Landeselternrat(Sachsen) für die Aussetzung der Schulpflicht bei fehlender Absicherung des Unterrichtes

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  • Wäre es nicht das bessere Signal, dass unterbesetzte oder sonstige mangelhafte Schulen einfach vorübergehend geschlossen werden. So dass die Kinder ihrer Schulpflicht gar nicht Nachkommen können und das Land handeln muss.


    Und ganz ehrlich, wie viele Eltern würden ihre Kinder denn tatsächlich zu Hause lassen, gäbe es keine Schulpflicht mehr. Wäre das ein relevanter Prozentsatz?
    Unter Umständen würde ich sogar die Unterricht Situation verbessern, wenn weniger Kinder in der Schule werden, und das ganz ohne zusätzliche Geldmittel.

  • Man könnte ja dem Land den Privatunterricht in Rechnung stellen, wenn es nicht dafür sorgen kann, dass der Lehrplan erfüllt wird.

  • Ich verstehenicht, warum es ein Grund ist, etwas zu ändern, wenn keiner muss.
    Warum sollte man Geld für gute Schulen ausgeben, wenn man die Verantwortung so bequem abschieben kann ( Privatschule und Eltern)?


    Was anderes wäre es die Schulpflicht durch Bildungspflicht zu ersetzen.


    Andersrum:


    Wenn alle so oder so müssen, dann gibt es keinen Grund, etwas zu ändern. Schließlich müssen sie ja, egal wie die Zustande sind.


    Nicht die machen sich nach der aktuellen Situation rechtlich schuldig, die die Zustände nicht ändern, sondern die, die ihre Kinder nicht in diese Situation schicken (würde es dir gefallen, wenn dein Kind 4 Schuljahre lang nicht mal aus dem Fenster schauen kann und nur mit Kletterübung gelüftet werden kann? Und das ist ja noch etwas relativ harmloses gegenüber anderen Missständen) - die die sich weigern, ihr Kind dem auszusetzen, DIE sind aktuell die Rechtsbrecher, die kommen vor Gericht.


    Aber so wird deutlich:


    Wenn man nichts ändert, d.h. seine Pflicht, die grundlegende Basis für eine Forderung überhaupt erst mal zu schaffen erfüllen KANN oder WILL, dann muss man konsequenterweise auf die Forderung, die sich auf diese Basis beruft, fallen lassen.


    Genauer: Wenn jemand eine Schulpflicht einfordert, mit der Begründung, daß so (und angeblich NUR so) allen Kindern in einer kindgerechten Umgebung Zugang zu Wissen verschafft werden kann und dann mit Zimmern ohne Ausblick, überlasteten oder gleich ganz fehlenden Lehrern, Unterrichts, X Vertretungsstunden, Ausfallstunden... um´s Eck komme, so daß selbst der (nach meiner Erfahrung durchaus sehr "pro Schule" als Institution eingestellte Landeselternrat "mangelhaften Lernbedingungen und psychischenBelastungen" sieht, denen die Kinder ausgesetzt sind,
    erfüllt die Basis eben nicht, auf der seine Forderung steht.


    Dann bleibt eigentlich nur die Forderung fallen lassen (werden sie definitiv nicht, wie ich finde "leider") oder doch endlich etwas ändern (daran hab ich allerdings leider ebenso meine Zweifel).


    Aber ICH finde es gut, daß die Eltern deutlich machen, daß sie so nicht mehr mit sich bzw. ihren Kindern umgehen lassen, selbst mit so krassen, an den Fundamenten der deutschen Schulwelt rüttelnden Aussagen. .


    Daß es nicht um sinnloses rumgemecker, um die Erichtung einer Zweiklassengesellschaft oder auch nur um das Hinterfragen der Schulpflicht ganz allgemein geht, besagt der letzte Satz mMn sehr klar:


    (Zitat) "Der Landeselternrat, als gesetzliches Gremium der Eltern ist gern bereit konstruktiv mit demKultusministerium und der Staatsregierung nach plausiblen Lösungen zu suchen, doch erwarten dieEltern sofortige Maßnahmen zur Sicherstellung einer modernen und nachhaltigen Bildung."

