Martin Hirte und die Frage nach der Evidenzbasiertheit in der Impfdebatte

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  • Gibt es denn gute Metaanalysen zu dem Thema?


    Safira, meiner Meinung nach sind schon die normalen Studien zum Thema Langzeitnebenwirkungen von Impfungen dünn gesät. Hauptsächlich deshalb, weil es eine große Herausforderung ist, so eine Studie durchzuführen: Die meisten (alle?) Nebenwirkungen, die Impfungen haben können, können auch durch andere Ursachen ausgelöst werden, so dass es wichtig ist, die sonstigen Randbedingungen in den Vergleichsgruppen möglichst gleich zu haben.
    Aber die Entscheidung, sein Kind nicht impfen zu lassen, steht ja nicht losgelöst vom restlichen Lebensentwurf, sondern dann hat man unter den vielleicht 2-5% nichtgeimpften Kindern auch noch einen erheblichen Teil, der - mal überspitzt ausgedrückt - vegan mit Biokost ernährt wird, ohne Fernseher und Weißzucker aufwächst, 3 Jahre gestillt wird und den ganzen Tag draußen mit den Kühen spielt. Oder auf der anderen Seite diejenigen, die ohne Androhung von gekürztem Kindergeld mit den Kindern nicht zu den Us (und schon gar nicht zum Impfen) gehen und sie den ganzen Tag in einer vollgequalmten Bude vor dem Fernseher parken. Vergleichbare geimpfte und ungeimpfte Gruppen zu finden, stelle ich mir also sehr schwer vor, vor allen Dingen in einem Umfang, der dann auch statistisch Aussagekraft bringt.


    mW gibt es bislang nur wenige Versuche, solche Studien durchzuführen, darum wäre ich überrascht, wenn es gute Metastudien gäbe. Wenn jemand aber trotzdem welche kennt, interessiert mich das natürlich.


    Beste Grüße,

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • Ich hab hier auf der rki-Seite einen spannenden Artikel zu Impfskeptikern gefunden. gerade die Gegenüberstellung von Zahlen fidne ich hilfreich: http://www.rki.de/DE/Content/I…gegner_Impfskeptiker.html


    Allerdings bin ich ziemlich enttäuscht, dass auf der RKI-Seite nicht für Laien verständlich steht, wieso man MMR impfen soll. Jedenfalls habe ich nichts gefunden.

  • Hallo Merin,


    Den Artikel habe ich zwar jetzt nur überflogen, finde ihn aber ziemlich unbefriedigend.


    Immerhin unterscheidet er ja schonmal zwischen Impskeptikern/kritikern und Impfgegnern.
    Stellt dann aber eine Zahl von Impf*gegnern* von 3-5% in den Raum, die nirgends belegt ist (oder habe ich was übersehen? - ich fand nur ein "schätzungsweise" ohne Quellenangabe). Da die meisten Impfungen ja Impfraten (zumindest bei den Säuglingsimpfungen) von so um die 95% bis 98% haben, und zumindest von den Leuten, die ich persönlich oder aus z.B. diesem Forum kenne, die Impfungen (bisher) ganz oder teilweise ablehnen, mindestens etwa 90% Impfskeptiker sind und keine Impfgegner, halte ich das mit den 3-5% Impf*gegnern* doch für sehr weit hergeholt.


    Da die Argumentation sich dann aber viel darum dreht, wie man mit den Gegnern umgeht, führt das mE am Ziel vorbei. Ich glaube nicht, dass man Impfquoten dadurch messbar erhöhen kann, dass man denjenigen, die daran zweifeln, klarmacht, dass es Viren doch gibt. Ich persönlich halte das für ein Randphänomen in irgendwelchen Esoterikzirkeln, aber nicht für etwas, das für die Volksgesundheit von Bedeutung ist.


    Und ich finde es auch ein bisschen schade, wenn das RKI den Eindruck (ein bisschen wissenschaftlich aufgepeppt) untermauern möchte, dass diejenigen, die nicht impfen lassen, verschrobene Spinner seien. Gerade *weil* sie ja eigentlich die Unterscheidung machen, dass es Kritiker und Gegner gibt.


    Immerhin schreiben sie bei den geplanten Maßnahmen ja auch von aktiver Surveillance mit Studien usw. - vielleicht nehmen sie sich das ja mal zu Herzen, auch wenn das ja erst auf Platz 5 oder so ist, nach den Maßnahmen zur Verbesserung der Information...


    Beste Grüße,

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05