Schiedsstelle: Hausgeburten werden abgeschafft

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  • Ich würde gern was dazu sagen, ist mir aber hier zu öffentlich.
    Bzw, alle Frauen, die seit 2008 im GH geboren haben und TÜ hatten, können ja mal kurz in sich gehen, ob sie beim Arzt waren. Der Vertrag stammt in diesem Wortlaut aus dieser Zeit.
    Vllt wird die Suppe grad heißer gekocht, als sie gegessen wird.


    Den Sicherstellungszuschag finde ich richtig gut, v.a. für Hebammen mit kleinen Kindern, die wenig Bereitschaftsdienst machen können.

  • Nun soll eine Untersuchung vorgeschrieben werden, obwohl alle Untersuchungen der Schwangerenvorsorge freiwillig sind, auf alles verzichtet werden kann, wenn man das denn möchte?

    Nein, keine Untersuchung, sondern ein Konsil. Das kann auch ein Beratungsgespräch sein. Was bisher noch nicht klar ist, ist, wie die Folgen bei nicht-Einholen des Konsils aussehen. Dazu brauchen wir den veröffentlichten Schiedsspruch.

    So, wie ich es verstanden habe, ist der Schiedsspruch verbindlich und das gilt von nun an, oder ab der Veröffentlichung.

    Ja, ab der Veröffentlichlichung.

    Den Sicherstellungszuschag finde ich richtig gut, v.a. für Hebammen mit kleinen Kindern, die wenig Bereitschaftsdienst machen können.

    Ja :) Der DHV ist davon ja ziemlich angepisst, weil da vorrangig Beleghebammen im Schichtdienst vertreten werden, die natürlich von einer geburtenabhängigen Zahlung profitiert hätten. So, wie es jetzt ist, werden alle (praktisch) unabhängig von der Geburtenzahl unterstützt, sodass theoretisch in ländlichen Gebieten Geburtshilfe nicht mehr so unattraktiv ist.

    Do one thing everyday that scares you - Eleanor Roosevelt
    When you reach for the stars, you may not quite get one, but you won't come up with a handful of mud either - Leo Burnett

  • Ich ärgere mich gerade unsäglich über dieses Informationsdurcheinander.


    Meine Hebamme (die jetzt nicht mehr mich, aber viele andere Frauen betreut) erzählt mir von weinenden Müttern, die total panisch und verängstigt sind und um ihre Hausgeburt fürchten.


    Mir erscheint es gerade so, daß hier auf Kosten der Schwangeren von bestimmten Verbänden Politik gemacht wird. Sollte das tatsächlich so sein, geht das gar nicht.

  • was ich tatsächlich nicht verstehe, ist das ich damals im GH aufgefordert wurde eine Us-Untersuchung im Minimum zu machen, wenn ich dort gebären würde. Hab ich eh und hat ja dann eh nicht geklappt. Eine Freundin von mir hat ihre 4 ! KINDER zu Hause geboren 2 hier o ebenso, eines in Berlin, eines in Köln bei allen HGs haben die betreuenden Hebammen mindestens 1 ärztliche Untersuchung mit US verlangt....scheint also nein ganz neuer Hut zu sein....


    Wart ihr (mit HG und/oder Gh-Geburt) tatsächlich nie beim Arzt sondern habt alles die Hebamme .machen lassen?


    Ich hab das bei beiden Kindern halb/halb gemacht und fühlte mich so optimal betreut....


    Kiwi

  • Wart ihr (mit HG und/oder Gh-Geburt) tatsächlich nie beim Arzt sondern habt alles die Hebamme .machen lassen?

    Die allerwenigsten Frauen haben in der Schwangerschaft keinen Ultraschall. Von den außerklinisch gebärenden etwa 2%.
    Die meisten Geburtshäuser und Hebammen wünschen sich auch mindestens eine UItraschall-Untersuchung, um grobe Fehlbildungen oder placenta praevia ausschließezu können. Das finde ich auch absolut richtig.