  • Und wieder andersrum , warum sollte man etwas besser machen , wenn nur die Leute kommen , die müssen , weil sie sich nichts anderes leisten können


    Oder so gefragt:
    Wenn man die Schulpflicht aussetzt , setzt man dann nicht auch die Pflicht des Landes aus sich darum zu kümmern?

  • Hallo,


    Ihre Pflicht entziehen sie sich doch so oder so #weissnicht
    Nur so lange alle müssen, haben sie keinen Anlass etwas zu ändern. man kann doch die anderen verklagen, die Eltern, die das nicht mit ihren Kindern machen lassen wollen. Im Moment sind doch DIE "die Bösen", die vor Gericht kommen.


    Nicht die eigentlichen Pflichtverletzer.


    Würde die Schulpflicht aus diesen Gründen aber ausgesetzt - dann würde die Pflichtverletzung des Landes deutlich und alle würden es sehen und eventuell müssten sie sogar dafür Rede und Antwort stehen. Ich glaube nicht, daß sie darauf Lust hätten.


    Das Land will, daß möglichst viele, am besten alle Kinder in staatliche Schulen gehen. Mit der Behauptung, daß Kinder dort (und nur dort) gut aufgehoben sind und gut lernen können und


    Also sind sie aus meiner Sicht dazu verpflichtet, Schule so zu gestalten, daß die Kinder dort tatsächlich gut lernen können (und zwar jedes Kind auf seinem individuellen Weg und keine Einheitssuppe für alle) UND daß Schule das Gegenteil von einer "psychischen Belastung" ist.


    Einen Zwang zu erstellen und dann nicht mal dafür zu sorgen, daß man das auch nur die Basis dessen erfüllt, was man im Gegenzug versprochen hat, ist aus meiner Sicht KEIN Weg.


    Was wäre denn dein Vorschlag?


    Ich meine, es ist ja nicht so, daß man dieses Jahr festgestellt hat: "Ups, da fehlen ja hier und da manchmal für ein paar Tage die Lehrer, wie tragisch" und sofort gebrüllt hat: "Schulpflicht abschaffen!"


    Geredet wurde ja schon seit Jahren (eigentlich Jahrzehnten). Auf Missstände hingewiesen, Änderung eingefordert, demonstriert.. Noch mal eingefordert. Weiter geredet.
    Und dabei geht es nun wirklich nicht um Nobelschulen mit Extraausstattung sondern um ganz simple Sachen wie Lehrer für alle Fächer, zumutbare Klassengrößen, Lehrer, die nicht bis an ihr eigenes Limit verheizt (Soviel ich weiß ist unter Pädagogen die Burnout Rate überdurchschnittlich hoch, aus meinem direkten Umfeld könnte ich aus dem Stand mehrere nennen und dazu welche, die ich als kurz davor empfinde), ordentliche Ausbildung und Einführung von Quereinsteigern usw.
    Also alles nun wirklich keine überzogenen Erwartungen.


    Dieses Papier ist ja das aktuelle Ergebnis eines langen (und bisher fruchtlosen) Weges - nicht der Anfang.

  • ja ich weiß, dass sich bisher schlecht gekümmert wurde , aber ich verstehe nicht , warum es besser werden sollte, wenn man die Pflicht wegnimmmt ( jetzt einfach so ohne Recht auf Bildung etc.) .
    Eine Last weniger.


    Ich weiß ja nicht, ob schon mal jemand wegen der Umstände geklagt hat?


    gutetrudes Vorschlag finde ich auch nicht schlecht.



    ( Und ein bisschen frage ich mich schon , ob die Schulzustände wirklich so vielen so wichtig ist, immerhin wird der KultusministerIn seit 25 Jahren von einer Partei gestellt)

  • ja ich weiß, dass sich bisher schlecht gekümmert wurde , aber ich verstehe nicht , warum es besser werden sollte, wenn man die Pflicht wegnimmmt ( jetzt einfach so ohne Recht auf Bildung etc.) .
    Eine Last weniger.


    Nein.


    Es gibt eine deutschlandweite Schulpflicht. Die Länder haben zwar gewissen Spielraum in der konkreten Gestaltung, sind aber grundsätzlich in der Pflicht, dieses Gesetz umzusetzen. Eine Aussetzung wäre auch keine generelle Abschaffung sondern eben nur eine vorübergehende nicht-Einforderung einer trotzdem im Grunde weiter bestehenden Regelung.


