Baby bekommt zu wenig fettreiche Milch

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  • Hallo,


    ich habe folgenden Link gefunden:
    http://www.stillkinder.de/starker_msr.html


    Das trifft es bei uns ganz gut. Aber ich füttere schon pro Mahlzeit nur eine Seite.
    Und wenn der Stillabstand sehr kurz ist, gibt es die Seite nochmal.
    Meine Brust ist nicht mehr verknotet, läuft aber gerne noch aus.
    Feststellen kann ich es meist nicht, welche Seite leichter ist (manchmal am Spitzenabdruck des BHs)
    Dabei war heute morgen die eine Seite 200g schwerer (und war bereits in der Nacht ausgelaufen).
    Die andere lief aber auch schon aus.


    Wäre es dann sinnvoller den halben Tag nur eine Seite zu geben, den anderen Tag die andere?


    Viele Grüße
    Quitte

  • Liebe Quitte,


    wie kannst Du denn deine Brust wiegen?


    Wenn ich dich richtig verstehe, habt ihr ein Problem mit einem zu starken Milchspendereflex? Allerdings ist Auslaufen von Milch zwischen den Stillzeiten nicht zwingend mit einem sehr starken Milchspendereflex gekoppelt.
    Das Kind kann dann beim Einsetzen des Milchspendereflexes das Gefühl haben, dass die Milch es regelrecht „ertränkt“ und lässt dann mit mehr oder weniger heftigem Protest die Brust los. Wenn die Milch so „herausschießt“, schluckt das Kind oftmals auch recht viel Luft und das macht sich auch nach dem Stillen mit Bauchproblemen bemerkbar.Wenn das so ist, dann hilft es euch beiden, wenn Du dir die Schwerkraft zu Nutze machst. Das heißt, dass Du dein Kind beim Anlegen höher positionierst als die Brust. Das wird Berg-auf-Stillen genannt und geht recht gut in der sogenannten Australia-Haltung. Bei dieser Stillposition befindest Du dich mit leicht erhöhtem Kopf in Rückenlage. Das Kind liegt mit dem Gesicht nach unten auf dir parallel zu deinem Körper. Bei einem jungen Säugling muss der Kopf des Kindes von der Mutter an der Stirn abgestützt werden.Durch die Schwerkraft wird dein Brustgewebe in der Rückenlage zurückgezogen, so dass das Ansaugen für das Kind schwieriger werden kann. Daher ist es günstig, wenn Du die Brust weit genug hinter dem Brustwarzenhof hältst und eventuell das Brustgewebe leicht zusammen drückst.Lass dir diese Haltung von einer Kollegin zeigen. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter:http://www.lalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).Weitere Tipps sind, dass Du dein Kind unmittelbar nach dem Ansaugen und Einsetzen des Milchspendereflexes kurz von der Brust abnimmst (bitte brustschonend den Saugschluss lösen, sonst leiden die Brustwarzen), die Milch erst einmal fließen lässt (dabei sind Mullwindeln oder kleine Handtücher günstig, um die Milch aufzufangen) und dein Kind erst dann wieder anlegst, wenn der starke Milchfluss nachlässt. Außerdem ist es sinnvoll, das Baby häufiger anzulegen, dann spritzt die Milch unter Umständen nicht ganz so stark. Reagiere wirklich bereits auf die allerersten Hungerzeichen, dann ist dein Kind weniger unruhig und weniger „gierig“. Es ist sinnvoll alle künstlichen Sauger wegzulassen, denn das dadurch eventuelle hervorgerufene Saugverhalten kann die Sache noch weiter erschweren. Manche Frauen machen auch gute Erfahrungen damit, das Kind nur jeweils an einer Seite pro Stillzeit anzulegen, aber sicher nicht das Kind einen halben oder gar ganzen Tag nur jeweils an einer Seite zu stillen.


    Liebe Grüße
    Denise

  • Danke für Deine Antwort!


    Die Brust wiegen war einfach. Ich habe eine sehr große - einfach anheben und kleine digitale Küchenwaage drunterschieben.


    In der Nacht habe ich sogar schon manchmal Bergauf gestillt. Dies ging wirklich recht gut. Der Milchspendereflex ist zT stark, manchmal spritzt die Milch auch so aus.
    Da ich aber insgesamt recht viel Milch habe, kommt - glaube ich - aber auch nicht genügend fettreiche Milch. Denn das Fett soll ja die Darmpassage erleichern, der Stuhl ist jedoch recht häufig, selten grünlich, hin und wieder schaumig.
    Insgesamt nimmt mein Kind aber gut zu.


    Meist gibt es eigentlich sehr schnell Milch (Zungenbewegung). Schnuller wird verweigert und oft stillen wir alle 2 Stunden oder häufiger, da Mini meist auch sehr vertrümt ist.


    Liebe Grüße
    Quitte

  • Liebe Quitte,
    der wichtigste Punkt ist die Frage „Gedeiht das Kind und fühlen sich Mutter und Kind gut?“


    Wenn dein Kind gedeiht und Du keine Brustprobleme hast, dann ist es ganz egal, ob sie kurz oder lang, an einer oder beiden Brüste, dreimal hintereinander an der gleichen Brust oder immer abwechselnd trinkt. Auch die Abstände sind nichts, was in ein bestimmtes Schema gepresst werden muss (es gibt Stämme, in denen die Kinder mehrmals pro Stunde für ein paar Minuten oder sogar nur Sekunden angelegt werden).
    Ein Vordermilch-Hintermilch-Ungleichgewicht, das ja immer und immer wieder durch alle Stillforen geistert, ist ein seltenes Ereignis. Die Untersuchungen von Peter Hartmann aus Australien belegen, dass ein echtes Vordermilch-Hintermilch-Ungleichgewicht lange nicht so oft auftritt, wie dies vermutet wird und dass die Unterschiede zwischen Vordermilch und Hintermilch in vielen Fällen eher eine akademische als eine praktische Bedeutung haben. Der Unterschiede im Fett- und Laktosegehalt der Muttermilch zwischen der so genannten Vordermilch und der Hintermilch ist lange nicht so entscheidend, wie es immer wieder angenommen wurde. Bei einem echten Vordermilch-Hintermilch-Ungleichgewicht hat das Kind nicht nur anhaltend grünen, wässrigen Stuhl, es gibt auch noch weitere Anzeichen, wie zum Beispiel Gedeihprobleme.


    die Farbe des Stuhls sollte nicht überbewertet werden. Bei einem gut gedeihenden und gesunden Kind ist es wirklich egal welche Farbe der Stuhl hat und die Variationsbreite der Farbe von Muttermilchstuhl reicht wirklich von gelb über grün bis braun. An der Luft wird Muttermilchstuhl übrigens gerne richtig grün, schau also mal, ob der Stuhl wirklich schon beim Rauskommen grün ist oder erst nach einiger Zeit. Auch kann deine Ernährung Einfluss auf die Farbe nehmen (Brennnesseltee macht z.B. grünen Stuhl).


    lg
    Denise