mal reguliert?
    Schlimm genug, dass es beim Stillen weh tut, aber auch noch dauernd zwischendurch finde ich echt gemein...
    Hast du Tipps für mich?
    Liebe Grüße und vielen Dank schonmal!

    Mit einer Kindheit voll Liebe kann man ein halbes Leben hindurch für die kalte Welt haushalten.
    -Jean Paul-

  • Liebe Bella85,


    es gibt Frauen, bei denen insbesondere in der allerersten Zeit der Milchspendereflex schmerzhaft sein kann. Nach einiger Zeit - wobei einige Zeit ein dehnbarer Begriff ist - verlieren sich diese Probleme und die Frau kann beschwerdefrei stillen. Auch die häufigen "unmotiviert" einsetzenden Milchspendereflexe bzw. das Auslaufen von Milch aus der Brust werden in der Regel im Laufe der Zeit von alleine weniger.


    Bis dahin kann die Frau versuchen sich durch Entspannungsübungen, wie sie z.B. im Geburtsvorbereitungskurs gelernt wurden, Erleichterung zu verschaffen und sie kann eventuell durch häufiges Anlegen (was gerade in der ersten Zeit ohnehin sehr sinnvoll ist, auch nachts), absolut korrektes Anlegen und Wärmeanwendungen oder Kühlen Linderung erreichen. In Extremfällen kann in Absprache mit dem Arzt auch ein leichtes Schmerzmittel verordnet werden.


    Werden deine Brustwarze weiß und blutleer, wenn die Schmerzen auftreten? Dann handelt es sich höchstwahrscheinlich um einem Gefäßkrampf. Solche Gefäßkrämpfe sieht man immer wieder bei Frauen, die das Magnesium, das sie während der Schwangerschaft eingenommen haben, plötzlich abgesetzt haben. In seltenen Fällen handelt es sich dabei auch um ein Phänomen, das Raynaud Syndrom genannt wird und auch andere Körperteile z.B. die Finger befallen kann. Bei einem echten Raynaud Syndrom gibt es medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten, die auch in der Stillzeit möglich sind.


    Eine Soorinfektion lässt sich nicht ausschließen, aber um sicher zu gehen ist es in jedem Fall sinnvoll, dass Du die Brust von deiner Ärztin oder deinem Arzt anschauen lässt.


    Liebe Grüße


    Denise