    Mal rein theoretisch angenommen alle Schul- und Amtsärzte wären krank, würde die Pflicht zur Einschulungsuntersuchung bestehen bleiben, aber ausgesetzt bis die Ärzte gesund sind oder andere Ärzte sie vertreten könnten. Alles andere wäre unsinnig.
    Es wäre schlicht Unfug zu sagen: "Aber ihr MÜSST termingerecht zur Einschulungsuntersuchung kommen, schließlich ist das eure Pflicht, aber vermutlich sitzt ihr die Zeit dafür ohne Untersuchung im Wartezimmer ab. Oder die Kindern werden aber von irgendwelchen schnell herbeigezauberten berufsfremden Quereinsteigern oder dauergestressten, und darum ihre Arbeit nicht ordentlich erledigen könnenden überarbeiteten Leuten untersucht.
    Es ist uns völlig egal, das wir UNSEREN Part definitiv nicht erfüllen, IHR habt mit euren Kindern pünktlich dazustehen und zu warten.


    Aber genau da passiert im übertragenen Sinne gerade an nicht wenigen Schulen täglich.


    Ich glaube ja nicht an eine Aussetzung, aber selbst WENN es eine auf Grund der aktuellen Bedingungen GÄBE, wäre das Land damit immer noch in der Pflicht, schnellstmöglich dafür zu sorgen, daß das "große" Gesetz umgesetzt wird, sprich die Bedingungen so zu ändern, daß die Pflicht wieder eingesetzt werden kann.


    Kein Bundesland hätte gar nicht das Recht eigenständig zu sagen: "Schulpflicht? Nö, keinen Bock drauf, kostet nur Geld".


    Was wäre denn dein Vorschlag?

  • Andersrum:


    Wenn alle so oder so müssen, dann gibt es keinen Grund, etwas zu ändern. Schließlich müssen sie ja, egal wie die Zustande sind.

    Ja, aber das Bildungssystem ist ja kein Privatunternehmen, was sich ärgert, wenn die Kunden weg bleiben. Im Gegenteil, jeder "Kunde" kostet den Staat hier sehr viel Geld. Wenn die Kunden nun wegbleiben, weil sie nicht merh verpflichtet sind, hinzugehen, wird es billiger. Sollen die Kunden doch die Bildungsleistung, die sie vorher kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen haben, teuer privat "einkaufen". Und die, die es sich nicht privat einkaufen können, haben Pech gehabt. Wie Katermäuschen ja schreibt, "eine Last weniger".
    Versteh mich nicht falsch, natürlich wird es so nicht laufen, ganz bestimmt will der Staat Sachsen die Schulpflicht nicht abschaffen, um Geld zu sparen. Und ich sehe die Idee des Elternbeirates als Provokation und Zynismus, um wachzurütteln, aber nicht als ernsthaften Vorschlag zur Besserung der Schulsituation. Würde der Staat dieser Aufforderung aber tatsächlich nachkommen, wäre es, wie Katermäuschen ja ausführt, tatsächlich verheerend, eine Bankkrotterklärung für das Bildungssystem. Einige wenige Eltern (Du zum Beispiel) würden sich freuen und möglicherweise ihren Bildungspflichten zu Hause nachkommen können, weil sie Zeit, Bildung und/oder Geld genug haben. Viele können oder wollen das aber nicht und hätten die Wahl zwischen einem maroden Schulsystem (das ihnen sagt: "Ihr müsst ja nicht kommen, wenn es euch nicht passt") oder mangelnder Bildung.
    Das es so wie es jetzt in Sachsen wohl ist nicht bleiben kann, ist ja eine andere Frage. Da sind Provokationen erlaubt, ebenso wie Demos (da können sich die Lehrer ja auch anschließen, da nicht verbeamtet) und natürlich immer wieder in aller Deutlichkeit klarstellen, dass Eltern auch Wähler sind.

    Liebe Grüße von Kris (1974) mit großem Sohn (1/2002) und kleinem Sohn (5/2007)

  • Nein.



