Familien-WG, Mehrgenerationenhaus, Gemeinschaftshof - Erfahrungswerte gesucht

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Ihr lest ja schon, worum es mir geht.
    Mein Mann und ich sind mit der Kleinfamiliensituation seit langem unzufrieden und suchen nach Alternativen. In unserem direkten Umfeld gibts da leider keinen Anlaufpunkt, weswegen ich mich vertrauensvoll an euch wende.


    Lebt oder lebte jemand von euch mit anderen Familien in einer der o. g. Wohnformen zusammen?


    Wie viele Menschen waren es und wie alt?


    Natürlich interessieren mich auch sehr die Vor- und Nachteile der einzelnen Wohngemeinschaften und wie eure Kinder das so finden/fanden.


    Wie sowas finanziell läuft, ist natürlich auch nicht unerheblich.



    Ich weiß, dass es im WWW unendlich viel darüber zu lesen gibt und auf jeder Seite andere Wohnformen in den Himmel gelobt werden.
    Leider hab ich oft das Gefühl, dass die Leute mir da (es fühle sich bitte keiner auf den Schlips getreten :S ) irgendwie zu "öko", "alternativ" bzw. "esoterisch" sind. Ich setzt das mal in Gänsefüßchen, da mir der passende Ausdruck dafür, was ich mein, im Moment nicht einfällt.


    Freu mich über eure Antworten - besten Dank und viele Grüße




    Edit: Ich bin nicht auf eine Diskussion über das Für und Wider aus, sondern einfach nur interessiert #ja

    "Die Natur schafft immer von dem, was möglich ist, das Beste."

    Aristoteles

  • Ich. Magst Du mal telefonieren?

    Fiawin mit d9be21343ykoa.gif

    age.png



    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


    Whatever you want, it isn't me.

    Other people's ambitions are not my specialty.

    Sometimes I can see from here clear to the ocean.

    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

  • Wir haben ne Weile als Familien-WG gelebt. Schreib mir doch ne PN (oder ich dir).

    "Warum haben Sie das getan?" frage ich.

    "Um die neue Welt schneller anfangen zu lassen, denn die alte muss geschubst werden, damit sie schneller umfällt..."

  • Als ich selbst noch keine Familie hatte, habe ich eine Zeit lang in einer WG mit einer Familie gelebt. Es war eine sehr schöne Zeit, wir haben noch guten Kontakt zueinander. Wir wohnten in einer geräumigen Wohnung, in der es pro Mensch ein Zimmer gab, außerdem eine gemeinsame Wohnküche, gemeinsames Bad, separate Toilette und Balkon. Wir haben oft zusammen gekocht und gegessen, spontan Zeit miteinander verbracht, Geburtstage und Weihnachten zusammen gefeiert etc. Einen Plan für Haushaltstätigkeiten gab es nicht, jeder hat was gemacht. Sowohl die Familie als auch ich brachten vorher schon WG-Erfahrung mit. Bei uns hat es wirklich gut funktioniert.


    Ich selbst würde auch gerne wieder mit mehr Menschen als der eigenen Familie zusammen leben, doch mein Partner ist da leider nicht so aufgeschlossen.

  • Ja, hier.


    Ich bin erstmal von zu Hause ausgezogen, lebte 7 Jahre mit meinem Mann "allein".


    Als unser Sohn ein halbes Jahr alt war, haben wir mit meiner Mutter (Mitte 50) und meinen Großeltern (etwas über 70) ein Haus gekauft. Sie haben ALLES aufgegeben und 700 km weit weggezogen.


    Wir sind alles andere als öko oder alternativ würde ich sagen ;) eher ziemlich Durchschnitt, mit wenigen Ausnahmen.


    Frag doch, was dich genau interessiert. Klar ist eines: Es bedarf viel Rücksicht, Toleranz und Liebe. Denn es gibt schon immer mal Dinge, die einen stören, die aber nicht zu ändern sind. ABER meist ist es ganz wundervoll. Wir essen fast täglich gemeinsam, wechseln uns ab mit kochen, meine Mama macht meist unsere Wäsche, dafür machen wir andere Sachen wie Papierkram, Internetbestellungen oder oder....


    Uns werden die Kinder oft abgenommen, die Hunde regelmäßig von ihnen ausgeführt, obwohl es unsere sind. Sie unterstützen uns total viel. Wir werden sie später pflegen, so gut wir das leisten können. Das ist einfach eine Abmachung bei uns. Ob das immer leicht wird....


    Wie alles hat sowas seine zwei (oder sogar mehr) Seiten.


