Wichtige Frage zu meiner Themenarbeit Sucht und Psychose - Hilfe

Zitat von Nordstern

Zählt eine drogeninduzierte Psychose mit in das Thema Komorbidität Psychose und Sucht oder wird bei Komorbidität von einer psychischen Störung ausgegangen, die neben der Sucht existiert durch diese aber nicht ausgelöst wurde?

Die Antwort ist ganz einfach: Kommt drauf an.

Jetzt aber mal ernst: Es kommt darauf an, was Du unter drogeninduzierter Psychose verstehst. Nehmen wir an, jemand kifft viel und hat einmal unter THC psychotische Symptome: Er sieht Leute, die nicht da sind, bekommt Angst, fühlt sich verfolgt usw. Wenn er das einmal hat, es wieder weggeht und er da nie wieder damit zu tun hat ist es eine drogeninduzierte Psychose die zur Sucht gehört. Wenn es aber so ist, dass er fortlaufend Probleme mit psychotischen Symptomen hat (und da reichen auch Negativsymptome), dann ist das eine Komorbidität: Er hätte dann z.B. eine Schizophrenie und eine Suchtdiagnose. Was eine nicht so seltene Kombi ist. Das Kiffen kann dann z.B. das Austreten einer Episode begünstigen, aber man geht nicht davon aus, dass es diese völlig erklärt.
Die Antwort lautet also: Wenn die Psychose nur drogeninduziert vorkommt und so selten ist, dass sie keine eigenständige Diagnose rechtfertigt, ist es keine Komorbidität. Wenn aber beides Krankheitswert hat, ist es eine.
Außerdem ist es eine Komorbidität wenn die erste psychotische Episode vor dem ersten Konsum des Suchtmittels lag oder nicht mit diesem im Zusammenhang stand (wobei das manchmal nicht so leicht ist). Es ist auch keine extra Psychosediagnose, wenn der Entzug psychotische Symptome macht.

Hilft Dir das?