    Was wäre denn dein Vorschlag

    Ich weiß ja nicht, ob schon mal jemand wegen der Umstände geklagt hat?


    gutetrudes Vorschlag finde ich auch nicht schlecht.

    Klagen


    Die Eltern stellen Rechnung für privat erbrachte Bildung

    Wäre es nicht das bessere Signal, dass unterbesetzte oder sonstige mangelhafte Schulen einfach vorübergehend geschlossen werden. So dass die Kinder ihrer Schulpflicht gar nicht Nachkommen können und das Land handeln muss.

    Schulen schließen.

  • Ja, okay, so gedacht ist es nicht unsinnig, da hast du Recht. Das Land wäre dem Bund gegenüber in der Pflicht.
    Meine Gedanken wären nur richtig, wenn es sich um eine bundesweite Änderung der Schulpflicht handelen würde, insofern machen meine Überlegungen aus dem vorherigen Post nicht soviel Sinn.

    Liebe Grüße von Kris (1974) mit großem Sohn (1/2002) und kleinem Sohn (5/2007)

  • Das ist ja erschreckend. Ist es wirklich so schlimm? Sorry, wurde schon weiter oben gefragt, aber irgendwie klingt das für mich fast endzeitmäßig...


    Ich finde den Brief nicht schlecht. Zwar denke auch ich nicht, dass das irgendwelche wirklichen rechtlichen Konsequenzen haben wird, aber es ist gut, dass die Missstände klar benannt werden.


    Ich bedaure hier ja immer, dass die Lehrer/innen in ihrer Mehrheit verbeamtet sind (obwohl es auch in Ba-Wü immer mehr Angestellte gibt), so dass Streiks nur von einer Minderheit (die dann eh nicht interessiert) durchgeführt werden können. Wie ist das denn, streiken die Lehrer/innen bei euch, wenn dazu aufgerufen wird? Das wäre doch eine tolle Möglichkeit, wenn sich Eltern und Lehrer/innen da solidarisieren würden. Oder fällt eh schon so viel Unterricht aus, dass ein Streik nicht weiter auffällt? :(

    Alle Möpse bellen, alle Möpse bellen, nur der kleine Rollmops nicht...

  • Zum Beispiel mit dem Amtsarzt .
    Ist eine Schule geschlossen, weil zum Beispiel das ganze Kollegium krank ist , gehen die Kinder während dieser Zeit nicht zur Schule und müssen auch nicht in den Klassenräumen sein.
    Und ich bezweifle , dass man das Recht auf einen guten Amtsarzt hat ( der z.B bei der Einschulungsuntersuchung mit Kindern kann) ,oder auf ansprechend Räumlichkeiten.



    Und noch eine Verständnisfrage:


    Ein Aussetzen der Schulpflicht bedeutet, dasss die SchülerInnen ( vorübergehend) von ihrer Pflicht befreit sind , aber nicht das Land?

  • Hallo,

    Schulen schließen.


    Aber WER sollte denn die Schulen schließen? Das Land oder die Kommunen machen das ganz sicher nicht. Die Lehrer haben dafür auch keine Befugnisse. Selbst in der Grundschule hier haben die Lehrer schon mit jeweils 2 kompletten Klassen gearbeitet - zwischen 2 Zimmern pendelnd. Da schließt keiner eine Schule deswegen.


    Wenn die Eltern das machen, d.h. ihre Kinder einfach nicht hinschicken, sind SIE diejenigen, die sich vor dem Staat verantworten müssen, Geldstrafen zahlen, ins Gefängnis gehen. Weil SIE gegen die Schulpflicht verstoßen.
    Nicht die, die verantwortlich wären, andere Bedingungen zu schaffen.


    Wer kann und will sich das leisten, um ein Zeichen zu setzen? Ich glaube auch nicht, daß man die ganze Elternschaft einer Schule dazu bringen könnte, dieses Risiko einzugehen.


    Klagen ist schwierig, da zwar die Verantwortung der Eltern sehr klar im Gesetz verankert ist, die Verantwortung des Landes/Staates aber eher wischiwaschi. "Das Land gewährt das Recht auf Schulbildung" ist z.B. seeeeehr allgemein gehalten.