    Achso- mein Mann und ich haben das Haus gekauft, werden von ihnen finanziell aber unterstützt. Meine Großeltern haben Wohnrecht, meine Mama noch nicht, weil das sehr teuer ist!


    Wir haben jede Partei abgeschlossene Wohnungen, die aber immer für alle offen ist. Das ist schön, aber gelegtlich auch nervig *zwinker*

    #herz -liche Grüße von Ludo und ihrer Rasselbande

  • Achso, ich sollte vielleicht dazuschreiben, dass ich in einem Mehrgenerationenwohnhaus wohne, und wir sind wirklich nicht öko. Und ich find's ganz toll. Obwohl ich manchmal alle ganz doof finde. #ja Also alles ganz normal.

    Fiawin mit d9be21343ykoa.gif

    age.png



    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


    Whatever you want, it isn't me.

    Other people's ambitions are not my specialty.

    Sometimes I can see from here clear to the ocean.

    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

  • Dank euch für die Antworten.


    Fiawin: Telefonat fänd ich ja ganz prima - würde dir dazu eine PN zukommen lassen #super


    Ludo: Bei euch kling das ja wirklich ziemlich harmonisch. Das sollte es ja sicher auch sein, wenn man so viel aufgibt und mit der Familie nochmal ganz neu anfängt. Für uns käme das so nicht in Frage, da unsere Familien dafür eher nicht gemacht sind.



    rheinländerin: Vor zwei Jahren war mein Mann auch noch nicht wirklich bereit, sich mit dem Gedanken auseinanderzusetzen. Doch mittlerweile merkt er, dass wir das, was wir uns wünschen (z. B. wie unsere Kinder aufwachsen) so allein nicht umzusetzen ist. Wir stoßen immer öfter an unsere Grenzen. Ob das die nachmittags fehlenden Spielfreunde für unseren Sohn sind oder die immer höher steigenden Wohnkosten. Auf lange Sicht, wollen wir in diesem Modell der Kleinfamilie in eigener Wohnung nicht bleiben. Mal sehen, was sich entwickeln wird.

    "Die Natur schafft immer von dem, was möglich ist, das Beste."

    Aristoteles

  • Ja, mach mal. #ja

    Fiawin mit d9be21343ykoa.gif

    age.png



    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


    Whatever you want, it isn't me.

    Other people's ambitions are not my specialty.

    Sometimes I can see from here clear to the ocean.

    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

  • Ich habe vor vielen Jahren als meine ganz Große 2 war für ein Jahr mit meinem Freund und einer anderen Familie mit nem 4 Jährigen in einer WG gewohnt.
    Jeder hatte sein eigenes Zimmer, Küche wurde gemeinsam genutzt.
    Das war leider grauenhaft. Die anderen waren im begriff sich zu trennen, das wussten wir vorher nicht, wir waren wohl deren letzter Versuch. Da war immer Rambazamba.
    Außerdem waren unser Umgang mit den Kindern sehr unterschiedlich. Die waren autoritär und lieblos.
    Wir waren von der Idee Familien WG so fasziniert, dass wir da etwas naiv reingestolpert sind.

  • ja, es muss schon passen. Aber das ist ja wie in einer neuen Beziehung so. Marotten lernt man oft erst im Alltag kennen und einiges gefällt einem besser als anderes und einiges ungünstiges lässt sich im Gespräch klären, anderes leider nicht,...

    #herz -liche Grüße von Ludo und ihrer Rasselbande

  • Ich lebe auf einer Art "Gemeinschaftshof" mit mehreren Familien. Wir sind sozusagen Mieter. Ich habe fast 20 Jahre Erfahrung mit gemeinschaftlichem Wohnen (meist in großen Gruppen). Im Moment sind es 8 Erwachsene und 8 Kinder, von denen drei Jugendliche sind. Wir haben unsere eigene Küche aber teilen uns ein Badezimmer mit anderen, einfach weil es nicht genügend Badezimmer gibt. Mir ist wichtig, dass wir unsere eigene Küche haben, weil ich es wichtig finde mit Kindern in Ruhe zu essen und das in Wohngemeinschaften immer als belastend für Kinder empfunden habe, wenn sie Teil einer großen Küche waren. Unsere Tochter (Einzelkind) wächst unter sehr vielen Kindern auf und genießt das Leben hier sehr. Unserer Beziehung tut es auch gut, dass wir nicht in einer abgeschotteten Wohnung sitzen. Ich persönlich brauche auch nicht so viel Platz und Komfort und finde, dass für mich die Vorteile gemeinschaftlichen Wohnens immer - auch nach 20 Jahren - überwiegen.