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  • Die HG-Mütter, die ich kenne* hatten alle mindestens einen US, meistens den um die 20.SSW herum.
    Viele hatten auch mehr US und/oder sogar auf eigenen Wunsch einen speziellen Fein-US.


    * Eine HG-Mutter kenne ich, die gar keinen US in ihren Sst hatten, meine Mutter... dürfte für die aktuelle Diskussion allerdings irrelevant sein, da zu lange her (70er Jahre).

    "Über besorgte Bürger wusste er Bescheid. Wo auch immer se sich aufhielten: Sie sprachen immer die gleiche private Sprache in der "traditionelle Werte" und ähnliche Ausdrücke auf "jemanden lynchen" hinaus lief." Terry Pratchett: Die volle Wahrheit
    LG Bryn mit Svanhild (*01), Arfst (*02), Singefried (*09) und Isebrand (*12)


  • Ich hatte bei jedem Kind zwar mind. einen Ultraschall, aber das war meine Entscheidung.
    Meine Hebammen haben nichts verlangt, mit Ausnahme der zweiten Geburt, die wir als BEL-Geburt zu Hause geplant hatten, da wollte meine Hebamme gerne kurz vorher noch einen US zur Absicherung haben. Hat sich dann aber doch gedreht.

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • Das mit dem Arztbesuch ab ET +3 habe zumindest ich so verstanden, daß der Arzt nur untersucht, aber kein o.k. geben muss. Bei Frauen, die im Geburtshaus gebären ist das angeblich schon seit Jahren so, daß sie ab ET + 1 zum Arzt müssen.


    Vielleicht wissen Geburtshaushebammen, die hier sind, oder Mütter, die im Geburtshaus geboren haben, etwas dazu.

    Gemusst hätte ich nicht, aber so sind die Hebammen auf der sichereren Seite. Ich war beim Kleinen an ET+5 bei der FÄ und hab nen Schall machen lassen. Den Hebis war wichtig, dass die Plazenta noch gut ihren Dienst tut und das Fruchtwasser noch ausreichend ist.

    Wart ihr (mit HG und/oder Gh-Geburt) tatsächlich nie beim Arzt sondern habt alles die Hebamme .machen lassen?

    Ich hatte beim kleinen 4 mal Ultraschall. Einmal ganz am Anfang, einmal die Feindiagnostik in der Mitte, einer gen Ende (32. Woche?) und dann der weil TÜ. CTG wurde auch nur einmal geschrieben, aus demselben Grund, TÜ. Da war ich schon ET+8. Meine Hebi meinte, das TÜ CTG ist in diesen Richtlinien zur Vorsorge mit drin. Alle CTGs vor Termin sind keine Pflicht. In meinem Geburtshaus ist die Feindiagnostik sehr sehr gerne gesehen (verständlicherweise), meines Wissens würde aber auch ohne diesen betreut werden, ist aber extremst selten und macht auch nicht jede Hebi mit.


    Gar kein Ultraschall bei außerklinischer Geburt ist für mich ein No Go. Da hätte ich niemals in Ruhe gebären können. Und im Ernstfall würd ich meines Lebens nimmer froh werden, wenns was gewesen wäre, was man mit nem einfachen Schall gesehen hätte.

    Phönix mit Prinzessin (03/12), kleinem Mann (03/14) und Krümel (02/23)


    Wenn dich dein Leben nervt, streu Glitzer drauf.

    Einmal editiert, zuletzt von Phönix ()

  • Nun - meine Frau gehört zu denjenigen, die ihr Selbstbestimmungsrecht durch ein Pflichtkonsil eingeschränkt sehen. Prinzipiell wäre sie (HG, ein Sohn) am liebsten auch komplett ohne US-Untersuchung durch die Schwangerschaft gegangen - das "Geburtsteam" (Hebi sie und ich) haben uns dann aber auf einen geeinigt.