    Ich denke auch, vieles lässt sich leicht aus der Theorie heraus sagen, von wegen Gleichheit und so. Wenn es aber das eigene Kind ist, daß schlecht schlafen kann, weil es sich Sorgen macht, wie es dieses oder nächstes Jahr die Prüfungen gut besteht, weil so viel Unterricht ausfällt und es daher vielleicht seinen Wunschberuf nicht bekommt (was ansonsten gut möglich wäre), wenn es das eigene Kind ist, daß ständig geschimpft wird, weil die Lehrer kaputtgespielt werden und am Limit ist, wenn es das eigene Kind ist, bei dem alle "Extras" ausfallen, weil keiner da ist, der etwas mit der Klasse unternehmen und mal einen Wandertag machen könnte, das eigen, das 4 Jahre lang einen ganzen langen Schultag lang nicht mal aus dem Fenster gucken kann...


    ... dann sieht das schon anders aus. Dann ist es nicht mehr so leicht, zu sagen: "Also der Chancengleicheit wegen muss auch mein Kind da durch, auch wenn wir es anders regeln KÖNNTEN. Dann kann es eben kein Abi machen//diesen Beruf nicht lernen, muss es eben die gestressten Lehrer aushalten, die zusammengeschusterten Vertretungsstunden ertragen (die MAL ganz toll sein können - aber nicht als Dauerzustand, wenn der Lehrplan im Hintergrund tickt), muss es eben auch in der Pause eben die spannende Wand anstarren....


    Ich finde die Formulierung Schule unter den aktuellen Bedingungen als "psychische Belastung" so erschreckend. Aber leider trifft es vielerorts zu. Man ist gezwungen, sein Kind dem auszusetzen, selbst wenn man die Belastung und die Gründe dafür ganz klar sieht.


    @Kris - nicht das Land will die Schulpflicht aus Mangel an Lehrern und geeigneten Räumen usw. abschaffen, im Gegenteil, die würden am liebsten alles deckeln und so tun als laufe alles bestens.
    Sondern der Elternrat will sich unter bestimmten Bedingungen - Scheitern der Verhandlungen, die im Bundesvergleich angemessene Arbeitsbedingungen für Lehrer schaffen sollen - also wirklich keine überzogene Forderung -
    (Zitat)" füreine Aussetzung der allgemeinen Schulpflicht in Sachsen einsetzen und damit jene Eltern unterstützen,die nicht mehr bereit sind, ihre Kinder dem mangelhaften Lernbedingungen und psychischenBelastungen an sächsischen Schulen auszusetzen."


    Es geht also gar nicht um eine Änderung der Schulpflicht sondern - wenn überhaupt - um eine vorübergehende Aussetzung, bis die Bedingungen dafür überhaupt erst mal wieder da sind.


    An eine rechtliche Umsetzung glaube ich wie gesagt auch nicht, aber ich finde es schon ein klares Signal "SO nicht (mehr) mit unseren Kindern!".


    Edit: Aussetzung hieße, daß die Schüler vorübergehend nicht verpflichtet wären, zu kommen, wenn die Bedingungen nachweislich schlecht wären.
    Das Land selber käme damit aber nicht aus seiner Pflicht dem Staat gegenüber heraus.


    Das ist wie bei der Wehrpflicht. Die ist ja auch nur ausgesetzt. Würde man sie aber wieder regulär einführen wollen, dann müsste man erst mal die Bedingungen schaffen (Unterkünfte, Kleidung, Bezahlung...) "So, ab heute gibt´s wieder Wehrpflicht, aber wir haben keine Offiziere für euch und ihr hopst nur in Unterhose rum, schlaft zu zweit in einem Bett" usw. würde wohl unter normalen Umständen keiner durchgehen lassen.

  • Leider deckeln meiner Erfahrung nach nicht nur die Länder ungute Zustände an Schulen, sondern auch die Schulleitungen. Alle wollen, dass ihre Schule möglichst gut dasteht, und anstatt dass sich alle solidarisieren und gemeinschaftlich Missstände anprangern, werden diese irgendwie aufgefangen, um im Wettbewerb um die Schüler/innen gut dazustehen und vielleicht auch, damit die eigene Karriere nicht beeinträchtigt wird. :/

    Alle Möpse bellen, alle Möpse bellen, nur der kleine Rollmops nicht...