    Wir leben sehr "alternativ", aber ich denke dass ist nicht der Punkt. Prinzipiell geht es um die Bedürfnisse,die man hat. Gemeinschaftliche Wohnformen gibt es mittlerweile in allen möglichen Formen und Ausprägungen und es ist vielleicht eher die Frage, wie man die richtige Wohnform und vor allem die richtigen Mitbewohner findet. Vielleicht wäre eine genossenschaftliche Form etwas für euch, da gibt es mittlerweile ziemlich viele Projekte und häufig sind die Bewohner nicht sehr "öko" oder "alternativ" im Grundkonsens sondern suchen vor allem eine günstige Wohnform, die gleichzeitig die Möglichkeit bietet mit den Nachbarn in mehr Kommunikation zu treten. In Hamburg ist mir das häufig begegnet.


    Häufig kann man Projekte besuchen und kennenlernen und ihr solltet euch vielleicht mal umschauen, was es in eurer Nähe so gibt.


    Grüße schnuppe

    There is no way home, home is the way.

  • Wenn ich darf, dann würde ich mich gerne dran hängen ;)
    Wir sind nämlich als Familie gerade auch dabei nach einer gemeinschaftlichen Wohnform zu suchen. Grundsätzlich gibt es hier in der Stadt sehr viele Projekte. Das ist nicht das Problem... eher das reinkommen, weil die Gruppen häufig schon "belegt" sind.
    Gerade sind wir aber auf eine Gruppe gestoßen, die noch Mitstreiter_innen suchen und sind nun dabei uns ein bisschen besser kennen zu lernen.


    Vom Finanziellen her finde ich Projekte, die über das Mietshäuser Syndikat laufen am machbarsten. (Könnten dir aber mitunter zu alternativ sein...wobei es da solche und solche Gruppen gibt.)


    Genossenschaften sind (meines Wissens nach) doch eher mit höheren finanziellen Einlagen verbunden (so zumindest unsere Erfahrung).

  • Grundsätzlich gibt es hier in der Stadt sehr viele Projekte. Das ist nicht das Problem... eher das reinkommen, weil die Gruppen häufig schon "belegt" sind.


    Ja, wir müssen auch immer wieder soooo viele Interessenten abweisen.


    Manchmal wünschte ich, es würden einfach noch viel mehr solcher Wohnhäuser eingerichtet.


    Wenn man sich engagieren mag, dann kann man bei den Wohnungsbaugesellschaften mal bei den Sachbearbeitern anfragen, ob und wann denn der Bau eines weiteren solchen Hause geplant ist. Manchmal haben die nämlich schon was in der Schublade, und dann ist man von Anfang an mit dabei.

    Fiawin mit d9be21343ykoa.gif

    age.png



    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


    Whatever you want, it isn't me.

    Other people's ambitions are not my specialty.

    Sometimes I can see from here clear to the ocean.

    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

  • Fiawin, wie macht ihr denn auf euch aufmerksam, dass ihr immer wieder Anfragen habt?


    Ich glaube schon, dass es immer mehr solche Häuser geben wird, da Wohnen immer mehr zum Luxusgut wird und das eine Möglichkeit sein kann relativ günstig zu leben. Mehrgenerationenhäuser werden sicherlich auch immer beliebter werden aufgrund der gesellschaftlichen Situation der "Überalterung", sowie des Trends zur Kleinfamilie.


    Vielen Dank für den Hinweis auf die Wohnungsbaugesellschaften. Ich habe bisher im Internet gesucht auf der Seite des Miethäuser Syndikats und bei wohnprojekte-portal.de
    Es macht auch einfach Spaß dort ein bisschen zu stöbern und sich Anregungen zu suchen ;)


    Mögt ihr erzählen, ob und wie ihr die Gemeinschaftsprozesse begleitet, wie ihr mit Konflikten umgeht? Wie gestaltet ihr "Neuaufnahmen"?

  • wie macht ihr denn auf euch aufmerksam, dass ihr immer wieder Anfragen habt


    Wir haben eine Seite im Internet, wir sind präsent bei Veranstaltungen und Aktionstagen, wir werden über Suchmaschinen gefunden und weiterempfohlen. Sowas halt...


    ob und wie ihr die Gemeinschaftsprozesse begleitet


    Was verstehst Du unter Gemeinschaftsprozesse begleiten?


    wie ihr mit Konflikten umgeht


    Meistens tragen wir sie aus. Einmal hatten wir einen Mediator da. Ich glaub, das brauchen wir so bald nicht wieder. #pfeif Aber man soll ja nichts unausprobiert lassen oder so.


