Stillstreik oder stillt sie sich ab?

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  • Hallo Denise,
    meine Tochter ist 15 Monat alt und wir hatten mit dem Stillen nie Probleme. In der letzten Zeit war sie tagsueber nicht mehr ganz so interessiert daran, an der Brust zu trinken, aber zum Einschlafen, nachts und zum Aufwachen hat sie immer noch gut getrunken.
    Seit Mittwoch will sie nun aber gar nicht mehr gestillt werden. Mittwoch morgen hat sie noch gut getrunken, und dann sind folgende Dinge zeitgleich passiert: Ihr vier Jahre alter Bruder (der im Moment in einer ziemlichen Hau-Phase ist) hat sie geschubst, so dass sie hingefallen ist (wie, weiss ich nicht, ich war nicht dabei, Kopfverletzung ist ausgeschlossen, das haben wir schon aerztlich abgeklaert), wonach sie eine halbe Stunde sehr verstoert war, dann hat sie mir, als ich versucht habe, sie durch Stillen zu beruhigen, in die Brust gebissen, wodurch ich mich erschrocken habe (sie tut das sonst nicht), dass ich vor Schmerz aufgeschrieen habe, woraufhin sie wieder geweint hat,und noch am selben Tag hat sie Fieber aufgrund einer Halsentzuendung bekommen (Fieber hatte sie noch drei weitere Tage). Ich war sehr besorgt, weil ich erstmal gar nicht wusste, was mit ihr los war, was sie sicherlich gespuert hat. Dazu habe ich mir am Freitag einen Magen-Darm-Infekt weggeholt, wodurch ich mich nur sehr eingeschraenkt um sie kuemmern konnte (der Vater und die Grossmutter waren da, allerdings ist sie sehr Mama-fixiert in den letzten paar Monaten), und vor zwei Wochen hat sie die MMR-Impfung bekommen (weiss nicht, ob das relevant ist). Meine Tochter ist wieder gesund, mir geht es heute auch wieder etwas besser, aber nach wie vor verweigert sie die Brust. Nachts trinkt sie manchmal, auch nicht immer, und wenn, bin ich mir nicht sicher, ob sie wirklich effektiv trinkt oder nur nuckelt. Im Halbschlaf will sie auch schon nicht mehr.
    Ich weiss jetzt nicht, ob es sich bei ihr nach diesen Vorkommnissen um einen Stillstreik handelt. Sie ist eigentlich ein sehr ausgeglichenes Kind, das nicht sooo schnell auf aeussere Ereignisse mit Verstoertsein reagiert. Oder ob sie jetzt dabei ist, sich abzustillen, sie faengt jetzt an, dass sie alles will, was ihre grossen Brueder machen, will allein essen und zeigt auch sonst sehr ihren Willen. Was mich nur wundert, ist, dass sie von einer Minute auf die andere so ablehnend auf die Brust reagiert, ist das eher typisch fuer Stillstreik oder Abstillen oder fuer beides?
    Was mir jetzt natuerlich auch grosse Sorgen bereitet, ist, falls es sich nur um ein voruebergehendes Weigern handelt, dass ich bald keine Milch mehr habe. Milch mit der Hand auszustreichen kriege ich gar nicht gut hin, ich bin mir auch nicht sicher, ob ich das richtig mache. Ich habe mit zwei Frauen von der LLL telefoniert, die eine sagt, ich soll unbedingt so oft wie moeglich ausstreichen / abpumpen, die andere sagt, muss ich gar nicht, da es etwa zwei Monate dauert, bis gar keine Milch mehr produziert wir, und dass, falls meine Tocher wieder saugen moechte, sie die Menge durch ihr Saugen schon regulieren wird. Was soll ich denn nun tun? Ich merke in jedem Fall, dass die Milchmenge deutlich abgenommen hat und bekomme immer weniger heraus (heute morgen nur ein paar Tropfen), sie fuehlen sich auch viel weicher und leerer an. Wie lange dauert es, bis die Milch versiegt?
    Ich hoffe, das ist jetzt alles nicht zu lang geworden... Es macht mir nur Sorgen (vor allem, ob bald noch Milch da ist), da ich eigentlich noch gern weiter stillen wuerde (falls meine Tochter es auch will). Meine Zwillingssoehne habe ich fast drei Jahre gestillt, und mit ihnen hatte ich diese Situation nie.
    Danke schon mal,
    Kikimami

  • Liebe Kikimami,


    da kam ja recht viel zusammen bei euch.


    Es kann sein, dass deine Kleine Stillen mit unangenehmen Empfindungen und Erlebnissen in Zusammenhang bringt und deshalb wirklich an der Brust "streikt". Es kann aber auch tatsächlich sein, dass sie sich selbst ab(ge)stillt (hat). Wie bei so Vielem gibt es auch beim selbstbestimmten Abstillen sehr unterschiedliche Verläufe. Es gibt Kinder, die langsam immer seltener an der Brust trinken, quasi ausschleichen, so dass die Mutter später gar nicht mehr genau sagen kann, wann das letzte Mal war. Und es gibt Kinder, die von jetzt auf gleich aufhören und nie wieder nach der Brust fragen.


    Der auffälligste Unterschied zwischen einem Stillstreik und dem Selbstabstillen liegt in der Regel darin, dass ein Kind, das sich selbst abstillt nicht unglücklich, verstört oder unausgeglichen wirkt. Bei einem Stillstreik sind die Kinder oft unleidlich.


    Wie schnell die Milchbildung zurück geht, ist individuell sehr unterschiedlich. Von daher können die Aussagen von beiden Kolleginnen korrekt sein - wenn auch nicht allgemeingültig für jede Frau.


    Du siehst, ich habe auch keine 100prozentige Antwort für dich außer "Schau auf dein Kind und lass dich davon leiten, wie es ihm geht".


    Liebe Grüße
    Denise