    Ich persönlich halte einen verpflichtenden US als Konsil aus diversen Gründen für einen sehr guten Kompromiss - auch wenn ich die diversen damit verbundenen "Haken" durchaus sehe. Für die Sache ist es m.M.n definitiv das kleinere Übel.
    Zum Thema Informationspolitik bzw. befürchteter Panikmache diverser Verbände habe ich auch noch eine Anmerkung bzw.eine Frage an Sitopanki:
    Der Titel dieses Freds stellt sich gerade (vermeindlich) als Ente heraus - noch schlimmer - er führt in die Irre und Löst Ängste aus, verwirrt. Um das klar zu sagen - ich habe wirklich Hochachtung vor Deinem Engagement und Deine Beharrlichkeit für das Thema und den damit verbundenen Einsatz. Daher glaube ich, das die durch den Threadtitel verbundene Wirkung vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklung nicht so ganz in Deinem Sinne sein kann - magst Du dazu was schreiben?
    Und noch eine zweite Frage:
    Der Ursprung der Diskussion/das Problem waren die hohen Versicherungsprämien für Hebammen bzw. der Wegfall von Versicherern, die Hebammen überhaupt noch versichern wollten. Welche Auswirkungen hat der Schiedsspruch auf dieses Thema? Wird es günstigere Versicherungen gür Hebis geben?

    P.S die Abkürzung für Schwangerschaft ist zensiert? Eigentor *find*

  • Ist eine Plazenta praevia nur durch US zu erkennen, oder, wenn man darauf verzichtet: Gibt es Indikatoren, die nahelegen mit Technik nachzuschauen, in der Schwangerschaft, unter der Geburt?
    Ist der US in jedem Fall unabdingbar um bestimmte Komplikationen auszuschließen (ich vermute nicht, sondern, daß sich Komplikationen durch andere Auffälligkeiten ankündigen, die eine weitere Untersuchung nahe legen)? Was ist richtig?


    Ich kenne beides. Hebammen, ob im Geburtshaus oder nur HGs anbietend, die gerne Ultraschalluntersuchungen hätten, aber nicht vorausgesetzt haben, und eine, die es komplett der Schwangeren der Schwangeren überlassen hat.
    Eine Hebamme hat einer Frau bei der Geburt geholfen, die auch keine Vorsorgeuntersuchungen bei ihr wünschte. Das fand sie nicht so toll, aber aufgrund der Vorgeschichte und der Argumente der Frau tragbar.
    Wenn ich mich richtig erinnere, war es so, daß es der Schwangeren weitgehend freigestellt war. Hätte ich keine Arztbesuche gewollt, und auch keine regelmäßigen Hebammenbesuche, hätte ich zumindest hier in der Großstadt jemanden gefunden.


    2 Kinder habe ich in Kleinstädten geboren. Ich war immer ganz scharf darauf, die Würmchen auch mal im US zu sehen und das Geschlecht zu wissen. Zumindest 2-3 Mal, deshalb habe ich die angebotenen US zumindest am Anfang der Schwangerschaft wahrgenommen. ich konnte bei den kinder auch keine Reaktion auf den Schall feststellen. Deshalb kann ich nicht sagen, ob es für die Hebammen bei Geburt 1 und 2 okay gewesen wäre, wenn ich keine Arztbesuche oder US gewünscht hätte.

  • Wird es günstigere Versicherungen gür Hebis geben?

    nein, ganz sicher nicht.


    die Lösung ist meiner Ansicht nach hier nur durch einen gesamtgesellschaftlich getragenen Fonds zu sehen.


    Der Schiedsspruch kann aber bewirken, daß sich die Arbeit der Hebammen wieder etwas mehr lohnt, daß Hebammen, die ausserklinisch als freie Hebammen tätig sind, die Anzahl von Geburten begleiten können, die sie auch schultern können.


    Jetzt ist es ja bisher so gewesen, daß die hohen Prämien dazu geführt haben, daß die Hebammen, damit sie finanziell über die Runden kommen, sehr viele Geburten begleiten mussten, um die hohen Prämien überhaupt tragen zu können und damit auch noch was zum Leben übrig bleibt. Es kann ja nicht sein, daß ausserklinische Geburtshilfe ein teures Hobby ist für die Hebammen.