    Edit ist noch eingefallen, dass wir zwei Leute hier wohnen haben, die schonmal mediieren, wenn es einen Konflikt zwischen zwei oder mehr Parteien gibt und da ein begleitetes Gespräch gewünscht wird.


    Wie gestaltet ihr "Neuaufnahmen"?


    Was meinst Du damit? Wie wir auswählen? Oder was mit den Leuten passiert, wenn sie assimiliert werden?

    Fiawin mit d9be21343ykoa.gif

    age.png



    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


    Whatever you want, it isn't me.

    Other people's ambitions are not my specialty.

    Sometimes I can see from here clear to the ocean.

    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

    Einmal editiert, zuletzt von Fiawin ()

  • Oh je, ich scheine mich nicht besonders klar auszudrücken...


    Mit Gemeinschaftsprozessen meine ich Prozesse der Gemeinschaftsbildung, des gemeinschaftlichen Umgangs. (Hilft dir das weiter?)


    Bei den Konflikten meinte ich die Konfliktkultur (z.B. gewaltfreie Kommuniktion, Mediation etc.).


    Habt ihr Plena?


    Bei den Neuaufnahmen geht es mir schon um die Frage, wie ihr auswählt und wie der "Einstieg" von Neuen in die bestehende Gemeinschaft vollzogen wird.

  • Oh je, ich scheine mich nicht besonders klar auszudrücken...


    Oder ich stehe auf dem Schlauch. ^^


    Mit Gemeinschaftsprozessen meine ich Prozesse der Gemeinschaftsbildung, des gemeinschaftlichen Umgangs. (Hilft dir das weiter?)


    Naja, wir haben einen Gemeinschaftsraum, in dem man sich treffen kann, auch zu gemeinsamen Aktivitäten oder spontan, da hat jeder einen Schlüssel zu, wir feiern gerne, man trifft sich im Innenhof im Sommer, es gibt regelmäßige Offene Treffs, Ausflüge werden angeboten... Das ergibt sich irgendwie von selbst, Grundvoraussetzung ist nur, dass man offen für Gemeinschaft ist.


    Bei den Konflikten meinte ich die Konfliktkultur (z.B. gewaltfreie Kommuniktion, Mediation etc.).


    Naja, ich bin kein Fan von Wölfen und Giraffen. Haben aber auch welche davon hier. Wir basteln noch an unserer Konfliktkultur. Wir sind eine Menge Leute mit unterschiedlichesten Hintergründen und Herkünften, da gibt es keinen einheitlichen Umgang miteinander, was Konflikte angeht. Wir sind aber sehr streitbar, finde ich, überaus streitbar, aber zum Glück sind wir genug, dass wir uns nicht alle zerstreiten. In kleineren Häusern ist das sicher schwieriger. Und wir werden immer besser, finde ich. Sicher gibt es auch Leute, die sich gekränkt zurückziehen. Aber es gibt auch Leute, die nach einem Konflikt gezielt aufeinander zugehen. Normales Leben halt.


    Habt ihr Plena?


    Einmal im Jahr Mitgliederversammlung. Aber da sind nie alle da. Und dann einmal im Monat Bewohnertreffen, auf denen Dinge besprochen, Aufgaben verteilt, Information verbreitet und Entscheidungen gefällt werden. Auch da ist immer nur ein Teil der Bewohnerschaft anzutreffen.


    Bei den Neuaufnahmen geht es mir schon um die Frage, wie ihr auswählt und wie der "Einstieg" von Neuen in die bestehende Gemeinschaft vollzogen wird.