  • O. k., jetzt verstehe ich die Signalwirkung. Aber ich bezweifel, dass sie was bringt.


    Schulen können doch durch das Gesundheitsamt oder die Bauaufsicht geschlossen werden.(Schimmel oder Brandschutz Bedingung)


    Hat denn überhaupt schon mal jemand versucht zu klagen.


  • Leider deckeln meiner Erfahrung nach nicht nur die Länder ungute Zustände an Schulen, sondern auch die Schulleitungen. Alle wollen, dass ihre Schule möglichst gut dasteht, und anstatt dass sich alle solidarisieren und gemeinschaftlich Missstände anprangern, werden diese irgendwie aufgefangen, um im Wettbewerb um die Schüler/innen gut dazustehen und vielleicht auch, damit die eigene Karriere nicht beeinträchtigt wird. :/

    Oja, eine befreundete Grundschullehrerin hat mir erzählt, dass die Direktorin der Schule das Kollegium "gebeten" hat nicht weiterzugeben, dass die Turnhalle wegen Schimmel saniert wird, sondern einfach so . Die Schule soll ja ihren guten Ruf nicht verlieren.

  • Hallo,


    Ja, das Deckeln geht bis ganz hoch und bis ganz runter.


    Allerdings glaube ich gar nicht mal, daß es dabei unbedingt um Karriere geht (die wenigsten Schulleiterinnen werden großartig aufsteigen) .


    Aber es gibt immer einige, bei denen angeblich (beim näheren hinsehen ist das anders) alles ganz wunderbar und toll ist (frag mich bitte nicht warum). Da ist es schwer, den Finger zu heben, und zu sagen. "Hier, bei uns läuft es aber ganz schief".


    Und wenn diejenigen, die es tun, dann sinngemäß gesagt bekommen "Was, sie erfüllen ihre Pflichten nicht, dann schicken wir doch mal jemanden, der das ganze Team überprüft" (und das nicht in einem"Mal schaun wie wir eich helfen können" sondern ganz klar in einem Euch werden wir es beweisen"-Ton...), überlegen sie beim nächsten Mal 2x, denn die Kollegen reitet keiner gerne rein und Nerven für zusätzliche Überprüfungen hat auch keiner.


    (War ein Beispiel aus dem Erzieherbereich, aber ich kann mir vorstellen, daß das bei den Lehrern auch nicht groß anders läuft)


    Da bin ich ehrlich gesagt dankbar, wenn die Eltern sich auf "unsere" Seite stellen und klare und durchaus auch provokante Signale senden.


    (Es gibt nämlich auch die anderen, die UNS Vorwürfe machen und sich über UNS beschweren, weil es bei prekärer Personalsituation oder real fehlenden Räumen nicht so läuft, wie SIE sich das vorstellen (und oft genug auch WIR es eigentlich gerne hätten) ).

  • Schulen können doch durch das Gesundheitsamt oder die Bauaufsicht geschlossen werden.(Schimmel oder Brandschutz Bedingung)


    Aktuell erlebe ich das Gegenteil, es werden Räume als zumutbar zugelassen, die bisher begründet nicht zugelassen waren (Säulen, keine Fenster in Blickhöhe, Garderoben/Lagerungsplätze an Stellen die bisher frei bleiben mussten ...), alles immer gut begründet.
    Da werden sie doch dann nicht nach ein paar Wochen ankommen und plötzlich doch sagen "Oh liebes Schulamt, ihr seid zwar unser größter Arbeitgeber, aber wir haben da was falsch gemacht, wir schließen jetzt doch die Räume".


    Klagen gibt es wohl reichlich, das ist ein Kampf gegen Windmühlenflügel...

  • Zu spät für edit:


    Wenn übrigens doch mal eine Schule aus Havariegründen geschlossen wird, heißt das für die Schüler keineswegs, dass sie von der Schulpflicht befreit sind.
    Das ist vielleicht am ersten Tag so, dann werden sie in (in der Regel zu kleinen) Noträumen irgendwo im nächsten öffentlichen Gebäude unterrichtet oder auf die umliegenden (in der Regel ebenfalls schon übervollen) Schulen verteilt.
    Also kein wirklicher Gewinn für die Kinder.