  • Meine Hebamme hat beim Großen auch einen US haben wollen (geplant GH). Einfach damit sie auf der sicheren Seite ist, was die Lage der Plazenta und offensichtliche Beeinträchtigungen (z.B. am Herzen) angeht. Ich finde das vollkommen verständlich.


    Was das ganze Thema an sich angeht muss ich sagen, ich finde es nicht gut das nicht mit offenen Karten gespielt wird. Wer es nun ist, der DHV der Panik macht oder aber der GKV-SV der alles runter soielt wird man wohl erst erfahren, wenn der Schiedsspruch erschienen ist.

  • der GKV-SV der alles runter soielt

    was hat der GKV davon, etwas runter zu spielen? Die machen sich ja lächerlich, wenn sie Pressemitteilungen rausgeben oder Frau Imlau schreiben und hinterher steht in der Vereinbarung was anderes.


    Ausserdem wurde ja dem Antrag des GKV zugestimmt. Von daher glaube ich nicht, daß sie Falschmeldungen in die Welt setzen.

  • So jetzt.


    @US Es ist müßig, darüber zu diskutieren, ob das nun sinnvoll ist oder nicht, weil es ist und bleibt die Entscheidung der Frau.
    Meine Freundin habe ich beim 4. Kind assistiert, das war überhaupt nicht geschallt und abgelehnte Anti-D-Prophylaxe bei vorangegangenem Rh positvem Kind. Prima.
    Alles gut und sie hat mir alles unterschrieben.
    Derselben Freundin habe ich unversichert beim 3. Kind beigestanden, dass als späte Frühgeburt kam.
    Weil sie niemals in eine Klinik gegangen wäre und ich lieber vor Ort war, als sie allein damit zu lassen.


    @Placenta prävia Das ist eine schwerwiegende, aber seltene Komplikation. Zeigt sich in der Schwangerschaft durch Blutungen.
    Bei Prävia-Blutungen würde jede halbwegs vernünftige Hebamme in eine Klinik einweisen, selbst wenn sie nicht weiß, dass es von einer Prävia kommt. Die sind scheiße gefährlich.
    Fraglich ist, ob da ein Schall in der Mitte der Schwangerschaft Sinn macht, denn Prävias verziehen sich oft noch... höchstens um die Mutter zur Schonung zu raten.


    @Versicherung Es gibt nachwievor nur den einen Versicherer. Und die Prämie bleibt auch bei über 6000 Euro.





    Ich habe eher das Gefühl, man hat da einen schlafenden Hund geweckt.
    Denn offensichtlich lief das Procedere bisher sehr gut. Die Frauen haben im GH trotz TÜ geboren und es gab auch keine Abrechnungsprobleme.
    Ich weiß nicht, was jetzt nach diesem Bohei passiert. Ob da genauer hingeguckt wird.
    Wir haben unsere Frauen ET+10 zum Kontroll-US mit Doppler geschickt, aber erst ET+14 eingwiesen.


  • Wart ihr (mit HG und/oder Gh-Geburt) tatsächlich nie beim Arzt sondern habt alles die Hebamme .machen lassen?


    Ich hab das bei beiden Kindern halb/halb gemacht und fühlte mich so optimal betreut....

    Yes, beides geplante Hausgeburten, beide nur in Hebammenbetreuung. Beide Kinder Et plus, der Große ET +10, der kleine ET +13.
    Beim Kleinen wäre bei et+14 eine US-Kontrolle in der Klinik geplant gewesen, aber diesen Plan hat er ja mit Geburt durchkreuzt...
    Ich sehe für mich keinen Vorteil darin, von mehreren Menschen betreut zu werden wenn ich eine Physiologieorientierte Betreuung aus einer Hand haben kann- und diese Person dann eben auch noch die Geburt begleitet.

  • Mille. Ich danke deinen Ausführungen.


    Eine Frage hab ich. Kann es sein dass es hebis mit alten haftpflichtverträgen gibt die eine viel niederere Prämie haben? Hab von so was um Ecken gehört