    Die Auswahl erfolgt nach bestimmten Kriterien, die sich durchaus ändern. Je nachdem, wie die Wohnung belegt werden sollte und kann. Also, man kann in eine 35 qm Wohnung keine dreiköpfige Familie aufnehmen, auch wenn wir gerade Kinder bräuchten, das ist ja klar. Aber wir achten schon darauf, dass unsere Demographie stimmt. Es gibt einen Fragebogen, und wenn die Kriterien, die gerade wichtig sind, wie Alter und so, erfüllt sind, dann laden wir zum Gespräch. Das macht ein Team. Ich hab da auch mal mitgemacht, bin aber seit einer Weile aus dem Team ausgeschieden. Da gehen wir nach Eindruck. Bislang haben wir uns noch nie getäuscht. Außerdem muss ein potentieller Nachmieter die Kriterien der Wohnungsgesellschaft erfüllen.
    Und in der Regel werden soweit wie möglich die direkten Nachbarn miteinbezogen, z.B. wenn die Wohnung angeschaut wird, dass man da mal aus der Tür schaut, oder dass die zum Gespräch dazugebeten werden.
    Wenn wir jemandem den Zuschlag geben, geben wir den Namen an unsere Ansprechpartnerin bei der Wohnungsgesellschaft weiter, da wir das Vorschlagsrecht haben. Wir arbeiten da eng zusammen.
    Unsere Kriterien sind u.a., inwiefern sich jemand einbringen kann, denn es kommen viele Menschen, die Unterstützung brauchen, und wenn wir nur Menschen mit Belastungen und Einschränkungen haben, funktionieren wir nicht mehr.


    Wenn jemand die Zusagen vom Vermieter erhalten hat, bekommt er einen Paten an die Hand. Zudem haben wir eine Infomappe mit den wichtigsten Dingen. Neuzugänge, auch wenn jemand einen neuen Partner hat, der mit einzieht, werden ziemlich schnell assimiliert, weil wir keine Zeit und keine Lust haben, uns lange fremd zu sein. Wer neu einzieht, wird meistens von irgendwem irgendwie begrüßt mit einem Kärtchen, man wird angesprochen usw.


    Mir fällt noch ein, dass auch hin und wieder mal über private Kontakte der Bewohner Interessenten auftauchen.


    Hm, Fragen beantwortet?

    Fiawin mit d9be21343ykoa.gif

    age.png



    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


    Whatever you want, it isn't me.

    Other people's ambitions are not my specialty.

    Sometimes I can see from here clear to the ocean.

    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

  • Unser Kind kam in unserer WG zur Welt und lebte dort die ersten 1,5 Jahre. Nicht aus finanziellen Gründen (uns gehörte die Wohnung, das erwähne ich jetzt, damit Du uns nicht in eine Alternativecke steckst), sondern weil die Wohnung für uns 3 zu groß gewesen wäre und ich mein altes Leben nicht so schnell aufgeben wollte.
    Ich fands am Anfang gut, dass manchmal jemand anderes da war, der heim kam und mit mir nen Kaffee getrunken hat, wenn das Kind ausnahmsweise mal 10 Minuten schlief. Mein Kind war schon immer sehr anspruchsvoll und gehörte nie zu denen, die man im Kaffee in ner Ecke parkt und Kaffee trinken war vor dem Kind mein größtes Hobby.
    Allerdings war es auch sehr anstrengend. Unsere Mitbewohner (Zahnärztin und Finanzheini, nochmal Ergänzung zum Thema alternativ) haben sich nie beschwert, aber für mich wurde es anstrengend. Es war normal, dass alle Sachen, die tagsüber anfallen, von mir erledigt wurden, weil ich war ja da und hatte sonst nichts zu tun...
    Wenn unser Sohn nachts aufwachte und laut schrie, dann hatte ich nicht nur Sorge um ihn sondern auch darum, dass meine Mitbewohner aufwachen könnten.
    Wenn er krank wurde, dann waren alle krank (wir hatten zu fünft synchron Magen-Darm und nur 2 Toiletten...).
    Und natürlich ging es nicht, dass da überall Spielzeug rumlag und auch nicht, dass wir von denen erwarten, ihre Zimmer kindersicher zu machen.
    Kurz gesagt, es war sehr anstrengend.


    Wir sind jetzt in ein Haus umgezogen, ohne WG. Seitdem ist unser Leben viel entspannter, wir streiten viel viel weniger.

  • Hach ja... sowas ist toll. ich hätte auch gern eine Familienerweiterung. Nur die kleine Kernfamilie ist halt doch was anderes, als wenn Großeltern, Tanten und Onkeln und Freunde mit von der Stelle sind.


    Auf dem Plan steht es auf alle Fälle, dass meine Mama später mit bei uns wohnt, wenn mein Opa mal nicht mehr ist.. aber finanziell muss man das ganze natürlich trotzdem regeln.


    naja, wir ziehen ja noch öfter mal um. :)

  • Fiawin, vielen herzlichen Dank für deine ausführliche Antwort und Einblicke!
    Ihr scheint eine sehr große Gemeinschaft zu sein (zumindest wirkt es so beim Lesen).


    Wir gehen die Tage zu einem Wohnprojekte-Treffen und ich bin schon sehr vorfreudig!